Restaurierungsversuch durch " Fachfirma"

Dieses Thema im Forum "die Mercedes Benz „Pagode“" wurde erstellt von 64er230er, 22. Juli 2009.

  1. 64er230er

    64er230er Mitglied

    6
    24. November 2004
    Hallo (Leidens-) Genossen,
    ich hatte vor vielen vielen Jahren hier im Forum mal über Restaurierungserfahrungen in Polen angefragt und dann doch (besser?) Auto Toy Store in Bottrop genommen. Die Fa. gibt es nicht mehr (natürlich!) . Zum Festpreis von 10.000 €incl. Mwst. sollte das Fzg. zerlegt, geschweißt , lackiert und H- Zulassungsfähig fertig montiert werden. Alle demontierten Teile (Technik- Innenleben etc.) wollte ich selbst überholen (lassen) und zur Fertigmontage wieder anliefern. Die Karosseriearbeiten sollten von einer Partnerfirma in POLEN durchgeführt werden. So weit- so gut.
    Hatte mir die Fa. in Bottrop natürlich angeschaut, es standen einige gut restaurierte Fzg. da - 190 Sl , Adenauer , -8 Coupe, und auch andere Fabrikate.
    Also Vertrag gemacht, die Hälfte anbezahlt und los gings. Für die Arbeiten war ein Zeitraum von 7 Monaten vereinbart worden. Nach 2 Wochen konnte ich Motor-Getriebe- Chrom und Innenausstattung abholen und das Auto war schon in Polen -mit Achsen,Armature,Heizung etc.- die sollten da ausgebaut werden und zurückkommen- sollten!! . Nach 2 Monaten bin ich nach Polen und wollte mir das Fzg. vor dem lackieren anschauen. Ach Du sch....- der Wagen stand auf Achsen, ohne jegliche verstrbung gegen durchbiegen, ohne Türen und Dach auf einer Grube - nicht wie vereinbart auf einer Richtbank. Die durchgeführten "Scheiwßarbeiten" konnte ich nicht in Augenschein nehmen, da alles mit Bitumen-Unterbodenschutz zugeschmiert war und diverse noch sichtbare Rostschaden waren vorhanden. Auf meine sofortige, schriftliche Reklamation hin sollte angeblich alles noch gemacht werden und das Fzg. sollte auch auf einer (tatsächlich vorhandenen " Richtbank gerichtet werden.
    Ich bekam keine Achsen und weitern Teile mehr. Den Motor habe ich in Düsseldorf bei Motoren Rüttgers komplett überholen lassen (Top Arbeit!) und dabei wurden Beschädigungen am Getriebe und am Auspuffkrümmer festgestellt ( beim Ausbau ist wohl das Hosenrohr abgerissen und am Getriebegehäuse ist etwas abgebrochen). Auch diese Reklamationen habe ich angemeldet.- Keine Reaktion! nochmals 2 Monate später
    sollte ich das "fertige"Fzg.in Bottrop abholen (ohne Motor/Getriebe und alles andere,was ich noch in der Garage liegen hatte???) und auch gleich den Restbetrag mitbringen.Ich habe mein kommen mit einem Gutachter angekündigt und aufeinmal hieß es, das Fzg. wäre zur "Nacharbeitung" nochmals nach Polen gebracht worden.
    Zwischenzeitlich hatte ich einen Anwalt eingeschaltet und siehe da, die Fa. ist "verzogen" . Wochen später bekam ich Post von "der Fa.: Da ich meinen Vertraglichen Pflichten zur Zahlung des vereinbarten Preises nicht nachgekommen wäre, hätte man da Fzg. zur Forderungsbefriedigung verkauft!!!!! -Der (angebliche) Käufer bekamm daraufhin sofort Post von meinem Anwalt wegen Kauf ohne KFZ-Brief- womöglicher Hehlerei etc. - Leider zu spät- das Ftg. sei schon wieder weiterverkauft!!! Der Brief meines Anwaltes hatte aber wohl doch ein wenig zum Grübeln angeregt und so wurde oh Wunder - der Kauf wieder rückgängig gemacht und das Fzg. sollte wieder bei Auto Toy Store stehen- Pusteblume denn eine Woche später erhilt ich Post vom Amtsgericht : Auto Toy Store " ist in Konkurs gegangen und mein Auto sei Teil der Konkursmasse (!?) . Sofortige intervention meines Anwaltes beim Konkursverwalter mit dem Fazit: Das Auto ist nicht da!!. Angeblich hätte eine Polnische Firma den Wagen zur Sicherung ihrer Ansprüche gegen Auto Toy Store nach Polen geholt. - So, jetzt war die liebe Mary weg- meine Frau heulte und mir ging es auch nicht besser!! Eine Anzeige wegen Betrug und Unterschlagung sowohl in Deutschland und in Polen war schnell gemacht. Die Zeit verging und ein zwischenzeilich von mir eingeschalteter Polnischer Anwalt konnte auch das Auto nicht zurückbringen. Nach einem weiteren Jahr hatten wir uns -mehr oder besser weniger -damit abgefunden nur noch Besitzer von Innenausstattung, Chrom Motor und kaputten Getriebe zu sein. einige Pagoden-Freunde hätten sich sicherlich sehr über die Teile gefreut. Aus Frust haben wir dann das restliche Geld und was wir sonst noch für die Restarbeiten lange angespart haben in ein neues gebrauchtes Wohnmobil gesteckt. -Wenn man sonst schon nichts mehr hat....
    3 WOCHEN nach dem Kauf klingelt das Telefon: Autobahnpolizei Görlitz (an der Polnischen Grenze): man habe einen silbernen 230 SL ohne Motor bei der Einreise von Polen nach Deutschland sichergestellt.(ein aufmerksamer, offesichtlich Oldi-Interessierter Grenzbeamter hatte sich die Papiere zeigen lassen wollen... aber die hatte ich ja und das Fzg. stand in der Fahndungsliste!) -Keine 5 Stunden später mit Wohnmobil und Anhänger auf der Bahn nach Görlitz gewesen. Das "Mädchen" kam nach Hause!! Da die Beweissicherungsverfahren noch liefen (über die Pfuscharbeit von Auto Tox Store ) musst das gute Stück erst einmal zur Sicherstellung und dann einem Gutachter vorgestellt werden. Dessen Urteil: Schlimmer hätte man ein Auto nicht verreparieren können! Schadenersatz bei einer Pleitefirma kannst du ja getrost vergessen und ich war froh, das unser Autochen wieder da ist. So, und nun werden wir wieder sparen und uns selber an das Teil wagen.
    Werde nach Arbeitsfortschritt die eine oder andere Teilanfrage starten - z.B. hosenrohr, Automatikgetriebe,
    Hinterachse mit Trommelbremse und wer weiß was noch alles.- Habe mir einen Kipp-Wagenheber zugelegt und war schon beim Sandstrahler wegen der Bärensch... auf dem Unterboden. Das bekommt er nicht runter- also auf gehts mit Zopfbürste ,Spachtel und Heißluftgebläse.
    Wer mehr oder genaueres (z.B. die Namen der oder des unter anderer Firmenbezeichnung weiter tätigen Geschäftsführers haben möcht, bitte PModer tel Nr. mailen. So das wars für`s erste ,man liest sich:)
     
  2. citynails

    citynails Aktives Mitglied

    460
    5. März 2006
    D a s i s t j a e i n A l p t r a u m ! Ich kann gar nicht glauben, dass das wirklich passiert ist.......................
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Juli 2009
  3. Tobi

    Tobi Aktives Mitglied

    26. April 2005
    und es bleibt die bittere erkenntnis, dass....

    ....gute arbeit auch gutes geld kostet. was - leider - den umkehrschluss nicht zulässt. ich wünsche dir alles erdenklich gute, um den betrüger noch dingfest zu machen, und den wagen wieder auf die strasse zu bekommen.

    kopf hoch, immerhin ist der wagen wieder da....

    T:)BI
     
  4. pagonoia

    pagonoia deaktiviert

    477
    31. Mai 2008
    Hallo 64er230er,

    mag ja alles ganz furchtbar traurig und inzwischen sicherlich sehr kostenintensiv sein, aber Mitleid kann ich hier keines empfinden. Wer tatsächlich glaubt für € 10T eine erst kpl. zerlegte, geschweißte, neu lackierte und H-zulassungsfähig wieder zusammengebaute Pagode zu bekommen, der hat es nicht anders verdient.
    So naiv kann einer alleine eigentlich gar nicht sein.

    Sorry, wenn das etwas hart klingt, aber manche begreifen es anders nicht.

    Meine ganz persönliche Meinung

    Albert
     
  5. mercedes-martin

    mercedes-martin Stern, schnell, gut!

    19. März 2006
    Als Laie muß man aber auf die Aussagen der vermeintlichen Profis vertrauen, und wenn man sich zuvor nicht intensiv mit der Materie befaßt hat, weshalb sollte ein "Kampfpreis" für in Polen durchgeführte Arbeiten nicht tatsächlich nur 10.000 € kosten.

    Mir wäre sowas allerdings von vorneherein sehr suspekt und ich würde die Dinge nur bei hiesigen Firmen machen lassen wollen, auch wenn es ein Vielfaches kosten würde. Letztlich zahlt es sich aus und man hat anständige Arbeit für sein Geld.

    Ich drücke dennoch die Daumen, daß diese Betrüger dingfest gemacht werden können, und wünsche Dir die Kraft dabei weiter am Ball zu bleiben und wünsche Dir ein gutes Gelingen für den zweiten Restaurierungsversuch :) !

    Gruß
    Martin
     
  6. pagonoia

    pagonoia deaktiviert

    477
    31. Mai 2008
    Alles recht und schön, Martin,

    jedoch ist die Demontage und sollte die Montage in Deutschland erfolgen. Wer wenigstens ein bißchen rechnen kann, der weiß dass so etwas nicht funktionieren kann. Polen mag zwar günstig sein, aber so günstig dann auch wieder nicht. Bodenbleche, Längs- und Querträger, Schweller etc. Eine vernüftige Arbeit (Demontage und Montage) würde ich alleine GÜNSTIGST mit 12 - 15T veranschlagen und da muss man wissen wo man hinfasst und es darf nichts dazwischen kommen. Es ist ja mit Zusammenbauen nicht getan, die ganzen Einstellarbeiten kommen ja noch dazu. Ich weiß, was ich bezahlt habe und das war bestimmt nicht zu teuer.

    Albert
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Juli 2009
  7. Uli aus S

    Uli aus S Aktives Mitglied

    28. April 2004
    Harrsche Worte....

    ..finde ich unpassend.

    Das Kind ist in den Brunnen gefallen und ich finde es prima, dass unser Forenmitglied seine Erfahrungen beschreibt - das hilft uns, im Vorfeld noch gründlicher zu recherchieren und Entscheidungen abzuwägen.

    Es kostet mit Sicherheit Überwindung so einen Fehlschlag zu veröffentlichen - deshalb vielen Dank.

    Gruß

    Uli aus S
     
  8. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Mir geht es ähnlich wie Albert.
    Mitleid kann ich keines empfinden.

    Unser guter Hartmut hat ja damals angefragt:
    siehe: http://www.pagodentreff.de/diskussionsforum/t470-restaurierung-polen.html

    Das Dumme ist nur, er hat sich nur an den Antworten orientiert, die aus seiner Sicht positiv waren.
    Aber die Frage war in Wirklichkeit gar nicht zu beantworten, da viel zu pauschal gestellt.

    Lieber Hartmut, hättest Du damals schon so gefragt:

    "Ich habe eine Firma gefunden, die meine Pagode zum Festpreis von 10.000 € incl. Mwst. zerlegt, schweißt , lackiert und H- Zulassungsfähig fertig montiert."

    Dann hättest Du sicher von den meisten, die Antwort erhalten: "Laß die Finger davon, das ist unmöglich"

    Und wenn Du damals schon den Firmennamen "Auto Toy Store" (Spielzeugautolager ha, ha, ha) als ausführende Firma genannt hättest, hätte eigentlich klar sein müssen, dass hier keine Seriosität zu erwarten ist.
    Aber wahrscheinlich hättest Du auch damals nicht auf uns gehört, denn das Angebot ist ja einfach unwiderstehlich und geil.

    Verbuche es als "Lehrgeld", verkaufe den Rest Deiner Teile über Ebay und mach von dem Erlös Deiner Frau eine wirklich nachhaltige Freude.
    Alles Andere ist nur eine Verlängerung Deines Leidens.
    BMB
    Bernd
     
  9. joepagode

    joepagode vulgo "250sl"

    21. April 2004
    Sehr gut recherchiert, Bernd :klatsch:

    Und unser "Pagoden" hat es wohl schon vorher geahnt:

    "Summa Summarum ist Vertrauen gut, Kontrolle aber besser.
    Bei einem Restaurierer in Deiner Nähe, der gleichzeitig auch
    Pagoden-Enthusiast ist, bist Du mit hoher Wahrscheinlichkeit
    gut aufgehoben.
    Viel Glück bei der Wiederbelebung Deiner Pagode :)"
     
  10. Benz180

    Benz180 Aktives Mitglied

    60
    4. November 2005
    Hallo Pagodenfreund,

    da hattest Du ja zum Schluss noch Glück im Unglück!

    Habe aus Polen schon gute Arbeit gesehen, allerdings unter anderen Voraussetzungen: 1x Verwandte vor Ort, die nach dem Rechten sahen und die Sprache sprechen, 1x zu einem Preis, der wesentlich höher wie Deiner aber immer noch günstig war.

    Irgendwann hast Du (hoffentlich) ein Album mit Bildern von der Restauration, wo zusätzlich noch ne Menge Aktenauszüge drin kleben...
    viel Erfolg!

    Fragen: Was soll das Wohnmobil denn kosten und kann ich in Raten zahlen...;-))

    Helu Abzockikowski
     
  11. meise

    meise Aktives Mitglied

    459
    16. Februar 2009
    Es ist wie Tobi schon sagte... gute Arbeit erhalte ich nur für gutes Geld. Aber das ist für mich keine bittere Erkenntnis, denn es war in der Rückbetrachtung bei mir immer so, dass nach dem Schmerz :eek: beim Bezahlen die Freude :) über die gute oder sehr gute Arbeit folgte und die währte immer wesentlich länger (oder dauert noch an) als der Schmerz, der doch recht schnell vergessen war. Zudem schützt es vor Herzinfarkten, Nervenzusammenbrüchen und teuren Anwälten..was uns ja auch etwas Wert sein sollte.

    Die Entscheidung für Qualität bei entsprechender Bezahlung hat sich IMMER bewährt, wohingegen ich manchen "Kampfpreis" und manches Schnäppchen echt bereut habe.
    Das Problem dabei ist nur, eine gute Firma zu finden, nicht jedoch ob ich in Polen oder Deutschland restaurieren lasse..es gibt gute Firmen hüben wie drüben und eine gute Firma zu finden sollte für jeden Interessierten hier über das Forum doch leicht möglich sein.
    Allerdings muss man dann auch, wie Bernd schon feststellte, die "richtigen" Fragen stellen...die ganze Wahrheit über das "Angebot" vorher ausgesprochen wär' sicher besser gewesen, als jetzt vom Desaster zu berichten.
    Bewundere da aber deinen Mut Hartmut, oder ist es einfach nur riesiger Frust?
    Aber..alles wird gut..und in Zukunft hast Du 'ne gute Story auf Lager.

    Schöne Grüße,
    Bernd
     
  12. 64er230er

    64er230er Mitglied

    6
    24. November 2004
    Hallo , ich glaube schon, das ich vorher die richtigen Fragen gestellt habe denn auch ich habe diverse Berichte in "Oldtimer Markt" verfolgt. Den vereinbarten Preis fand ich nicht unbedingt als "Schnäppchen" für die vereinbarten Leistungen sondern Preiswert.
    Sobald ich alle Unterlagen von meinem Anwalt zurückhabe, stelle ich mal eine Kopie des Vertrages ein.
    Aber was nützen alle Buchstaben auf dem Papier, wenn
    die ausgeführte Arbeit schlecht ist und dein "Geschäftspartner" einen windigen Konkurs hinlegt?
    Jetzt bin ich schon lange nicht mehr gefrustet, denn jeden Tag, wenn ich in die Garage komme, blinzelt mich
    meine "Mary" wieder an- und das die wieder auf die Strße kommt, ist für mich sicher!!

    Grüße Hartmut






     
  13. isgaard

    isgaard Aktives Mitglied

    92
    8. Februar 2008
    Moin!

    Hätte ich als Neuling so einen Beitrag zu einem Thema bekommen, hätte ich mich direkt wieder hier abgemeldet! Das ist weder konstruktiv noch eine Meinung, sondern eine zielgerichtete Wertung die imho in einem Forum fehl am Platz ist. Mit so einem altklugen Geschwätz ist m.E. niemandem geholfen und wenn schon jemand die Hosen runterlässt und so einen Bericht postet, sollte hier nicht noch nachgetreten werden. Nerven und Lehrgeld hat es mit Sicherheit schon genug gekostet!

    Ich finde den Beitrag informativ und erschreckend. Es hätte wohl einige geblendet, die genannten Fahrzeuge dort stehen zu sehen, wenn man sich grundsätzlich eh schon mit Restauration in Polen auseinandergesetzt hat. Das Ganze dann unter dem Deckmantel einer deutschen Firma: Perfekt! Was letztlich dabei herauskam kann jetzt zwar schlau als vorhersehbar bewertet werden, hätte aber ja auch klappen können. 10k Euro sind in Polen ein halbes Vermögen und da lässt sich schon einiges mit reissen, wenn nun aber die deutsche Firma durch windige Geschäftsführer die Hälfte verdienen will, platzt das natürlich.

    Fazit: Mit zwei blauen Augen davongekommen. Viel Glück weiterhin und ich denke, dass hier dennoch einige bereit sind, konstruktive Hilfestellung für die Rettung einer Pagode zu geben.

    Viele Grüße,
    Torsten
     
  14. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Hallo Hartmut,
    laß ja nicht die Ohren hängen oder gib auf. Manchmal kommt nach einem schlechten Start dann doch der Sieg.
    Das man sich auf sogenannte Fachleute nur bedingt verlassen kann, kann man in jedem Gewerbe ständig erleben.
    Und wenn Du jetzt selber Hand anlegst weiß Du zumindest das dass, was Du gemacht hast so gut gemacht ist wie es irgendwie ging. Wenn man es "auswärts" machen läßt, muß man sich immer blind auf das verlassen was man dann auch meistens nicht mal beurteilen kann. Also auf Gedeih und Verderben ausgeliefert ....

    Also: Glück auf....
    Gr. Axel
     
  15. 64er230er

    64er230er Mitglied

    6
    24. November 2004
    Hallo Albert, vielen Dank für dein Mitgefühl aber...
    vor 5 Jahren war der Preis absolut o.k.- eine Komplettlackierung (innen/außen) wurde auf der Messe in Essen incl. ab-anbau aller Teile außen und der Innenausstattung von diversen renomierten Firmen für 3500-4500€ angeboten. Es sollten zusätzlich lediglich Antrieb, Achsen und die Heizung aus-und eingebaut werden. Zu Schweißen war nur ein vorderer Längsträger,
    der Querträger hinten und das Bodenblech unter den vorderen Sitzen. An der Außenkarosse war NICHTS zu machen! (Da habe ich schon vor vielen Jahren selbst alle 4 Kotflügel/Seitenteile mit Innenteilen erneuert -als ich das noch selbst machen konnte). Ansonsten war das Fzg. komplett fahrbereit und H-Zulassungsfähig nur seit 10 Jahren abgemeldet und somit war (damals noch) eine Neubanahme erforderlich ! Die Technischen Überholungsarbeiten waren nicht Gegenstand des Vertrages.
    Sicherlich hätte ich alle Arbeiten separat vergeben können aber alles aus einer Hand war mir sehr recht.
    Das hatte mit Naivität also nichts zu tun.

    Grüße Hartmut


     
  16. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    So naiv finde ich das nicht ......

    Ich habe auch schon wirklich gute und vergleichsweise sehr günstige Arbeiten aus Polen gesehen.
    Wenn dann noch dazu der Eindruck der deutschen Partnerfirma vor Ort gut ist, kann man, glaube ich, keinem Naivität vorwerfen.

    Ein ganz grosses Lob hat jeder verdient, der solche Erlebnisse ungeschminkt schildert und damit alle anderen warnt.

    Es ist doch nur verständlich, dass man sein Schätzchen so gut wie möglich herrichten will. Wenn man nicht alles selbst erledigen kann, bleibt dann nur die Werkstatt und nicht jeder blättert dann so ohne weiteres 20.000 Euro oder mehr hin.
    Und selbst dann ist gute Arbeit ja nicht 100 % garantiert.

    Also sucht man eine Möglichkeit, die Arbeiten gut, aber preiswert machen zu lassen; was bleibt sonst übrig?

    Lieber Hartmut, herzlichen Dank für Deinen Bericht und alles Gute für die Instandsetzung Deiner Dame. Gruss, Felix
     
  17. pagonoia

    pagonoia deaktiviert

    477
    31. Mai 2008
    Hallo Hartmut,

    es las sich vielleicht härter, als es sein sollte.
    Aber ich sehe zwischenzeitlich bei dieser "Geiz ist geil" Mentalität einfach rot.
    Auch vor 5 Jahren hätte mich eine Komplett-Lackierung - und wenn es sich um noch so eine renommierte Firma handelt - für zwischen 4 und 5T € äusserst nachdenklich gestimmt. Solche Angebote sind meist Lockvogelangebote. Und dann musste dies und das noch gemacht werden und von Unterbodenlackierung war nicht die Rede und, und, und......
    Glaube mir, der Einfallsreichtum für Zusatzarbeiten, die nicht vertraglich festgelegt wurden, ist unendlich.

    Ich habe mir zur Restaurierung meiner Pagode einige Firmen angesehen.
    Ich war auch bei den Edel-Restauratoren hier in BaWü, bei Gebrauchtteiele-Händler, die das mal so nebenher machen wollten, bei Hinterhofschraubern und ich habe mich privat versucht, die Sache zu schultern. Letztendlich bin ich bei einer Firma im Sauerland gelandet, runde 500 km !! von mir entfernt ....... und das war die beste Entscheidung, die ich diesbezüglich getroffen habe, weil einfach nicht nur die "Chemie" gestimmt hat. Viele meiner Bekannten meinten " wie kannst Du nur, da muss man doch dazu sehen können und kontrollieren", oder " Du hast doch die "Besten" vor der Haustür...". Ich bin 4 oder 5 Mal ins Sauerland gefahren um zu "kontrollieren" ( nicht wirklich, denn das brauchte ich nicht, es war einfach das Vetrauen da, und das ist bei so einer Restaurierung ganz wichtig, ich möchte sogar sagen mit das Wichtigste).
    Ich habe meine Kostenvoranschläge bekommen, egal ob Motor, Karosse oder was sonst zu machen war, diese haben wir, meist am Telefon, durchgesprochen, ich habe sie abgesegnet und dann war gut. Sicher gab es die eine oder andere Unstimmigkeit, aber das war nebensächlich und wurde in beiderseitigem Einvernehmen geregelt.
    Es hat etwa eineinhalb Jahre gedauert bis der Wagen fertig war, aber im Nachhinein betrachtet war es jede Minute Wartezeit wert. Es war nicht preiswert und das was ich investiert habe, würde ich bei einem Verkauf nie wieder bekommen. Aber das ist mir gelinde gesagt egal, denn ich wollte es so haben.
    Abschließend will ich Dir raten, was eine Restaurierung anbelangt, dass Du dir alle Meinungen anhörst und von wirklich allen Seiten beleuchtest, eventuell eine Vorgabenkatalog erstellst und danach die einzelnen Angebote durcharbeitest und einordnest. Eine Entscheidung solltest Du aber niemals einzig und allein nach dem Preis treffen, sondern auch auf dein Gefühl hören.

    Wünsche Dir alles Gute

    Grüße vom altklugen Albert
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. Juli 2009
  18. james

    james Oldiesfüralle

    25
    13. Juli 2009
    Hallo Hartmut,
    zuerst auch von mir herzliches Beileid zu dieser Horrorstory, die dich sicher viel Zeit, Nerven und nicht zuletzt Kohle gekostet ha´t. Allein wenn ich mir die ganzen Hin- und Herfahrereien vorstelle, die du so beschreibst. Glückwunsch auch zum Wiederauftauchen und hoffentlich auch "Auferstehung".
    Zur "Polenfrage", die hier ja schon diskutiert wurde, möchte ich meine Erfahrungen beisteuern. Erstmal denke ich, dass die deutsche Firma, die ja wohl der verantwortliche Auftragnehmer war, eine ganz linke Nummer abgezogen hat; womöglich haben die Leute in Polen nie Geld gesehen bzw. nur ein Trinkgeld. Die Zustände auf dem Arbeitsmarkt in Polen sind mittelalterlich. Ein Fabrikarbeiter verdient max. 200 Euro, Überstunden inklusive und Urlaub gibts nur auf Anordnung von oben. Wochenendarbeit bei Bedarf ist selbstverständlich. Das gilt aber nur für seriöse Firmen. Es gibt jede Menge Hinterhofklitschen wo Leute für ein Trinkgeld (oder gleich "Flasch Bier" malochen. Wenige davon können wirklich was und engagieren sich in ihrer Arbeit. Aber das ist verständlich, wenn die Perspektive fehlt.
    Fazit: Restauration in Polen nur bei guten persönlichen Kontakten und Kohle nie vorab, am besten immer "Bauabschnittsweise" zahlen. Trotzdem kann dann immer noch was abhanden kommen (flach aber zutreffend: Woran merkt man, dass ein Pole im All war? Der Große Wagen fehlt).
    Ich halte die genannten 10.000 Euro schon für machbar in Polen, wenn man bedenkt, dass davon höchstens 1200 für Arbeitslohn weggehen. wie man das moralisch/ethisch einstuft, globalisierungsmäßig, ist ne andere Sache. Zumindest darf man dann nicht mehr jammern, dass hier die Jobs wegbrechen und alles immer teurer wird, wenn man das macht ...
    Ärmell aufkrempeln und selber ran, das finde ich jetzt die richtige Reaktion, zumindest sparst du jetzt die Ausgabe fürs Fitnesscenter und hast weniger öde Stunden vor der Glotze vor dir. Und guten Rat gibts ja hier ...
    Berichte doch mal wie's läuft. Ich habe für die Karosse ein halbes Feierabendjahr gebraucht.
    James

    Als Anhang (falls es funktioniert) noch ein Filmchen zum Thema
     
  19. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Sauerland....

    Hallo Albert, ich habe Verwandschaft in Lüdenscheid, so dass das Sauerland für mich trotz räumlicher Entfernung nicht so ab liegt.

    Darf ich fragen, mit wem Du dort so zufrieden gewesen bist?

    Gruss, Felix
     
  20. pagonoia

    pagonoia deaktiviert

    477
    31. Mai 2008
    Hallo Felix,

    ich weiß nicht, ob ich den Namen so einfach nennen darf. Ich will auch keine Werbung machen, sonst könnten sich andere benachteiligt fühlen.

    Andererseits, wer gute Arbeit leistet, darf auch erwähnt werden.

    Ich mach es anders: geh' in meine "Pagoden-Garage", da wird die Firma namentlich genannt. Es sind beide Firmen zu empfehlen.
    Ich habe die Erstgenannte als "Generalunternehmer" beauftragt.

    Gruß

    Albert
     
Müller Classic Motors
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