Elektroanschluss Automatic 230SL

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von MartinK, 12. August 2012.

  1. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hei,

    Danke Euch beiden.

    Ich meine tatsächlich die außenliegende Stange und die hier fotografierten 20,5cm scheinen plausibel. An die innen liegende Stange will ich nach Möglichkeit nicht heran müssen. :doh: Gibt es für diese Stange eine empfohlene Grundeinstellung? An meinem Ersatzgetriebe hat die Stange auch 20,6cm, also fast gleich lang. Man könnte meinen, es reicht zur groben Vorjustierung.

    Hast Du die Stange von einem fehlerfrei funktionierenden Getriebe abgezogen?

    Gruss

    MartinK
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Oktober 2013
  2. Cephyr

    Cephyr Aktives Mitglied

    786
    13. März 2007
    Ja da Getriebe hat funktioniert. Die Feineinstellung machst du dann bei eingebautem Getriebe in dem du den modulierdruck nach Vorschrift mit zusammen oder auseinanderschrauben der Stange und angeschlossenem Manometer einstellst
     
  3. Cephyr

    Cephyr Aktives Mitglied

    786
    13. März 2007
    Wenn ich zeit habe schicke ich dir morgen das Prozedere und die Drücke. Du brauchst dazu aber einen zweiten Mann, sonst geht das nicht.
     
  4. Cephyr

    Cephyr Aktives Mitglied

    786
    13. März 2007
    Wenn ich außen/ außen Messe ist die Stange genau 219mm.

    Achso, nicht nur der 2 Mann ist nötig sondern auch Grube oder bühne:)
     
  5. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo Cephyr,

    2. Person und Bühne ist vorhanden, leider muss die Pagode per Anhänger zur Bühne.....

    Ich freue mich auf Deine Nachricht über das Procedere der Messung und Einstellung. (Wann bei welcher Drehzahl welcher Druck und wann muss die Unterdruckleitung zur Ansaugbrücke ab sein und wann dran)?

    Ich habe im Forum dazu schon einiges Gefunden und das liegt schon ausgedruckt im WHB,

    Ich hoffe, es ist mit Anpassung der Regelstange getan und ich kann die Stellschraube in Ruhe lassen.

    Gruss

    MartinK
     
  6. Cephyr

    Cephyr Aktives Mitglied

    786
    13. März 2007
    Ich würde aber zuerst noch mal den leergasschalter abklemmen,wenn dann die Gänge nicht mehr durchrutschen wars das. Wir haben auch erst alles komplizierte ausprobiert bevor wir ans einfache (leergasschalter) gegangen sind. Mit dem neuen leergasschalter funzt wieder alles astrein, kostete vor 2jahren 145 euro
     
  7. Cephyr

    Cephyr Aktives Mitglied

    786
    13. März 2007
    Hallo Martin,

    ich hoffe das bringt dich weiter.

    Grüße
    Ingo
     

    Anhänge:

  8. Cephyr

    Cephyr Aktives Mitglied

    786
    13. März 2007
    ... noch was :)
     

    Anhänge:

  9. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Zwischenstand

    Servus.

    Ich habe heute ein Manometer "gefunden" und muss nun ein Röhrchen bauen, welches den Meßanschluß mit dem Manometer verbindet. Ich werde wohl was aus Kupfer löten. Mal sehen. Desweiteren habe ich Antwort aus Iserlohn bezüglich der Einstellwerte. Mich wundert etwas, das die dort und hier im Forum kommunizierten Werte vom WHB abweichen, ich nehme an es sind Erfahrungswerte.

    Ich habe jetzt alle Fragestellungen abgearbeitet:
    Sicherungen 3 und 5: OK
    Anschlüsse und Funktion Doppelhubmagnet: OK
    Abhebeschalter bei etwa 1200 U/min dauerhaft offen: OK
    Übergasschalter: OK
    Unterdruckleitung dicht und durchgängig: OK
    Betätigungsstange spielfrei: OK

    Ich habe als "Notmaßnahme" die Betätigungsstange vom Doppelhubmagnet zum Modulierdruckgeber ausgebaut und genau so justiert daß sie genau so lang ist wie hier im Text von Ingo beschrieben. Ich war neugierig und habe eine Probefahrt gemacht. Ergebnis war: das massive durchrutschen der Gänge IST fast weg, nur direkt beim Schaltvorgang ist ein minimales Rutschen zu vernehmen und zwar dann wenn der Gang "übergeben" wird, also wechselt.

    Nach wie vor kann man den Zeitpunkt des Gangwechsels nicht mit dem Gaspedal steuern und die Übergasrückschaltung geht nicht.

    Hat jemand den Stellweg des Doppelhubmagneten parat? Gibt es hier einen Wert?

    Ich berichte vom Messvorgang und kann dann hoffentlich ein funktionierendes K 4A melden....

    Bis hierher erstmal Danke.

    MartinK
     
  10. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Endstand - Problem gelöst.

    Hallo und guten Abend.

    Die Meßapparatur war diese Woche fertig und ich habe die Pagode aufgeladen und per Anhänger zur Hebebühne gebracht.

    Ich habe das Triebwerk betriebswarm gefahren (auf ebener Strecke langsam mit wenig Gas, damit das Getriebe keinen Schlupf hat) und hochgehoben.

    Unterdruckleitung zum Saugrohr am Modulierdruckgeber abgeschraubt und das Rohr zum Motor verschlossen (Falschluft!). Unter der Woche habe ich ja schon alle Kugelgelenke des Motorreguliergestänges erneuert und justiert, Manometer mittels Hohlschraube M8x1 am Getriebemeßanschluß angeschlossen und die Meßleitung vom Getriebe durch den Handlochdeckel im Kardantunnel nach innen verlegt und den Motor gestartet.

    Leerlauf 650min-1: 2 Bar - Komisch - viel zu hoch. Doppelhubmagnet auf der richtigen Position (hinten). Also habe ich am Gestänge gedreht und plötzlich springt der Zeiger auf 0,6. OK, also das Gestänge reguliert den Druck nicht linear, sondern lässt den Druck zwischen den Betriebszuständen springen.

    Dann leichtes Gasgeben bis der Schalter an der Drosseklappe öffnet und der Druck springt sofort von 0,6 auf 2 und bei Betätigen des Übergasschalters auf 3,4 Bar. Also unterer Grenzdruck stimmt, die weiteren Betriebsdrücke sind beide etwa 1 Bar zu niedrig.

    Das Justieren der Betätigungsstange vom Doppelhubmagneten zum Modulierdruckgeber stellt also nur die Drucksprünge in Ordnung, nicht aber die Absolutdrücke.

    Dann habe ich am Modulierdruckgeber die Kontermutter gelöst und die Stellschraube eine halbe Umdrehung reingedreht. Keine Änderung, dann noch ne Halbe - keine Änderung. Schließlich habe ich schrittweisse fünf ganze (!) Umrehungen reindrehen (rechtsherum, im Uhrzeigersinn) müssen bis der Druck bei Mittelstellung Doppelhubmagnet und geöffnetem Abhebesschalter auf die erforderlichen 2,9 angestiegen ist, Bei Übergas lagen dann 4,4 an und im Leerlauf 0,65.

    Probefahrt: genial. Voll funktionstüchtig wie im Handbuch. Die Schaltpunkte stimmen, die Gänge wechseln super, manuelle Bremsschaltung und Übergasrückschaltung gehen, man kann den Gangwechsel perfekt mit dem Fahrpedal steuern.

    Also: Die Drucksprünge der drei Betriebszustände werden mit der Stange justiert, die Absolutdrücke mit der Stellschraube am Modulierdruckgeber, Reindrehen = Druckerhöhung, Rausdrehen = Drucksenkung. Beim Anziehen der Kontermutter die Stellschraube gegen Verdrehen sichern.

    Der Fehler bei meinem Getriebe war folgendermaßen: Aufgrund des falschen elektrischen und mechanischen Anschlusses des Doppelhubmagneten war dieser nur in zwei Positionen in Funktion (Übergas ging nicht), Zudem war der Modulierdruck massiv heruntergeregelt. Im Leerlauf lagen 2 Bar an (Modulierdruckgeber war aber auf Fahrbetrieb), im Fahrbetrieb 3,4 (Modulierdruckgeber war in Übergasstellung. Dies führte zu starken Schaltrucken, zudem waren keine manuelle Bremsschaltung (geht nur bei Modulierdruckgeber auf Leergas) und keine Übergasrückschaltung möglich. Ich vermute, der Mechaniker hat mittels der Stellschraube versucht die 0,6 Bar zu erreichen und hat die Stellschraube am Modulierdruckgeber bis zum Anschlag herausgedreht, denn die war richtig weit rausgeschraubt und auch am Anschlag fest, sodaß man sie mit sanfter Gewalt vom Anschlag losbrechen musste.

    Erst die richtige Verkabelung des Doppelhubmagneten in Verbindung mit Justierung der Betätigungsstange zum Modulierdruckgeber und justieren der Absolutdrücke hat die korrekte Getriebefunktion herbeigeführt. Ohne Manometer keine Chance.

    Ich danke allen Mitlesern und Mitschreibern, dem Wartungshandbuch, dem Wiki von sl113.org und Klaus Falke für die Hinweise, die Stück für Stück das Fehlerpuzzle zum Gesamtbild zusammengesetzt haben

    Gruss

    MartinK
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. November 2013
  11. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo,

    ich möchte noch einige Bilder nachliefern. Zusätzlich zur Datenbank (Pagodentreff.de - Mercedes Benz Pagode w113 - Kurzanleitung zur Überprüfung des Automatikgetriebes) hier noch einige Bilder. Zur elektrischen Überprüfung muss die Zündung eingeschaltet sein.

    Prüfung ob Spannung am Abhebeschalter anliegt. Die Prüflampe muss bei etwa 1200 Upm erlöschen.

    [​IMG]

    Das gleiche prüft man dann unten am Getriebe. Es empfiehlt sich im Verlauf, wenn der Abhebeschalter in Ordnung und korrekt eingestellt ist, die Sicherung der Benzinpumpe herauszunehmen damit diese nicht permanent läuft:

    [​IMG]

    Und dann schaut man durch den Handlochdeckel ob das Gestänge seine hintere Position einnimmt:

    [​IMG]

    Dann prüft man den Übergasschalter. Man betätigt das Fahrpedal so weit bis der Übergasschalter betätigt wird. Die Prüflampe muss aufleuchten und das Gestänge am Getriebe muss seine vordere Position einnehmen.

    [​IMG]

    Dann klemmt man die Unterdruckleitung vom Ansaugrohr des Motors am Getriebe ab, verschließt diese und schließt am Meßanschluss das Manometer an. Falls in der Unterdruckleitung Getriebeöl ist, so kann das ein Hinweis auf eine defekte Membran im Modulierdruckgeber sein. Das Bild zeigt links die Hohlschraube zum Manometer, in der Mitte die Einstellschraube für den Modulierdruckgeber und rechts der offene Anschluss des Unterdruckrohres vom Saugrohr.

    [​IMG]

    Sicherung der Benzinpumpe wieder einsetzen und Motor starten. Das am Meßanschluss angeschlossene Manometer muss im Leerlauf 0,6 Bar anzeigen.

    [​IMG]

    Dann gibt man leicht Druck auf das Fahrpedal bis die Prüflampe am Abhebeschalter erlischt und das Gestänge am Getriebe in Mittelstellung steht. Das Manometer sollte auf 2,9 Bar angezigten Druck springen.

    [​IMG]

    Dann hält man die Drehzahl konstant sodaß der Abhebeschalter offen bleibt und betätigt gleichzeitig den Übergasschalter. Das Manometer springt auf 4,5 (-0,2) Bar.

    [​IMG]

    Wichtig ist dabei daß bei jeder der drei Stellungen des Doppelhubmagneten der Druckmesser auf die jeweils vorgeschriebene Druckstufe springt, Ist das nicht der Fall, so justiert man das Gestänge. Man kann dabei den Motor im Leerlauf arbeiten lassen und die Gestängelänge so weit einstellen daß die 0,6 Bar angezeigt werden. Liegen im Leerlauf deutlich über 0,6 Bar an, liegt die Vermutung nahe daß der Modulierdruck bereits auf Fahrbetrieb steht.

    Ist in Fahrposition der Druck nicht 2,9 Bar so muss man diesen justieren, dabei löst man die Kontermutter des Modulierdruckgebers und kann durch Verdrehen der Einstellschraube den Druck einstellen. Dreht man die Schraube hinein, so steigt der Druck, dreht man sie heraus, so sinkt der Druck. Wenn alles stimmt, dann kontert man die Mutter wieder fest, kontert ebenfalls die Betätigungsstange vom Doppelhubmagneten (vorsicht Rechts- und Linksgewinde) und prüft nocheinmal die Betriebsdrücke.

    Dann klemmt man das Manometer wieder ab, schließt die Unterdruckleitung wieder an und macht eine Probefahrt.

    Viel Erfolg.

    MartinK
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. November 2013
    tuarec und citynails gefällt das.
  12. carstenav

    carstenav Stern-Chauffeur

    294
    28. Juni 2008
    Hallo Martin,

    vielen Dank fuer die ausfuehrliche Anleitung!

    Gruss

    Carsten
     
  13. Wupperprinz

    Wupperprinz Sternschnupperer

    149
    8. Februar 2010
    Referenzklasse

    Hallo Martin,

    Danke, für Deine Mühe und die tolle Beschreibung. :blumenstrauss:

    Diese Arbeit steht mir über den Winter auch bevor und Du hast mir damit sicherlich viel Aufwand für Recherchen erspart.

    Jetzt kann ich dem Ganzen gelassener entgegen sehen.

    Schöne Grüße,
    Markus
     
  14. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo.

    Ich habe heute vom gebummelten Ersatzgetriebe die Druckschalter für Vorwärts- Rückwärtsgang abgeschraubt, gereinigt und bei meiner Pagode montiert, und elektrisch angeschlossen. Dann den Leerlaufanhebungsmagneten auf den Saugrohren mit einer neuen Mutter versehen, die dann aufs Gestänge drückt. Jetzt funktioniert wirklich alles ums Getriebe wie es soll.

    Jetzt muss nur noch der Motor mal vernünftig eingestellt werden. Die Kugelköpfe des Reguliergestänges sind schon neu. Ich habe die Einstellung vorgenommen. Mangels Gradscheiben überschlagsmäßig mit der Vorrichtung am Saugrohr. Er läuft aber glaube ich zu mager. Die Zündkerzen sind schneeweiß und während der Warmlaufphase stirbt er gerne mal ab und schüttelt sich. Es scheint, als verhungert er.

    Einen schönen zweiten Advent noch

    MartinK
     
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