07/1964 - 4-Gang-Lenkradschaltung - 220SE Heckflosse

Ausgeliefert im Juli 1964 nach Frankreich. Jahrzehnte später ist das Fahrzeug dann über Belgien zurück nach Deutschland gekommen. Im April 2010 habe ich die Heckflosse dann in einem recht traurigen und eher als "pragmatisch repariert" zu bezeichnendem Zustand als Restaurierungsobjekt gekauft. Wie fast alle französischen Fahrzeuge hat auch diese Heckflosse eine typische "Buchhalterausstattung". [U]Werksaustattung:[/U] Farbe: 335 blau Mechanische Lenkung Polster: Stoff Fischgrät blau/grau Weißwandreifen Einzelsitze vorn mit klappbarer Armlehne 6-Sitzer (Polster zwischen Fahrer- u. Beifahrersitz) Die Heckflosse erfährt eine Komplettrestaurierung, die später einmal möglichst nahe am allgemeinen Auslieferungszustand dieser Fahrzeuge liegen soll. Die Zielsetzung lautet daher: Ergebnis vor Kosten und Zeit. Einige Änderungen beim Wiederaufbau wird es allerdings trotzdem geben: Das Blau DB 335 wird einer werksseitig originalen Zweifarblackierung weichen. Die mechanische Lenkung wird gegen eine Servolenkung getauscht. Die Innenausstattung wird in Leder wiederhergestellt. Die 4,08er Hinterachse wird einem länger übersetzten Exemplar weichen. Bisherige Arbeiten: [U]2010:[/U] - Komplettzerlegung von Fahrzeug und Technik - vorbereitende Teilentlackung der Karosse von Hand - Komplettentlackung per Kunststoffstrahlen - Partielle Entrostung der betroffenen Blechpartien per Korundstrahlen - und anschließend Komplettgrundierung der Karosse [U]2011:[/U] - Suche und Beschaffung erforderlicher Blechteile (nicht alles ist mehr lieferbar, so z. B. die Schwellerdeckel, die hinteren Kotflügel, die Schließbleche hinten, usw...) - Beginn der Blecharbeiten. Beim Öffnen der Hohlräume wurden neben Falz- und Innenrost auch noch satte Mengen an Strahlgut freigelegt, die trotz Ausblasen nicht entfernt worden waren... - Komplettzerlegung eines W 111-Schlachtfahrzeuges mit Servolenkung - Überholung erster kleinerer Komponenten. [U]Frühjahr 2012:[/U] Nach rd. 400 Stunden sind die Blecharbeiten zum Jahreswechsel praktisch abgeschlossen. Lediglich einige letzte Anpassungsarbeiten stehen noch aus. Die Vorderachse ist bereits zerlegt und die Teile sind zum Strahlen und Pulvern bei der Fa. Humberg. [U]Februar 2013:[/U] Die Karosse ist endlich lackiert. DB 350 - mittelblau unten, DB 717 - papyrusweiß oben. Vorder- und Hinterachse sind überholt. Das Servolenkgetriebe samt Lenksäule ebenfalls. Bald kann das alte Mädel wieder auf eigenen Beinen, ääh, Rädern stehen. [U]September 2013:[/U] Habe noch einen kpl. Satz originale Colorverglasung in grün ergattert. Türen samt Mechanik und Grünglas-Seitenscheiben sind drin, endlich sind auch die überholte 3,75er Hinter- und die Vorderachse sowie das überholte Lenkgetriebe wieder eingebaut. Da die neuen Jurid-Bremsbeläge nicht maßhaltig, sondern zu dick waren, mussten sie erst auf der Achse abgedreht werden, damit sie in die neuen Trommeln passen. Innenraumdämmung von Fa. Krecht (Schwerlastdämmung/Entdröhnung mit 4,2 KG/m³) ist im Bodenbereich weitgehend eingeklebt. [U]2014 - Frühjahr 2016:[/U] Überholung der übrigen Komponenten wie Heizung, Armaturen, Holz, usw. Neuen Himmel eingezogen, Polsterteile zum Sattler gebracht. Den überholten Motor nach erfolreichem Prüfstandslauf abgeholt. Mit längeren Schaffenspausen erfolgt dann der endgültige Zusammenbau. Nach einigem hin und her weicht der alte 65 l Tank einem neuen 82 l Tank. Die Heizung wird wieder eingebaut, Armaturenbrett samt Armaturenbrettpolster und das überholte Holz finden wieder an ihren Platz, ebenso die Pedalerie. Verlegung des neuen Kabelbaums aus NOS-Bestand. [U]Sommer 2016:[/U] Die Kardanwelle wird bei der Fa. Elbe in Köln überholt; die neue Edelstahlauspuffanlage von Sobkowiak liegt bereit. Nach vier Jahren Nachfertigungsaktionsdauer ist endlich auch die neue Heckstoßstange vom vdh eingetroffen und komplettiert die Heckansicht. Das Kombiinstrument ist kpl. überholt zurück und zwischenzeitlich ist auch der überholte Motor wieder im Motorraum und damit da, wo er hingehört. Nachdem Kardanwelle und Auspuff sowie alle Leitungen und die Elektrik angeschlossen sind, meldet er sich mit vollem Öldruck und seidigem Lauf ins Leben zurück. Danach geht es für die Flosse auf zur letzten Station, dem Sattler. Wenn er mit dem Termin Wort hält, könnte es mit der Wiederzulassung im Oktober 2016 klappen...:autofahrer:

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Ulli, 19. August 2017
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