Motorprobleme

Hallo, Gruß und herzlich willkommen im Pagodentreff!


Was ist denn (und vor allem WIE) überholt worden, es hört sich nach defekten Lagerschalen an, die den Öldruck nicht halten.
Wenn die Kurbelwellenmaße und ihre Lagerschalen nicht genau abgestimmt sind, wirds nix mit dem Öldruck.

Ich befürchte, dein Maschinchen muß dann nochmals zerlegt (zumindest Kurbelwellenseitig zur Diagnose) und genau überprüft werden.

Aber bitte nur von gewieften Mercedes-Kennern!
Haben wir aber hier!

Michael

 

Hallo Spice,
hallo Michael,

ich denke, im Leerlauf darf der Öldruck im warmen Zustand bis 1 bar abfallen. Wenn er sofort beim gasgeben an den Anschlag geht, ist das doch noch normal, oder? Bei frisch überholten Motoren sollte aber eigentlich wohl etwas mehr drin sein. Meiner geht nie unter 2 bar (der Öldruck).


Gruß
Jan

 

Könnte es nicht auch zusätzlich an zu dünnflüssigem Öl ( z. B. O W 30 oder 5 W 40 ) liegen, daß der Öldruck beim warmen Motor im Leerlauf soweit absinkt?

Gruß
Martin

 

Sollte aber dennoch nicht unter 1 bar fallen, da kommt ja nix an den Lagern an....

 

Hallo Spice????
Wie Michael schon richtig ausführte,ist der Oeldruck entscheident von dem
Zustand der Kurbelwellenhauptlagern abhängig.
Bei der Oelsorte 20 W 50 darf der Oeldruck nur in ausnahmefällen bei 1bar
landen.(Stauhitze,sommerliche Temperaturen,Oelstand niedrig,Leerlauf unten)
Beim neu gemachten Motor aber mit Sicherheit auch dann nicht.
Bei sehr dünnem Oel oder Synthetic kommt das auch schon mal vor, muß aber
dann mit einer anderen Viskositätsklasse besser werden.
Man muß aber zunächst eine Messung mit einem anderen Oeldruckmesser durchführen.Bestätigt sich dann die Anzeige muß weiter gesucht werden.
Es kann auch das Vordruckventil an der Stirnseite des Motors defekt sein.
Dieses Überdruckventil stellt sozusagen die Herzklappe des Motors dar, den beim Kaltstart und sehr dickem Oel schützt dieses Ventil den Antrieb der Oelpumpe vor überlastung.
Die Kurbelwellenlager sind als Gleitlager ausgebildet und haben im Idealzustand vollflüssige Reibung und Schmierung.
Zapfen und Lagerschalen berühren sich lediglich im Stillstand,während der Umlauf einen tragfähigen Schmierkeil bildet,der sich ringförmig schleißt und die Gleitflächen völlig voneinander trennt.
Wenn nun die Gleitflächen nicht genau aufeinander abgestimmt sind,z.B.durch einen untermaßig oder schrägen Zapfen dann treten massive
Probleme auf.Es kommt zur kritischen Kantenpressung und es baut sich kein
Druckberg auf.Die Lagerflächen sind ja seitlich offen und da kann kein Spitzendruck entstehen.Umso höher wächst der der Spitzendruck in der Lagermitte.Da kommen durchaus mal 1000 Kilopond pro Quadratzentimeter
zusammen. ( Oder eben auch nicht).
Der hydrodynamische Druck im ordnungsgemäßen Gleitlager ist übrigens etwa 100mal höher als der von der Pumpe erzeugte.Trotzdem ist eine funktionierende Oelpumpe verantwortlich für den raschen Nachschub und die Umlaufgeschwindigkeit,den außer Gleitlagern gibt es ja noch einige normale Schmierstellen die mit Oel versorgt werden müssen.
Also ein ordentlich überholter Motor sollte eigentlich zum fahren animieren
und nicht das Du Dich nicht mehr traust mit der Pagode zu fahren.
Wende Dich jetzt an einen richtigen Fachmann mit Herz und Leidenschaft
und frei nach Bohlens EX : " da werden Ihnen geholfen".
Gruß Robert

 

motorproblem

hallo spice
du kannst im Fahrbetrieb mal prüfen ob der Oeldruck sich während der Fahrt verändert. Fahre mit der Pagode im 4gang - 50 kmh und lass das Fahrzeug ohne Gas rollen, dann beschleunige deine Pagode und achte auf den Oeldruckanzeiger!! Sollte der Oeldruck sofort ansteigen und der rote Zeiger steht auf 3 bar, dann mußt du dir keine Gedanken machen. Sollte
der Oeldruckanzeiger aber minimal fallen, dann hast du ein Problem.
Dies wäre dann der eindeutige Beweis, für zuviel Spiel an der Kurbelwelle, also
zu große Lagerspiele bei diesem Motor. Dieser Motor muss zwischen 1500 bis
1700 Umdrehungen pro min., einen Oeldruck von mindestens 3 bar erreichen, ansonsten ist irgend etwas im Argen. Wie Robert schon erwähnt hat, sollte man das Oelüberdruckventil mal prüfen. Es könnte aber auch eine falsche Oelpumpe eingebaut sein. Es gab seinerzeit zwei Oelpumpen und zwar in zwei
verschiedenen Höhen, die höhere Pumpe ist außerdem mit einem Oelüber-
druckventil ausgestattet. (letzte Ausführung mit mehr Förderleistung) Sollte dies alles ok sein, muss ich dir leider mitteilen, daß die Kurbelwelle nochmals
instandgesetzt werden muss. Was ganz wichtig ist, lass bitte dann die Lagergasse prüfen !!!! So und jetzt wünsch ich dir alles Gute und verbleibe
mit den besten Pagodengrüßen Stefan Weinstock

 

Hallo Spice,
eines ist auf alle Fälle richtig, Dein Fahrzeug soll Dir Spaß und keine Kopfschmerzen vermitteln.

Zu Deinem Problem Oeldruck hast Du ja jetzt schon einiges gelesen und gehört.

Fakt ist:
Der mindest Oeldruck beim betriebswarmen Motor soll 0,5 Bar nicht unterschreiten.
Bei einer Drehzahl von 3000U/min müssen 3 Bar erreicht werden.

Das ist das absolute Limit, sonst wird der Motor zerstört.

Diese von DC angegebenen Mindestwerte kommen aber in der Regel nicht zum tragen oder kommen nur äußerst selten bei einem gesunden Motor vor.
Mögliche Ursachen für dieses Verhalten gibt es reichlich. Hinzu kommt, dass es gerade beim 280er M130 zahlreiche technische Änderungen gibt, die nicht alle im WHB hinterlegt sind.

Da Dein Motor erst vor noch nicht allzu langer Zeit überholt wurde, solltest Du das ganze auf jeden Fall prüfen lassen.

Gruß Klaus

 

Achtung

Nur mal eine Bescheidene Frage, wurde dein Block oder andere Motor/Aunsaugteile sandgestrahlt? Wenn ja hast du vielleicht Sand im Motor der dir in kürzester Zeit wieder alles um die Ohren schmeißt! Diesen Fehler hatte der Vorbesitzer meiner Pagode gemacht, was bei mir zu einem erfreulichen Kaufprei führte, da er die Lust verlohren hatte.

Gruß Pagodino