Moderne Einspritzventile Ei von Columbus?

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von G.Wuisman, 24. November 2009.

  1. G.Wuisman

    G.Wuisman schreibt regelmässig

    457
    17. März 2004
    Moderne Einspritzdüsen Ei von Columbus?

    Vier meiner Angestellten hielten heute Vorlesungen fürs Oberverwaltungsgericht in Sache Raumordnung und Umweltschutz.

    Einer behandelte die Luftverschmutzung des Wegeverkehrs. Er erwähnte dass die heutige Automotore 10 bis 20 % sauberer sind als die Motore von 10 Jahre alte Wagen. Dann sagte er dass die 10 Jahre alte Motore natürlich nicht zu vergleichen sind mit den blau qualmenden Motore der Oldtimern. Bevor ich in Gedanke böse werde konnte, sagte er etwas Interessantes dass ich die Profis hier im Forum vorlegen möchte.

    Der Mitarbeiter unterstellte dass Besitzer von Oldtimer mit Einspritzmotore einfach ihre Fahrzeuge umweltfreundlicher und preiswerter fahren könnten wenn sie die Einspritzdüsen in moderne Exemplare umtauschen würden. Die Vernebelung ist viel besser, die Verbrennung vollständiger und der Motor nimmt dadurch (viel) weniger Sprit um gleiche Leistung zu generieren. Nach der Vorlesung habe ich ihm gefragt ob dies eine nur theoretische Einschätzung war oder Realität. Er meinte das letzte. Was meint ihr im bezug auf die Pagode?
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2009
  2. hannes b

    hannes b Aktives Mitglied

    85
    3. November 2006
    Moderne Einspritzdüsen

    Das ist eine sehr interessante Geschichte - und eigentlich naheliegend. Falls es technisch möglich und im Verhältnis bezahlbar wäre, würde ich meine Pagode und meinen 111er sofort mit neuen Düsen ausrüsten. Mal sehen, was noch für Infos kommen.

    Grüße von Hannes
     
  3. M127II

    M127II M127II

    21. April 2007
    modern style injection nozzles

    Gerard schrieb:
    Hm....:confused::confused:
    Zwar bin ich kein Experte - und hoffentlich beteiligen sie sich rege an dieser Diskussion - aber ich habe da so meine Zweifel.:(:confused:

    Zuerst müßten die Einspritzdüsen von der Länge, Aufbau und Dimension halbwegs passen. Das ist u.U. weniger ein Problem.
    Aber auch schon die originalen Düsen spritzen keinen Strahl sondern kegelförmig.
    Insbesondere müßten sie den Druck des Einspritzsystems (15-16 Bar) vertragen können. Ich weiß nicht, wie sehr dafür moderne Düsen geeignet sind.
    In erster Linie müssen moderne Düsen zu unseren M180-Abkömmlingen passen.

    Dennoch ist der Verbrauch und die Effizienz der Verbrennung nicht nur von den Einspritzdüsen abhängig.
    Dazu zählt insbesondere auch die übrige altmodische Technik unserer M127-M130-Motoren mit keilförmigen Brennräumen, Gleichstromköpfen (statt cross-flow), nur 2 Ventilen, etc. und insbesondere die mechanische Einspritzung.

    Eine gut geeignete moderne Düse mag einigermaßen gut funktionieren mit unserem System, aber Welten an Einsparung im Benzinverbrauch oder Emissionen werden dadurch sicherlich nicht zustande kommen.:(

    Da würde schon eine kennfeldgesteuerte elektronische Einspritzung etc. etwas mehr Vorteile bringen.:)
    Aber letztendlich ist die Brennraumgeometrie zu altmodisch für einen effizienteren Motor. Besser wäre ein M110-artiger Zylinderkopf, bessere Aerodynamik und insbesondere weniger Wagengewicht.:hund:

    Wenn es geeignete gut bezahlbare Düsen dafür gibt und jemand das vorher ausgiebig ausprobiert (incl. unserer Fachleute hier), warum nicht?
    Viel bringen wird das aber wohl nicht....

    ... meint (nachdenklich)
    Achim
    (M127II-Originalitätsfreak)
     
  4. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Holländer könnt Meer zu Land machen

    Hallo Gerard,

    ihr Holländer könnt zwar Meer zu Land machen. Das mit den Düsen ist doch eher unwahrscheinlich.
    Ich glaube, daß das eher eine rein akademische Diskussion wird.
    Das ganze Umfeld (ESP, Druck, Düse, Brennraum) ist doch auf eine solche „schlechte Düse“ ausgelegt.
    Ich glaube nicht, daß ein alleiniger Düsenwechsel ohne unfassende Anpassung aller weiteren Parameter
    eine Verbesserung in Bezug auf weniger Verbrauch und/oder bessere Verbrennung mit sich bringen wird.
     
  5. d.Hahn

    d.Hahn Aktives Mitglied Mitarbeiter Administrator

    20. November 2003
    Hallo,

    nicht der zu hohe Druck den die Pagodeneinspritzpumpe erzeugt wird mal ganz abgesehen von der Geometrie der Brennkammer ein Problem.
    Sondern den erforderlichen Druck für heutige Einspritzdüsen zu erzeugen der liegt inzwischen bei einigen hundert bar.
    Bei der Pumpe-Düse Einspritzung (u.a.VW) wird sogar ein Druck von 2050bar erzeugt.
    Also Pumpenexperten ran, baut einen Turbo für unsere Einspritzpumpen.

    viele Grüße
    Detlef
     
  6. baschbret

    baschbret Aktives Mitglied

    768
    8. November 2005
    Die Druckwerte von über 2000 bar gelten aber nur für Diesel. Benziner arbeiten heute mit 100-200 bar, was nicht zuletzt an der Dünnflüssigkeit des Kraftstoffs liegt. In der Frage, was eine andere Düse bewirken könnte, bin ich mit den Vorschreibern einer Meinung - fast nix, wenn man nicht gleichzeitig Einspritzdruck und -steuerung sowie Saugrohr- und Brennraumgeometrie mit ändert.

    VG

    Sebastian
     
  7. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Hallo Gerard, könntest Du den Experten nicht mal fragen, ob er das mehr so nach Gefühl ermittelt, oder tatsächlich Vergleichsmessungen vorher/nachher durchgeführt hat ? Hat er selbst einen solchen Umbau vorgenommen?

    Gibt es dazu Literatur ?

    Auf welcher Grundlage soll diese erstaunliche Verbesserung eintreten?

    Und vor allem: Gibt es Referenzfahrzeuge, mit deren Besitzern man sich einmal austauschen könnte?

    Interessant ist der Gedanke ja schon, wenn es wirklich klappt.

    Liebe Grüße, Felix
     
  8. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Mit Verlaub, Felix, bei den zu erwartenden Umrüstkosten (Material, Einstellung und den gar nicht abzuschätzenden thermischen Begleitumständen) vermute ich, dass wir bei unseren durchschnittlichen Jahresfahrleistungen ungefähr 30 Jahre fahren müssen, um den Aufwand wieder amortisiert zu sehen.

    Und qualmen tun unsere gut gewarteten Pagoden doch wohl alle nicht - zumindestens die meisten.

    Da sollte man eher beispielsweise der "Sprinter-Klasse" auf die Finger, ääh den Gasfuß hauen, da ist bei deren verbreiteter Fahrweise doch eher Einsparpotential drin, was Verbrauch und Umweltschonung betrifft.

    Oder den schwachsinnigen europaweiten Versand von Lebensmitteln, die auch umfeldnah produziert werden könnten.

    Ich bin eher der Ansicht, dass solche Äußerungen nur wieder Begehrlichkeiten der autophoben Klientel wecken werden:

    -gehört, nicht hinterfragt, aber dann gefordert.

    Auch so ein Schwachsinn wie schwere leere Glas-Flaschen durch die Republik zu karren und zigmal heiß zu spülen. Aus dem verbrauchten Treibstoff lassen sich locker niedermolekulare Gebrauchsflaschenkunststoffe spritzen, die dann lokal und brennwertspendend Heizkraftwerke bedienen - CO2-sparender als die zigtausend Actros-Rohre....

    Umweltschutz kann auch bei der Spambekämpfung ansetzen, ich las letztens von dem gewaltigen Stromeinsparpotential bei Vermeidung überflüssiger Emails. Wer braucht schon einen längeren....ääääh.....du weißt schon. ;)

    Michael
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. November 2009
  9. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Michael, da sprichst Du wirklich ein spannendes Thema an: Nicht nur ist der Einkauf regional erzeugter Lebensmittel umweltschonend, sondern auch sehr viel genussträchtiger.
    Vielleicht sollten wir mal einen Pagodenausflug unter Besichtigung (und Verkostung !!) zahlreicher slow-food-Produkte einplanen.

    Meine obigen Anmerkungen dienten mehr dem Zweck, dem "Experten" mal auf den Zahn zu fühlen.
    Ich finde es wie Du sehr ungut, wenn vor Publikum offenbar so nachdrücklich, aber möglicherweise nicht so sehr fundiert dahergeredet wird.
    Dass im Hinblick auf die Fahrleistungen das Ganze so und so nicht lohnt, ist fraglos richtig.

    Liebe Grüße, Felix
     
  10. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    ZUSTIMM!! :bierkrug:

    Aber Vorsicht, hier wird man gleich bei solchen Gedanken-Ventilationen organisationsmäßig verhaftet... :)
     
  11. pagodenfred

    pagodenfred Aktives Mitglied

    277
    16. Mai 2007
    Pfungstädter Bier

    Genau aus diesem Grund muß mein Bier nicht einen Kilometer durch die Republik gefahren werden.
    Geht auch bei den meisten Lebensmitteln (Muß ja keine Erdbeere im Winter sein)

    Grüße aus der Bier-und Spargelstadt:)
     
  12. Cephyr

    Cephyr Aktives Mitglied

    786
    13. März 2007
    Hallo zusammen,

    ob's diese düsen nun gibt oder nicht ist mir eigentlich egal. meiner bleibt so wie er ist! das öl/ benzin das ich nicht verbrenne, verbrennt die industrie. ich gehe davon aus, das die gesamten ölvorräte sowieso verbrannt werden und daß dasCO2 freigesetzt wird. Beim "Energieeinsparen" wird die freisetzung theoretisch nur zeitlich verzögert. angesichts des energiehungers von china und indien steigt aber der verbrauch in summe trotz "einsparungen". für mich heisst das, lieber 20.000 km als 10.000km im jahr mit dem oldie fahren, bevor kein Öl mehr da ist!

    hoffentlich ist bald frühling

    Gruß
    Ingo
     
  13. G.Wuisman

    G.Wuisman schreibt regelmässig

    457
    17. März 2004
    Ich habe in der Mittagpause mit dem sachverständigen Mitarbeiter gesprochen. Er hat mich erstaunt über die Welt des Motormanagements. Daneben muss ich euch wieder zurück aufs Thema bringen.

    Die Besserung hängt s.E. im Grunde nicht zusammen mit EP-Druck, Geometrie usw. Besserung sollte bei gegebene Motorarchitektur zu erreichen sein.

    Bei alten Motore ist den Nebelkarakteristik der Fokus. 40 Jahre her war es eher wichtig dass es reichlich Benzin im Zylinder gab als eine genau benötigte und richtig vernebelte Menge. Der Motor sollte heute besser laufen können, weniger verschleißen (weniger Wärme) und mehr PS haben wenn auf Molekularebene die Verbrennung verbessert. Dazu muss der Brennstoffnebel viel dunstiger sein als die 'alte' Düsen erregen. Die Verbesserung kann man feststellen an Hand des CxHy Pegels im Abgas.

    Seine Kenntnisse hat der Mitarbeiter aus Ausbildung und wissenschaftliche Literatur. Er hat nicht selber Proben an Motore gemacht. Die sollten an einem Pagodemotor auf Motorstand gemacht werden müssen, vorausgesetzt dass es moderne Düsen gibt die passen oder passend gemacht werden können und mit Pagode EP-Druck funktionieren. Mit einem alten Motor würde das ein schönes Experiment sein können für unsere Profis. Vielleicht können sie sich mal outen.

    Er ratet Interessierten in Google zu suchen auf Motormanagement annex CxHy, VOC, CO und NOx.
     
Müller Classic Motors
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