Achsen im Allgemeinen

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von Sinan, 16. September 2019.

  1. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Grundsätzlich sollst du dass nicht selber machen, da die Bauteile nach der Überholung beim Hersteller Druckgeprüft werden und du diese Prüfung selbst in der Regel nicht ausführen kannst. Deshalb ist es nach "anerkannten Regeln der Technik", bzw. Herstellervorgaben des Bremsenherstellers sowie der Fahrzeughersteller untersagt, die Bremssättel in 2 Hälften zu teilen.

    Das ist dann halt ne haftungsrechtliche Sache. Wenn der Hersteller sagt man darf nicht und man macht dass trotzdem, dann gibt es ziemlich großen Ärger wenn etwas passiert.

    Ich hab beim letzten SL für alle 4 Sättel Original ATE im Austausch knapp 1000€ bezahlt, da stellte sich bei mir die Frage nicht.
    Ich hab im letzten Jahr für nen SL 4 Sättel haben wollten, da wollte der gleiche Lieferant Brutto knapp 3.000€ haben. Irgendwelche Chinaware kommt für mich aus Erfahrung nicht in Frage, auch nicht irgendwas im Ausland überholtes, da habe ich viel Ärger mit gehabt, aber 3.000€ brutto für 4 Sättel passten bei mir auch nicht mehr in den Geist.

    Ich habe meine Sättel auch zerlegt. Ich habe für die Repsätze, Zubehör, Klammern, etc. alles zusammen ca. 200€ bezahlt...
    Ich habe die Hälften aber neu verzinken lassen, sonst bringt dass nichts. Wenn man die nur entrostet und lackiert, dann fehlt einem der Korrosionsschutz im Bereich des Rechteckringes und darüber, da fangen die dann sehr zügig wieder nach wenigen Jahren an, fest zu gammeln (außer man verwendet gleich DOT 5.0 Silikonbremsflüssigkeit). Farbe hält da mit normaler Bremsflüssigkeit auch nicht. Bei ner Ansage von 3.000€ war meine Schmerzgrenze da ehrlich gesagt überschritten...
     
  2. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Also verstehe ich das so richtig: Grundsätzlich darf man Bremssättel nicht trennen. Mark macht es aber trotzdem. Wo ist dann der Grundsatz? :confused:
     
  3. Rainer B

    Rainer B Aktives Mitglied

    718
    7. Juni 2006
    Ab einer Beschaffungssumme von 3000€ scheint es erlaubt zu sein. Da kann dann auch nichts mehr passieren. :doh:
     
  4. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Von Grundsätzen kann eben im Einzelfall auch abgewichen werden :D

    Irgendwann kommt man bei Oldtimern halt an den Punkt, an dem man mit Vorschriften und Richtlinien nicht mehr weiter fahren kann.
    Das fängt bei manchen Ersatzteilen an, welche eigentlich einer Bauartvorschrift unterliegen und nachgefertigt teilweise halt keine haben, geht aber auch darum manche Dinge zu reparieren die man vielleicht nicht unbedingt reparieren darf. Das ist an ner Pagode mit Sicherheit noch alles mit Geld zu regeln, bei anderen Autos bleibt einem aber nix anderes übrig als zu reparieren, auch wenn man manches nicht darf, oder nicht zu fahren.

    Man denke nur an das Bremskraftverstärkertheater vom 190SL, da gabs Jahrelang keinen Ersatz und wir haben die Dinger selbstverständlich repariert, obwohl Daimler dass verboten hatte. Was will man machen? Jahrelang die Karre stehen lassen und hoffen dass der Herr Mercedes irgendwann wieder was aufliegt und dann noch aberwitzige Summen (am Anfang waren die richtig teuer) da hin tragen?
    LKW Bremszylinder System Bosch für die NG Fahrzeuge waren auch ne Zeit lang vergriffen, gabs nix mehr, und? Was willste machen? Abmelden? Also hab ich die Dinger doch repariert ^^ Man darf auch genau genommen keine glanzgedrehten Alufelgen nochmal abdrehen, und? Hat das schonmal wen gestört? Man darf auch keine Felgen ausbeulen & schweißen... Und Lenkungsteile wie Lenkzwischenhebel oder Fahrwerksteile wie Achsschenkel darf man auch nicht abdrehen ^^ Was meinste wie viele Opel aus den 50ern mit abgedrehten und ausgebüchsten Achsschenkeln fahren? Genau so wenig darf man Tragringe an Magirus Vorderachsen abdrehen, oder Achsträger schweißen ^^

    Im Endeffekt muss man halt selbst entscheiden was man macht und dafür auch ggfls. die Konsequenzen übernehmen. So lange nix passiert, kräht da eh kein Hahn nach. Oder man bringt es da hin wo jemand schmerzfrei ist oder es nicht weis, bezahlts und fertig.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Januar 2022
    Bueschelhof, 1964 sl, Memmo und 2 anderen gefällt das.
  5. miekaesch

    miekaesch Aktives Mitglied

    586
    18. Mai 2004
    Wo steht das man Bremssättel nicht trennen darf? Kann Jemand eine schriftliche Anweisung der Fa. Teves hier einstellen?
    Zaubert ATE die Hälften zusammen?
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Januar 2022
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  6. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    ... here we go again ... o_O

    Ich schnall' mich schon 'mal an ...
     
  7. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo Wir sind alle angeschnallt. Mich lassen solche Abhandlungen über Bremsen und viele andere technische Probleme halt ratlos zurück. Entweder man darf es oder nicht, aber wenn das Ersatzteil teuer ist, darf man es doch. Und ein Mercedes NG ist mir wurscht. Als wir 1945 aus Russland heim sind, hatten wir auch nur Hammer und Meissel. An meinem kleinen Italiener ist auch ne stark veränderte Bremse vom 2002 tii und 3.0 CS verbaut. Ein wilder Mix, das haben die damals schon Off-Limits zusammengedengelt. Komischerweise ist beim ATE Reparatursatz für die BMW Teile der Rechteckring dabei. Wozu, wenn man die nicht aufschrauben darf? Natürlich kann man alles reparieren. Aber dann mache ich kein Bohei draus, was im Prinzip nicht geht, aber weil ich der Tollste bin mach ich es doch. Chips habe ich noch, Bier ist aus. Gruß, Martin
     
    Rainer B gefällt das.
  8. WRe

    WRe Aktives Mitglied

    14. April 2009
    Hallo,
    man hört allenthalben davon, dass man den Bremssattel nicht auseinanderbauen darf oder auch soll, aber da ist vieles "Hörensagen". Allerdings habe ich eine Anleitung in einem BMW WHB gefunden, wo es explizit steht, siehe Anlage.
    ABER aus eigener Erfahrung kann ich sagen:
    - Trennt man den Sattel, ist die Überholung viel, viel leichter zu bewerkstelligen, insbes. die Montage der Staubmanschette.
    - Allerdings ist das Öffnen der Vielzahnschrauben, insbes. wenn der Sattel schon 50 Jahre alt ist, keine leichte Sache und nur mit viel Kraftaufwand und Schlagschrauber zu bewerkstelligen. Noch schwieriger empfand ich die Schrauben (Dehnschrauben?) wieder mit dem notwendigen Drehmoment anzuziehen, da man, falls es die alten waren, in jedem Augenlick damit rechnen muss, dass sie abreißen. Außerdem ist es schwierig einen Bremssattel so einzuspannen, dass man überhaupt diese Kraft aufwenden kann.
    Beim nächsten Mal besser neue Schrauben nehmen oder zusammen lassen.
    ...WRe
     

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    Zuletzt bearbeitet: 27. Januar 2022
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  9. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
    xxxxxxx
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Oktober 2023
  10. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    In den Lenkgetrrieben ist doch nicht viel drinnen...
    Die Instandsetzung ist eigentlich normale Standardarbeit...
     
  11. benzdoktor

    benzdoktor Aktives Mitglied

    687
    30. Mai 2006
    OK,
    das schreibt einer.... der bestimmt kein einziges Spezialwerkzeug für das Servolenkgetriebe hat..da gibt es doch so einiges.
    Gruß Lars
     
    Rainer B und statti-r90 gefällt das.
  12. meisternle

    meisternle Aktives Mitglied

    319
    17. Februar 2011
    darauf wartet die Welt: Spezialwerkzeug!!

    was anders konnte man ja nicht zu erwarten :p Lars!
     
  13. Rainer B

    Rainer B Aktives Mitglied

    718
    7. Juni 2006
    wozu Spezialwerkzeug?
    Mark Gyver reicht doch schon eh und je sein Taschenmesser!
    Gelle Meisternle.
     
  14. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
    xxxxxxx
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Oktober 2023
  15. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
    xxxxxxx
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Oktober 2023
    Bernhard R. gefällt das.
  16. Bernhard R.

    Bernhard R. Aktives Mitglied

    619
    3. August 2014
    Guter Tipp, Danke
    Bernhard
     
  17. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Also brauchen tut man eigentlich nur für die Einstellungen ein Newtontorsiometer. Das habe ich bereits mehrfach erwähnt.
    Sonst wüsste ich nicht dass ich dafür was besonderes hätte...

    Das ein oder andere Passtück oder Druckstück zum Einbau von Lagern & Wellendichtringen von meinem Grabbelregal würde ich jetzt nicht als Spezialwerkzeug werten und es mag sein, dass ich dass ein oder andere Teil auch mal Auftragsbezogen auf der Drehbank passend gemacht habe, auch habe ich natürlich dass übliche Standardwerkzeug sowie diverse Abzieher einfach liegen, auch Reibahlen (braucht man beim W113 nicht, aber beim W198) aber nein, abgesehen vom Newtontorsiometer habe ich keine von mir als Spezialwerkzeug bezeichneten Geräte für Lenkgetriebe.

    Ich habe in den letzten 20 Jahren so etwa 60-80 Lenkgetriebe in Stand gesetzt, hauptsächlich W123/126/107, aber auch W136, W198, mehrere W113, von Opel Rekord bis Delage, älteste war bisher 1915... Aber auch ne Zahnstangenlenkung vom Porsche 964 war dabei, Internet AT Preis 2800, Teile 60, ein Tag basteln...
    Lenken alle, Spielfrei, Öl läuft auch keines raus...

    Auch die zur Instandsetzung älterer Kugelumlauflenkungen benötigten Lagerkugel mit Übermaß sind als solche ganz normal in der DIN Norm gelistet und bei Kugellagerexpress24 für ein Taschengeld bestellbar...
     
    Zuletzt bearbeitet: 31. Januar 2022
  18. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    ... Natürlich wurden Teile auch von Daimler speziell für diverse Fahrzeuge hergestellt.
    Dar Großteil aber waren und sind doch ganz normale Normteile. Wenn man entsprechend
    fit ist, kann man ´preisschonend´ für den Kunden darauf zurückgreifen. Wenn Mark dazu
    in der Lage ist, dann ist das aller Ehren wert.
    Als vor runden 15 Jahren mein Servolenkgetriebe überholt wurde, hat die Firma in der Nähe
    von Karlsruhe ja auch
    nicht die Teile ´handgeschnitzt´.
    Grüße
    norbert
     
  19. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    ... die Normteile (N 000 ....) haben jetzt auch ihre eigene Abteilung im Xentry ... man muss ja mittlerweile auch bei unseren Normteilen aufpassen, dass so eine Blechschraube nicht mit Innensechskopf, wo früher ein Schlitz- oder ein Kreuzkopf war, geliefert wird

    XENTRY _ Normteile.png
     
    Memmo gefällt das.
  20. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Für die Pagoden Lenkgetriebe kaufe ich in der Regel Daimler Originalersatzteile. Ist ja nicht so viel drinnen. Die Normteile wie Lager (wobei ich jetzt nicht weis ob dass im Pagodenlenkgetriebe n Normlager ist) sind auch bei Daimler in der Regel nicht so wahnsinnig teuer dass man da viel dran sparen würde...
    Für die Pagodenlenkgetriebe sind wenn fällig die Verschleißteile des Kugelumlaufes auch in neu lieferbar. Das Thema Übermaßkugeln betrifft eher die Lenkgetriebe von 190SL und Ponton, die "Übermaßkugeln" gibt es natürlich nicht bei DB zu kaufen. Da muss man die passenden Lagermaßkugeln ausm Normteilekatalog raussuchen und bei Kugellagerexpress24 bestellen. Mit den Kugeln kann man gewissen Verschleiß im Kugelumlauf ausgleichen.
    Zuletzt sind eher für die späteren Lenkungen von R107, R126 und R123 die Lager ausgegangen, bei DB NML und auch sonst nicht zu kriegen. Ich habe dann für die nächsten 15 Lenkgetriebe die Lager ausm Ausland aus Restbeständen zusammen gekauft und auch Verschleißteile und Dichtsätze auf Lager liegen.
    Ich hab so ca. 50 Lenkgetriebe in den letzten 15 Jahren überholt, davon ist mir eines für nen W126 in die Hose gegangen...

    Ich arbeite aber nicht für Kunden die meinen dass ich n Lenkgetriebe zum German Spob Preis ausm Internet in Stand setze und mir noch erklären was der Einbau kosten darf. Ich überhole auch keine Anlasser zum Chinesiumneupreis und ich kann auch keine Lichtmaschinen zum Kampfpreis gegen moderne China Repro machen...
     
Müller Classic Motors
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