H - Kennzeichen in Gefahr???

Dieses Thema im Forum "die Mercedes Benz „Pagode“" wurde erstellt von ZwoachtzigSL, 21. Juni 2006.

  1. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    .


    Hallo Leute.


    Ein interessantes Antwortschreiben auf eine Anfrage.

    Die neue Regelung dürfte darauf hinauslaufen, dass als Voraussetzung für
    eine Neuerteilung eines H-Kennzeichens wie auch für den Erhalt des Status
    als Oldtimer, eine Zustandsnote erreicht werden muss, die in etwa einer
    heutigen ZN-2 entspricht.

    Keine Verschärfung oder sogar Entwarnung?

    Ich habe mal in einem vorliegenden Antwortschreiben aus Berlin die aus Sicht
    von Experten relevanten Stellen blau gemarkert.

    Lest mal selbst.


    Detlef, der aus Hessen :confused:







    Berlin, 11.07.2006




    Sehr geehrter Herr ......,

    vielen Dank für Ihre E-Mail, in der Sie sich zu den H-Kennzeichen
    äußern.
    Ein Oldtimer ist laut Definition im § 23 Abs. 1c StVZO, "ein Fahrzeuge, das
    vor 30 Jahren oder eher erstmals in den Verkehr gekommen ist und vor-
    nehmlich zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes eingesetzt
    wird und gemäß § 21c eine Betriebserlaubnis als Oldtimer erhalten hat.

    Die Begutachtung ist nach einer im Verkehrsblatt nach Zustimmung der
    zuständigen obersten Landesbehörden bekannt gemachten Richtlinie durch-
    zuführen und das Gutachten nach einem in der Richtlinie festgelegtem
    Muster auszufertigen. Im Rahmen der Begutachtung ist auch eine Unter-
    suchung im Umfang einer Hauptuntersuchung nach § 29 durchzuführen.

    Das ein einheitliches Mindestalter von 30 Jahren bereits nach geltendem
    Recht Voraussetzung auch für die Zuteilung roter 07-er-Kennzeichen ist,
    wird dem Urteil des VG Braunschweig vom 5. Februar 2003 bestätigt und
    durch den Beschluss des Niedersächsischen OVG vom 8. Mai 2003,
    ausdrücklich festgehalten.

    Die neue Fahrzeug-Zulassungs-Verordnung greift also nur die bisherige
    Rechtslage auf. Das 07-er Kennzeichen ermöglicht Oldtimer-Fahrzeugen,
    ohne Betriebserlaubnis und ohne Zulassung an Veranstaltungen zur Pflege
    des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes teilzunehmen. Dies gilt für Probe-

    fahrten und Überführungsfahrten sowie für Fahrten zum Zwecke der
    Reparatur oder Wartung der betreffenden Fahrzeuge. Mit diesem Kennzeichen,
    das nicht nur einem, sondern mehreren Oldtimern zugeteilt werden
    kann, besteht die Möglichkeit, eine Vielzahl von Fahrzeugen kostengünstig
    hinsichtlich der Kfz-Steuer und Kfz-Haftpflichtversicherung in den
    vorgenannten Fällen in Verkehr zu bringen (sog. Wechselkennzeichen).

    Dieses Kennzeichen berechtigt nicht zur Teilnahme am Straßenverkehr.
    Trotzdem wurde in der Vergangenheit mit diesem Kennzeichen regulär am
    Straßenverkehr teilgenommen.

    Auch in der geänderten Fahrzeug-Zulassungs-Verordnung, die am 29. April
    2006 im BGBl veröffentlicht wurde, ist das 07er Kennzeichen für Oldtimer
    erhalten geblieben.(§16 FZV). Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus
    Mitarbeitern des BMVBS und Ländervertretern, ist derzeit gerade dabei,
    die Kriterien für die Beurteilung eines Oldtimers zu überarbeiten. Diese
    Überarbeitung soll es zukünftig den Sachverständigern erleichtern, ein
    Gutachten zu erstellen, in dem Sie beurteilen sollen, ob ein 30jähriges
    Fahrzeug noch als "fahrzeugtechnisches Kulturgut" gezählt werden kann.
    Die schon 1997 aufgestellten Beurteilungsstufen sollen dabei präzisiert
    werden. Es wird dann auch der Pflege- und Wertigkeitszustand beurteilt
    werden. Das Erscheinungsbild eines Oldtimers wird also auch eine Rolle
    spielen.

    Aller 2 Jahre wird mit der Hauptuntersuchung der Zustand des Autos neu
    beurteilt werden müssen. Somit kann vermieden werden, dass z.B. ein
    30jähriges "Gammelauto" ein H-Kennzeichen bekommt und somit von der
    Steuer begünstigt wird.
    Der genannte Arbeitskreis hat seine Beratungen
    noch nicht abgeschlossen. Die Zustimmung der Länder ist vor
    Inkrafttreten des neuen Bewertungskataloges notwendig. Für Besitzer von
    echten Oldtimern besteht also keine Gefahr, dass sie das Kennzeichen für
    ihren gepflegten Oldtimer verlieren.


    Mit freundlichen Grüßen
    Monika Griefahn

    Sprecherin für Kultur und Medien
    der SPD-Bundestagsfraktion

    Deutscher Bundestag, 11011 Berlin
    Bürogebäude: Jakob-Kaiser-Haus III






     
    Zuletzt bearbeitet: 13. Juli 2006
  2. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    Motor Klassik Käseblatt...

    .



    Eine andere Bezeichnung für dieses von mir langjährig gekaufte
    Oldtimer-Magazin fällt mir im MOment nicht ein, wenn ich das
    Editorial vom Chefredakteur Malte Jürgen in der Ausgabe 08/2006
    lese.

    In der neuen Motor Klassik 08/2006 hat Chefredakteur Malte Juergens
    sich nach meiner Meinung wohl etwas sehr ironisch mit dem Thema
    beschäftigt.

    Für Motor Klassik scheint es zwischen der Oldtimerwelt die sich
    auf den grossen Oldtimer-Ralleys tummelt und den Besitzern von
    Rostlauben, die sich auf Kosten der Allgemeinheit den Steuervorteil
    des H-Kennzeichens reinschlürfen, sonst nichts mehr zu geben.

    Na, ich hoffe, die rund 250.000 Oldtimer-Besitzer aus der gesunden
    MItte, die den Auflagenerfolg von Motor Klassik finanzieren und von
    den verschärften Bedingungen voraussichtlich so oder so betroffen
    sein werden, werden sich dieses Artikels erionnern, wenn sie über
    eine Verlängerung ihres Abos entscheiden.

    Aber lest mal selbst:


    Motor-Klassik.jpg


    Ich habe die Möglichkeit, Herrn Juergens mal eine E-Mail zu schicken, gleich mal genutzt:




    Guten Tag Herr Juergens.

    Der Sturm im Wassergals wie Sie es nennen, bezeichnet im Allgemeinen von Personen ausgelöste
    Ereignisse, Diskussionen etc., die sich nach einiger Zeit oder näherer Betrachtung als wie wir
    Hessen sagen "Heisse Luft in Tüten" herausstellen.

    Warum Sie Ihren Lesern die momentane H-Kennzeichen-Diskussion als heisse Luft verkaufen,
    ja Ihren Lesern sogar eine eintretenden Verschärfung der Kennzeichen-Verordnung am Ende
    als verbundene Vorteile suggerieren, ist mir schleierhaft.

    Mir fällt auf, dass es für Sie nur eine Zweiklassengesellschaft bei Oldtimern gibt. Einerseits die,
    die es sich materiell leisten können, ihrem Originalitätswahn folgend, mit ihren aufgehübschten
    Oldies bei publikumsbeliebten Events (Silvretta-Classic, Oldtimer-GP-Nürburgring etc.) aufzufahren
    und andererseits die "Schrottpiraten", die sich auf Kosten der Allgemeinheit steuerliche Vorteile
    erschleichen.

    Lieber Herr Juergens. Zwischen diesen beiden Gruppen gibt es eine gesunde Mitte, der Ihr Magazin
    im wesentlichen die positive Auflagenentwicklung der letzten Jahre zu verdanken hat. Ich meine die
    rd. 250.000 Oldtimerbeitzer, die ihre Autos am Ende ihres automobilen Lebens vor dem Schredder
    gerettet haben und mit z.T. unverhältnismässig hohem materiellem und immateriellem Aufwand zu
    dem gemacht haben, was sie heute sind: Wunderschöne Oldtimer, "Lovely Touch of Original - Cars",
    Autos eben, weit weg von Zustandsnoten 1 oder 2, auch mal mit einer bläuenden Auspufffahne und
    vielleicht auch ein paar Tropfen Öl unter dem Motor.

    Und um genau diese grosse Masse von Oldtimer-Besitzern geht es. Dass die von Ihnen zitierten "nur
    noch von geheimnisvollen Oxidationsvorgängen zusammengehaltenen Rostlauben" von der Strasse
    verschwinden, dafür hatte bis dato eigentlich schon immer der TÜV zu sorgen. Der TÜV hatte immer
    schon die Verpflichtung, während der Betriebsdauer eines Oldtimers auch die laufende Erfüllung der
    Voraussetzungen für ein Oldtimer-Kennzeichen, das Vorhandensein einer Zustandsnote 3, zu überprüfen.

    Mal etwas ganz anderes: Ist die H-Kennzeichen-Diskussion nicht ein Ablenkungsmanöver, dass von dem
    tatsächlichen, bevorstehenden Super-Gau für die gesamte Oldtimer-Szene nur ablenken soll? Ich meine
    die Feinstaubverordnung und die wie sich jetzt abzeichnet, unmittelbat bevorstehenden Fahrverbote in
    den Innenstädten und ausgewiesenen Umweltzonen.

    Die Süddeutsche Zeitung schrieb am 22.07.2006:

    "Oldtimer - Verbot in der City "
    München will abgasreiche Autos rigoros verbannen.
    Viele Besitzer älterer Fahrzeuge sollten sich den Termin 1. Oktober
    2007 rot im Kalender anstreichen. Dann heißt es: neues Auto kaufen -
    oder aber das Alt-Vehikel in die Vororte verfrachten...

    "Ausnahmen und Ausgesperrte "
    Warum der "Aufsitzrasenmäher" weiterrollen darf und der Pagoden-
    Sportwagen nicht: Die geplanten Regeln im Detail...

    Lieber Herr Juergens, bis auf ein paar Randnotizen konnte ich bis heute rein gar nichts über dieses
    ganz bestimmt nicht nur mich beunruhigende Thema in der Motor Klassik lesen. Warum eigentlich?

    Wenn diese von staatswegen beabsichtigten Verordnungen greifen, gehen viele Experten - wohl im
    Gegensatz zu Ihnen - von einem erheblichen Nachfragerückgang bei Oldtimern in Deutschland und
    einem ebenso erheblichen Wertverlust aus. Anders lässt sich für mich Ihre Passivität nicht erklären.
    Ich habe diese Punkte mal in unserem Internet-Forum "Pagodentreff" (www.pagodentreff.de) zur
    Diskussion gestellt.

    http://www.pagodentreff.de/diskussionsforum/t2783-h-kennzeichen-in-gefahr-5.html

    http://www.pagodentreff.de/diskussi...-handeln-initiative-kulturgut-mobilitaet.html

    Vielleicht finden Sie ja die Gelegeneheit, uns begeisterten Pagoden-Fahreren aus der gesunden MItte
    der Oldtimer-Szene und nebenbei gesagt, grösstenteils zahlenden Lesern von Motor Klassik, einmal Ihre
    Sichtweise zu dem Thema "Feinstaub" und die Folgen für die gesamte Oldtimerszene zu erläutern.


    Grüsse aus Bad Homburg
    Detlef Kupfer, Dipl. Ing.






    Grhhhhhhhhhhhhhhh [​IMG]




    .




    .




    .
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. Juli 2006
  3. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    .




    allerdings so ganz Unrecht hat Malte Juergens ja nicht.

    Foto vom VDH-Treffen in Ornbau (im 107er-Freunde-Forum gesehen):



    Kopfschüttelnd,

    Detlef, der aus Hessen :confused:
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 15. März 2007
  4. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    .



    Na ja, wenigstens hier schon mal Entwarnung.

    Der Deuvet hatte zuletzt noch Anfang Februar laut Alarm geschlagen und Medien
    wie Oldtimerclubs vor einer angeblichen erneuten Verschärfung für die Zuteilung
    des H-Kennzeichens gewarnt. Das Bundesverkehrsministerium reagierte auf diese
    Vermutungen jetzt verärgert und mit einem heftigen Dementi.

    Ein riesen A....tritt für den DEUVET und Frau Busch.

    http://www.oldtimer-info.de/aktuelles/deuvet_brief_07/deuvet_brief.pdf


    Detlef K. :confused:


    .
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. März 2007
  5. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Nur der DEUVET hats erkannt...

    Hallo Detlef,
    schön, daß Du uns den Brief des Bundesverkehrsministerium reingestellt hast. Somit ist zumindest mal eine Aussage auf dem Tisch. Was davon zu halten ist, wird die Zukunft zeigen.
    Deine DEUVET-Schelte ist jedoch völlig unangebracht und entbehrt auch jeder Grundlage.
    Der DEUVET – Frau Busch, nomen est omen, hat als einziger erkannt, was dort „im Busch“ war.
    Du glaubst es nicht? Dann lese mal folgende Stellungnahme vom 13.3.2007 vom TÜV-Süd:

    Der erwartete GAU für die Oldtimer-Fahrer ist erst einmal ausgeblieben. Der vom DEUVET schon kurz nach seiner internen Erstellung entdeckte, verschärfte Anforderungskatalog ist nun doch noch nicht im Verkehrsblatt veröffentlicht worden. TÜV SÜD wird weiterhin genau beobachten, was in dieser Sache noch vor sich gehen wird.
    Ihr Matthias Gerst vom TÜV SÜD

    Den gesamten Text kannst Du im MBCM Forum nachlesen:
    http://www.forum.mercedes-benz-clubs.com/viewtopic.php?t=695

    Übrigens, es wäre nur fair gewesen, wenn Du auch den Link zu der Darstellung des DEUVET zu diesem Thema gelegt hättest.
    Wer sich schlau machen will schaut hier:
    http://deuvet.de/fakt/fakt1.htm#13032007-3

    Detlef, diesmal bist Du es, der über das hingehaltene Stöckchen von RA Wilke, aus dem Oldtimer-Info-Diskussionsforum gesprungen ist.
    Du kennst doch die Zusammenhänge zwischen RA Wilke, Oldtimer Info und der privaten Sachverständigenorganisation Classic Data bestens. Insofern müßte Dir doch hier klar geworden sein, was bezweckt wurde. Oder?

    Übrigens Detlef, in Deiner Linksammlung zum Thema Feinstaub vermisse ich den Link zum DEUVET. Warum eigentlich?

    Deshalb hier nochmals für alle Oldtimerfreunde meine -unveränderte - Meinung zum DEUVET:
    Der DEUVET ist und bleibt der einzige Verband, der beim Bundestag akkreditiert ist und der unser Interessen selbstlos und uneigennützig vertritt und der das Ohr tatsächlich am Geschehen hat und den juristischen Sachverstand hat, um Gefahren in den Formulierungen zu erkennen und gegenzusteuern.

    Bernd
     
  6. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    .


    Bernd,


    ich habe bewusst darauf verzichtet, die heutige etwas eigenwillige
    Interpretation von Frank Wilke, dem Handlanger... sorry... verlängerten Arm
    von Jochen Strauch (Classic-Data) hier reinzulinken und mich auf das
    Ministeriums-Schreiben beschränkt.

    Der DEUVET ist übrigens nicht der einzige in Berlin registrierte Interessen-
    verband. Der BVOF Bundesverband Oldtimer Fachbetriebe ebenso. Der mehrt
    zwar nur die Erbhöfe der Classic-Data-Sachverständigen, aber nur der guten
    Ordnung halber wegen Deinem Hinweis.

    Was die Link-Liste betrifft: Hier geht's um das H-Kennzeichen und nicht
    um Feinstaub / Fahrverbote (Link-Liste).

    Im übrigen habe ich in der Link-Liste jeden gebeten, interessante Links nach
    eigenem Gusto und in eigenen Postings anzuhängen.


    Detlef K. :)


    .
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. März 2007
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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