Komplett Restaurierung meiner Pagode

War auch schon einmal alles Thema im Bundestag -



Mein Schwiegervater, Tischler, lacht sich da heute noch jedes Mal schlapp ...

 

Vieleicht braucht jemand nen guten Grund regelmäßig "Urlaub" von seiner Frau zu bekommen?
Bald haben wir ihn vergrault

 

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Hallo Harald,
Glückwunsch zum Neuerwerb des Fahrzeuges. Ich habe erst 1 Jahr Erfahrungen sammeln können und kann dir aber jetzt schon sagen, das deine Anschaffungskosten + die externe Komplettrestaurierung mehr Geld verschlingen werden, als wenn du gleich ein komplett restauriertes Fahrzeug kaufst. Ohne Eigenleistung (welche theoretisch kein Geld kostet) rechnet sich das Projekt an keiner Stelle. Außerdem verpasst du viele eigene Erfolgserlebnisse, welche für mich das Schönste an diesem Hobby sind.
Viele Grüße und viel Glück mit deinem Auto
wünscht Mario

 

Das betrifft aber nach meinen Beobachtungen nur 230er und 250er.
Wenn man einen Top Restaurierten 280er sucht, dann lohnt es sich auch finanziell ein Auto zu kaufen und restaurieren zu lassen.
Einen top Restaurierten 280er muss man erst einmal finden.

Ich habe mir auf der letzten Techno Classica 70 Pagoden angeschaut und da waren nur 3 richtig restaurierte Autos dabei, also von dem ausgehend was ich eine Vollrestauration nenne und da stand bei allen 3 Autos eine 2 vorne im Preis...

Eine Vollrestauration heißt für mich, dass die Karosserie komplett entlackt wurde, egal ob Tauchbad oder Gestrahlt, dass sie soweit nötig ordentlich in Stand gesetzt wurde und dass sie komplett lackiert wurde. Wenn man da drunter steht, muss man unter einem Neuwagen stehen und nicht auf trockeneisgestrahlten und übergejauchten 50 Jahre alten, harten und in Wirklichkeit unterrosteten Unterbodenschutz gucken.
Ferner heißt es, dass jedes Bauteil von dem Fahrzeug zerlegt, gereinigt, überprüft und überarbeitet wird, alles alte Fett erneuert wird und sämtliche Gummiteile, Kunststoffteile und Verschleißteile überholt werden.

Das heißt im Prinzip, dass auch jedes Türschloss, jeder Schalter, vom Gebläsemotor bis zum Heizungskühler, Wasserventil, Bowdenzug, usw. usf. überarbeitet werden muss. Auch kläppchen, Hebelchen, Instrumente, vom Tacho bis zum Drehzahlmesser oder zur Uhr muss alles auseinander.

Bei den meisten "Restaurationen" gehts schon damit los dass die Karosserien nicht ganz blank gemacht wurden, bei vielen Fahrzeugen fehlen dann hinterher die Markanten Schweißpunkte, die Sicken überall wo sie hin gehören, etc. Dann werden die Schalter nicht zerlegt, die Gebläsemotoren selten überholt, die jaulen dann, die Elektrik leuchtet dann nicht richtig, es wird an Chrom und Zierteilen Chinanachbauware verbaut die nicht richtig passt, dann werden die Heizungsanlagen oft nicht richtig zusammen gebaut oder überarbeitet und das klemmt dann alles und funktioniert nicht richtig, die Wärmetauscher werden nicht überholt, usw. usf.

Dafür braucht man einen Betrieb der überhaupt in der Lage ist, diese Arbeiten aus zu führen und jemanden der sich so aus kennt, dass er die Arbeiten die nicht ausgeführt werden können und fremd vergeben werden, koordiniert, kalkuliert und terminmäßig plant so dass das Fahrzeug auch irgendwann fertig wird. Auch müssen die einzelnen Zwischenarbeiten die von eigenen Mechanikern oder von Fremdfirmen übernommen werden, von dem der für das Projekt verantwortlich ist fachgerecht abgenommen werden.

Bei mir haben an einem Auto am Schluss 30-40 verschiedene Leute gearbeitet. Und das ist bei einer richtigen Vollrestauration sehr sehr wenig.

Wenn man ganze Baugruppen fremd vergibt, dann muss man auch schauen dass die Handschrift stimmt, dass die gleiche Verzinkerei verzinkt, dass die gleichen Schrauben verwendet werden, die gleichen Schlauchschellen, usw. usf. Wenn der eine die alten Schrauben neu verzinkt und der andere silberne Schrauben ausm Würth Regal reinschraubt auf denen TYC steht, dann sieht dass im Gesamtbild halt schlecht aus.

 

Ich würde die Arbeit in Polen auch nicht grundsätzlich schlecht machen. Gute Sachen habe ich von diesem Betrieb gehört, die sind allerdings besonders spezialisiert auf Blechbearbeitung und wie ich hörte schon auf Jahre ausgebucht. Auch sind sie keine Pagoden Spezialisten, und man kann schon viel falsch und unoriginal machen, was dann in vielen Details auffällt.

Hier der Link: http://www.oldtimer.grudz.pl/indexde.php

Der W109 ist schon speziell in der Bildergalerie. Falls jemand so einen hat, bitte mal bescheid sagen Auch cool wie die Aluteile für den Ghibli angefertigt werden.

 

O.K. Jungs, Ihr habt es wohl geschafft - Harald hat´s eingesehen, da kommt wohl nichts mehr ...
Ich kenne da aber noch jemanden in der Ostukraine im Donbas, der ist relativ günstig
und hat sehr gute Referenzen. Also, wenn Harald Interesse hat, an mir soll´s nicht scheitern ...

 

Hallo ihr Lieben,
….ihr habt Harald nicht vergrault. Ich habe mit ihm telefoniert und wir haben uns sehr gut unterhalten. Ebenso , wie ich ,ist Harald ins kalte Wasser gesprungen. Jetzt ist er in der Planung und wird sich mit Sicherheit wieder melden.
Viele Grüße Mario

 

30-40 Leute schrauben schon mal gar nicht an meinem Auto, garantiert nicht!
Eine Pagode von unten lackiert sieht lecker aus, keine Frage und hätte ich auch gemacht. Hatte ich hier nach Vorteilen gefragt und Ulli, der mal wirklich Ahnung hat riet mir davon ab. Nicht das es zu aufwändig wäre sondern das es im Fahrbetrieb bedeutend lauter wird.
Es ist doch völliger Blödsinn, wenn eine Pagode Unterbodenschutz trägt sie deswegen darunter verfault sei.
Du siehst bei meiner Pagode nicht einen Schweißflicken, ausser einem kleinen den ich machen musste weil ein Schlauch der Klimaanlage nach aussen geführt wurde was allerdings nichts mit Korossion zu tun hatte.
Warum sollte man jeden Schalter auseinander bauen? Entweder er funktioniert oder wird ersetzt.

 

Ja, und in Mali soll es auch sehr fähige Handwerker geben........

 

Gegen was willst du den denn ersetzen? Ein 30 Jahre altes abgelegtes Originalteil? Chinaware? In den Schaltern sind verharzte Schmiermittel, vergammelte Kontakte und Dreck, sowas gehört zerlegt, gereinigt, die Kontakte poliert und mit neuem Fett wieder zusammen gebaut, dann klappt es hinterher auch mit einer zuverlässigen und Übergangswiederstandsfreien Elektrik
Wenn man ein Auto voll Restauriert, dann gehören dazu auch die Schalter & Co ebenso wie der Scheibenwischermotor und der Gebläsemotor.

Ich will nicht mal sagen, dass 30-40 Leute an dem Auto schrauben, aber nehme mal die Lieferketten zusammen...
Son Auto kann man nun mal nicht alleine zerlegen, man kann auch nicht alleine eine Motorhaube montieren, also sind da schonmal für zerlegen und zusammen bauen 2 Leute nötig. Dann wird das gestrahlt, wenn man es nicht selber macht, sind da mindestens die nächsten 2 Leute dran. Irgendeiner grundiert es, da ist oft der 3. dran beteiligt. Die Besprechungen und Koordination geht meistens über einen Fremdfirmenchef. Oft sind die Monteure die zerlegen und zusammen bauen aber nicht die die schweißen, also ist da noch ein Karosseriebauer dabei. Mein Lackierer setzt einen dran der Spachtelt und schleift, einen der füllert, einen der Lackiert und ein bis 2 Leute sitzen vorne im Finish an dem Auto. Dann reden wir über Sattler, Verchromer, der Block geht in die Motorenschleiferei, bei Anlasser & Lüftermotor spätestens fallen Dreharbeiten an, beim Chrom ist wieder ein Karosseriebauer gefragt der die Messingchromteile anpasst, Reparaturen & Instandsetzungen am Verdeckgestänge macht wiederum der Mechaniker, wenn dass ein Lackiertes Gestänge ist aus Blech muss daran oft geschweißt werden, es muss Sandgestrahlt und Lackiert werden, dann wieder Gangbar gemacht werden, es müssen Holzteile angefertigt werden dass macht bei mir n Schreiner, dass wiederum in Absprache mit dem Sattler der das Verdeck drauf macht, Chromteile und Verschlussteile müssen oft Angepasst / Angefertigt werden, usw. usf.

Da sind 30-40 Leute wenn man ein Auto komplett restauriert doch nicht viel ^^

Alleine die Lackierung einer Pagode ist n riesen Aufwand, irgendeiner muss ja ständig mit den Leuten an der Basis sprechen, damit die wissen wie weit sie lackieren müssen, wie schön, welche Schweißpunkte nicht gespachtelt gehören, welche Punkte nicht zu dick abgefüllert gehören, welche Wellen wo drin bleiben und was Glatt werden muss, wie weit sind Kofferraum und Verdeckkasten aus zu lackieren, auch beim Finish welchen Lackfehler im Motorraum man sieht und welchen nicht, usw. usf.

 

Das habe ich noch nicht feststellen können. Wenn das Auto von innen richtig gedämmt ist, dann hört man im Fahrbetrieb nur bei Regen das Wasser lauter spritzen, aber ansonsten ist ne Pagode von sich aus so laut dass mir da nichts aufgefallen wäre und da bin ich sehr empfindlich.

Es geht ja nicht nur um den Unterboden, sondern es geht darum die ganze Karosserie blank zu machen, um alle Rostnester richtig aus zu merzen. Ferner braucht eine hochwertige Lackierung einen kompletten Lackneuaufbau, da auf alte Farbe lackieren funktioniert nicht, dass fällt nach ein paar Jahren alles bei. Wenn man die ganze Farbe von Hand bis in alle Ecken abschleifen will, daran sitzt man ewig. Darüber hinaus haben die Autos im Motorraum, Unterboden und Innenraumbereich in der Regel immer Rost unter dem originalen U Schutz / Nahtabdichtung. Wenn man dass alles runter holt und einen neuen gescheiten Lackaufbau macht, dann hat man einen Oldtimer den man auch ohne Bedenken im Regen nutzen kann und man hat zeitlebens mit dem Thema Rost nie wieder etwas zu tun. Wenn man dass nicht richtig macht, dann hat man dass Auto schön lackiert und traut sich kaum im Regen zu fahren und irgendwann fängts halt wieder an allen Ecken und Enden an zu gammeln. Deshalb macht man den alten toten Kram runter, den Rost richtig weg, tja, und warum sollte man es dann nicht lackieren???