Batterieerhaltungsgeräten/Conditioner/Batterie Jogger

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von arothmer, 21. September 2010.

  1. fridolin

    fridolin Aktives Mitglied

    288
    27. September 2008
    Hallo,
    nicht möglich ist richtig, nicht nötig ist fraglich, denn an den chemischen Reaktionen hat sich nichts geändert. Deshalb sind mir "wartungsfreie" immer suspekt.
     
  2. arothmer

    arothmer Aktives Mitglied

    68
    5. Dezember 2009
    Habe hierzu mal den Hersteller kontaktiert und folgende Antwort erhalten:

    " Bei wartungsfreien Batterien können die einzelnen Zellenstopfen nicht mehr geöffnet werden. Die Batterie hat jedoch eine sogenannte Zentralentgasung (am Deckel links und rechts). Dadruch werden enstehende Ladegase zentral abgeleitet".
     
  3. baschbret

    baschbret Aktives Mitglied

    768
    8. November 2005
    Genau das hatte ich gemeint - natürlich entstehen Wasserstoff und Sauerstoff auch beim Laden wartungsfreier Batterien, das "nicht nötig" bezog sich auf die erwähnte Zentralentgasung.

    VG

    Sebastian
     
  4. fridolin

    fridolin Aktives Mitglied

    288
    27. September 2008
    Hallo,
    das ist richtig. Sie wird nicht platzen. Wenn sie aber lange geladen wird dann müßte man auch bei der wartungsfreien mal Wasser nachgießen und das geht dann eben nicht. Macht aber Umsatz! :hammer:
     
  5. u.winnacker

    u.winnacker Aktives Mitglied

    158
    7. August 2006
  6. fridolin

    fridolin Aktives Mitglied

    288
    27. September 2008
    Hallo,
    ich habe mir das Teil gekauft aber das ist nicht der Bringer, da es keinen Lade/Entladezyklus gibt. Das ist ein Ladegerät, das bei Erreichen der Endspannung mit geringem Strom weiter lädt. Ein Jogger ist das nicht.
     
  7. pagodeW113

    pagodeW113 Aktives Mitglied

    572
    2. September 2005
    Das Ladegerät kannst Du doch problemlos umtauschen.
     
  8. Eberhard G.

    Eberhard G. Aktives Mitglied

    417
    27. Oktober 2006
    Hallo Fridolin,

    das ist gut so!!!

    Herkömmliche Blei-Säureakkus, wie z.B. Autobatterien, mögen keine Entladung!
    Entladung ist mit Volumenzuwachs der Elektroden verbunden. Laden/Entladen bedeutet mechanische Wechsel-Belastung, welche die Alterung beschleunigt.
    Teile des porösen Elektrodenmaterials werden mürbe, lösen sich und sammeln sich als leitfähiger Schlamm unten im Gehäuse. Dies führt bei ausreichender Menge am Zellenboden zum Zellenkurzschluss.

    Herkömmliche Bleiakkus halten am längsten, wenn sie vollgeladen gelagert werden. Dauerladung muss nicht sein, aber gelegentliches Ergänzen.

    Akkuhersteller reduzieren die Gewährleistung bei kommerziellem Einsatz der Akkus, z.B. in Taxis, auf 1 Jahr. Bei dieser Einsatzart wird oft während der Standzeiten durch Gebläse und Standheizung der Akku ent- und geladen, wodurch vorzeitige Alterung eintritt. Dies reduziert aus oben genannten Gründen die Lebensdauer.

    Darum sollte ein Akkuladegerät keine automatische Entladung vornehmen. Dies mag werbewirksam sein, ist aber schädlich. Darum sieht man diese Eigenschaft auch nur ganz selten beworben, obwohl es bei einem prozessorgesteuerten Ladegerät sehr einfach und kostenarm umzusetzen ist.

    AGM-Akkus mit in Vlies gebundenem Elektrolyten sind gegen zyklische Entladung erheblich unempfindlicher. Zugleich deutlich teurer.

    Gruß,
    Eberhard
     
  9. fridolin

    fridolin Aktives Mitglied

    288
    27. September 2008
    Hallo,
    das wundert mich jetzt schon etwas. Ich meine, das hätten wir hier auch schon anders gehört. Jedenfalls habe ich mir nach einer entsprechenden Empfehlung hier mal einen Jogger gekauft. Wenn das so richtig ist, dann ist aber das Weiterladen mit geringem Strom doch auch nicht gut. Dann wohl eher wie früher alle 4 Wochen Ladegerät anhängen.
     
  10. Eberhard G.

    Eberhard G. Aktives Mitglied

    417
    27. Oktober 2006
    Hallo Fridolin,

    unterschiedliche Meinungen würzen die Foren.

    Es ist eine Abwägung verschiedener Faktoren. Eine leichte Gasung des Blei-Säure-Akkus unterstützt die Umwälzung der Säure.

    Hintergrund: in Abhängigkeit von der Ladung ändert sich die Dichte der Säure, wodurch eine vertikale Schichtung entsteht. Wenn durch leichte Gasproduktion eine Verwirbelung entsteht, ist das gut für die Kapazität, weil eine homogene Säuredichte gefördert wird.

    Allerdings darf der Verlust an Wasser infolge der Gasung nicht zu groß werden und das entwichene Volumen muss regelmäßig ergänzt werden.
    Dies ist der Nachteil der Zuführung von Ladung oberhalb der Selbstentladung.

    Je nach gewünschtem Batterie- und Wartungsverhalten gibt es unterschiedliche Ansätze, mit charakteristischen Vor- und Nachteilen.

    Ein Vorteil der zyklischen Entladung bei herkömmlichen Autoakkus ist mir unbekannt. Falls es gewichtige Vorteile gibt bin ich neugierig, mehr darüber zu erfahren.

    Für die Entfernung chemisch träger Schichten gibt es weitaus bessere Verfahren als die Entladung.

    Noch ein Beispiel aus der Beobachtung: wenn man ausgemusterte Akkus ansieht, weisen diese oft nach außen deformierte Gehäuse auf. Dies ist die Folge der wegen Unterladung aufgequollenen Elektroden.

    Gruß,
    Eberhard G.
     
  11. fridolin

    fridolin Aktives Mitglied

    288
    27. September 2008
    Hallo,
    vielen Dank. Ich werde jetzt mal nach Argumenten eines Entladungsfans suchen. Kannst Du zur Frage "Entfernung chemisch träger Schichten" noch was sagen? :klatsch:
     
  12. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Entfernung chemisch träger Schichten

    Hallo Eberhard,
    stelle bitte hier einmal ein solches Verfahren vor.
    Danke!
    .
     
  13. Eberhard G.

    Eberhard G. Aktives Mitglied

    417
    27. Oktober 2006
    Hallo Fridolin und Norbert,

    für diesen Zweck werden sehr kurze Impulse mit hohem Strom verwendet.
    Entweder in Form einer Entladung, indem ein leerer Kondensator an die Batterie angeschlossen wird. Oder ein Kurzschluss wird für die Dauer einiger Mikrosekunden erzeugt. Dabei wird nicht viel Energie verbraucht, aber viele Elektronen werden ein Stück weit bewegt.

    Ein anderes Verfahren führt dem Akku sehr kurze Stromimpulse zu. Um den Strom zu erhöhen wird dafür eine Spannung verwendet, die über der Nennspannung des Akkus liegt.

    Gemeinsam ist diesen Verfahren, dass ein großer Teil der für die Ladungsspeicherung zuständigen Oberfläche gleichzeitig elektrochemisch umgewandelt wird, falls sie dazu noch in der Lage ist.


    Ein auf allen Beinen stark hinkendes Beispiel (keine Berufsgruppe soll hier herausgestellt werden. Büro, Fabrik, Amt, Praxis, Call-Center,... würden ebenso gehen):
    Im großen Supermarkt reichen während verkehrsarmer Zeiten wenige Kassen aus um alle Kunden zu bedienen. Ein geringer Besucherstrom kann problemlos bewältigt werden. Vermutlich sind um diese Zeit immer dieselben paar Kassen geöffnet.
    Samstagmittag aber, wenn sehr ein hoher Besucherstrom auftritt, müssen auch die Kollegen mit hinlangen, welche die Arbeit ansonsten lieber Anderen überlassen und fast schon verlernt haben, mitzuarbeiten.
    An allen Kassen stehen Kunden, die es eilig haben. Da sortiert kein Kassierer Regale um oder macht Pause. Der kurzzeitige Andrang ist mit gemeinsamen Kräften schnell bewältigt.
    Je öfter solche Stoßzeiten auftreten, umso mehr sind Mitarbeiter an flinkes kassieren gewöhnt, bleiben in der Nähe der Kasse und springen sofort ein, wenn sie gebraucht werden. Sie arbeiten aber nicht durchgehend bis zur Erschöpfung an der Kasse und holen sich darum kein vorzeitiges Burnout-Syndrom.

    Gruß,

    Eberhard
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. Oktober 2010
  14. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Ich hatte mir auch mal vor Jahren so einen Jogger gekauft und dachte, so wird der Akku "trainiert" und hält länger. Ergebnis: Von 2 Batterien (die teuren mit der schwarzen Gummihaut) hielt keine länger als 2 Jahre. Dann hatte ich mal so einen "Pulser" dran, der soll mit Hilfe von Stromstössen die Sulfatierung verhindern. Ergebnis: nach vier Wochen Betrieb bekam der Akku wohl einen Zellenschluss, Entladung innerhalb von 2 Stunden (auf einem Treffen) total... Wahrscheinlich ist irgend ein Teilchen runtergefallen und hat den Schluss ausgelöst.

    Dann sagte mir mal ein Elektro-Ing., dass ein Blei-Akku kein "Training" braucht, der muss nur voll sein. Dieses "Joggen" sei nicht nur unnütz, sondern schädlich.

    Seitdem habe ich im Winter so einen kleinen Erhaltungslader aus dem Motorradladen dran, der hält die Batterie voll, mit ganz geringem Strom. Nix anderes mehr.

    Gruss Chris
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. Oktober 2010
  15. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
  16. Eberhard G.

    Eberhard G. Aktives Mitglied

    417
    27. Oktober 2006
    Hallo Norbert,

    der Akku in meiner Pagode ist 11 Jahre alt, seit fünf Jahren mit einem dieser Impulsentlader dran. Gelegentlich wird der Akku kurz ans Ladegerät gehängt.
    Dieser Akku ist aber ein Phänomen. In 1999 habe ich ihn in bei WalMart in den USA gekauft, seither ist er in der Pagode eingebaut. Meine Pagode stand einige Jahre in einer weit entfernten Garage und sah mich einmal im Jahr, für die Fahrt zum VdH Pfingsttreffen in Ornbau. Der Akku wurde in keiner Weise gewartet und war folglich mehrfach tiefentladen. Ich hatte ihn nach der ersten Tiefentladung in Gedanken aufgegeben. Nach kurzer Starthilfe lud er sich jedoch jedesmal wieder und funktioniert noch heute.

    Bei dieser Behandlung hätte er eigentlich schon vor Anschluss des Hilfsgerätchens defekt sein müssen, darum ist er wohl nicht repräsentativ.

    Der vorherige Akku in meinem Alltagsfahrzeug hat 5 Jahre gehalten, mit so einem Pulser dran. Also in keiner Richtung auffällig.

    Von meiner Seite gibt es darum leider keine Aussage zur Wirksamkeit dieser Verfahren. Es scheint zumindest nicht zu schaden.

    Gruß,
    Eberhard
     
  17. Eberhard G.

    Eberhard G. Aktives Mitglied

    417
    27. Oktober 2006
    Hallo Chris,

    ist der genannte Akkujogger eines der Geräte, die mit aktiver Entladung arbeiten?

    Gruß,
    Eberhard
     
  18. joepagode

    joepagode vulgo "250sl"

    21. April 2004
    Hallo Eberhard, sooo isses ......

    zyklische Lade- und Entladeprozesse sind die Grundidee dieses/r Geräte/s
     
  19. joepagode

    joepagode vulgo "250sl"

    21. April 2004
  20. fridolin

    fridolin Aktives Mitglied

    288
    27. September 2008
    Und da fand ich klingt das ganz logisch denn wenn der Akku das Entladen nicht verträgt, dann ist der tägliche Betrieb ja auch schädlich. Rumstehen aber auch. Was is nu?
     
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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