Benzinpumpe: Systemdruck / Statischer Druck

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von Ulli, 25. August 2008.

  1. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Techniker,

    habe mir jetzt als Notfallersatz bei Ruddies-Berlin die Pierburgpumpe E 1 F 7.21440.78.0 bestellt (aktueller Preis rd. 98 € zzgl. Porto). Wird auf der Internetseite mit einem Druck von rd. 1 bar beschrieben, also ideal für die Pagode. Weil aber auf der Umverpackung nun eín Druck von 1.85 bar angegeben ist, habe ich noch mal nachgefragt und folgende Antwort gekriegt:


    Also:

    1. Entnehme ich daraus richtigerweise, dass es sich beim immer genannten Druck von rd. 1 bar um den Systemdruck des Kraftstoffsystems der Pagode handelt?

    2. Beschreibt der statische Druck demnach den sich aufbauenden Druck der Pumpe bei ausgeschaltetem Triebwerk und nicht arbeitender Einspritzpumpe?

    3. Wenn der Systemdruck stimmt, ist dann der zwangsläufig höhere, statische Druck von 1,85 bar als in Ordnung und somit als bedenkenlos für die Pagode einzustufen?

    Bitte möglichst keine Vermutungen, sondern nur klare Ansagen. (Der Einsatz diverser Fremdpumpenfabrikate mit noch höherem Druck durch einige von uns ist mir auch geläufig). Ansonsten Dank an alle, die sich die Mühe machen, zu antworten, insbesondere an die Technik-Spezis hier im Forum. Ich weiß, das Thema Benzinpumpe ist schon mächtig oft behandelt worden...

    [​IMG]

    Gruß

    Ulli
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. August 2008
  2. Robert Nolte

    Robert Nolte Robert Nolte

    241
    25. Januar 2005
    Benzinpumpe: Systemdruck/Statischer Druck

    Hallo Ulli,
    der Druck bei unseren Pagoden wird durch ein Ventil im Rücklauf an der Einspritzpumpe bestimmt.Das Kegeldruckventil wird mit einer definierten Feder
    auf seinem Dichtsitz gehalten.
    Auch eine Pumpe mit höherem Druck ändert daran nichts.(In engen Grenzen)
    Der statische Druck ist ein theoretischer Wert,der keine flexiblen Schläuche und keine Länge der Leitung berücksichtigt.Ebenso keinen Filter und andere Hindernisse.
    Die Pumpe kann demnach in einem geschlossenen Zustand o h n e das der Sprit
    strömt,diesen statischen Druck aufbauen.
    Diesen Zustand haben wir jedoch bei der Pagode nicht,da der Sprit ständig vom Tank zur Einspritzpumpe und wieder zurück strömt.
    Unter der Maßgabe das Deine Leitungen ,der Filter,das Ventil an der Einspritzpumpe in Ordnung sind geht Deine Neuerwerbung völlig in Ordnung.
    Wichtig ist da nur die Förderleistung der Litermenge pro Stunde.
    Den die ist verantwortlich für die Zahle der Umläufe Tank Einspritzpumpe und
    zurück.
    Und damit ist gewährleistet das der kühle Sprit aus dem Tank immer an der Eispritzpumpe vorhanden ist.

    Gruß Robert:bierkrug:
     
  3. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Robert,

    danke für die umfassende Erläuterung.:klatsch:
    Jetzt ist alles klar.

    Gruß

    Ulli
     
  4. Peter H

    Peter H Mosel-Pagode

    28. April 2007
    Hallo Ulli und Robert

    Das Thema ist doch schon im Januar lang von Euch ausdiskutiert worden.
    Roadbook hat Euch dort mit einfachen Sätzen und verständlich erklärt warum man eine andere Benzinpumpe einsetzen kann. :confused:

    Was für mich neu ist :

    Und damit ist gewährleistet das der kühle Sprit aus dem Tank immer an der Einspritzpumpe vorhanden ist.

    Das hört sich für mich aber sehr interessant an ? Warum muß er kühl sein ?


    Mit Grüßen Peter

     
  5. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Peter,

    mir ging es hier in erster Linie auch um die Klärung des Unterschiedes "Statischer Druck / Systemdruck".

    So sehr ich Wolfgangs Beiträge und seine klasse Homepage schätze, so sehr schätze ich auch Roberts Sachverstand, der sicherlich keiner Nachhilfe bedürftig ist. (Wolfgang, bitte nicht falsch verstehen, ich schätze euer beider Beiträge).

    Zur Frage, welchen Druck das Kraftstoffsystem der Pagode verträgt, gibt es, wie aus den diversen threads und Beiträgen ersichtlich, unterschiedliche Ansichten. Es fährt ja auch der eine oder andere mit der Kraftstoffpumpe eines Fremdfabrikates herum, deren Druck deutlich über dem in den Werkstattunterlagen angegebenen Soll liegt, was dann auch damit begründet wird, das bislang ja nichts passiert sei. Das mag also ein jeder für sich entscheiden. Ich persönlich wollte mich hier aber lieber auf die Aussage der hier anwesenden Profis verlassen, die schon von Berufs wegen über fundiertes Hintergrundwissen verfügen, was uns als Hobbyschraubern nunmal nicht immer gegeben ist. Deshalb meine gezielte neuerliche Nachfrage.

    Gruß und nichts für Ungut

    Ulli

    PS: Deine "SLK-Verkaufsaktion" fand ich genial. Wechsel bloß nicht den Job ins "Autofach", bevor ich mal bei euch im Hotel war!:)
     
  6. Roadbook

    Roadbook Mit der Lady in red

    184
    14. November 2006
    Hallo Peter,

    dass ausgerechnet du das nicht weiß. Bei deiner Hanglage und den familieneigenen Weinbergen hinterm Hotel. Rotwein sollte vor dem Verzehr dekandiert werden, Weißwein leicht gekühlt getrunken, zumindest in Pagodenfahrer Kreisen.

    Und der Sprit, je nach Hersteller, ist in etwa rose. Also gekühlt, weil Tendenz zum Weißwein und umgepumpt als so ne Art dekandiert im Tank. Wenn du dann noch Super Plus nimmt, fährst du im niveauvollen grünen Bereich.

    Mit nicht ganz ernstem Gruß

    Wolfgang
     
  7. Peter H

    Peter H Mosel-Pagode

    28. April 2007
    Hallo Ulli
    hallo Wolfgang ( lange nichts mehr von Dir gehört) :)
    das wäre mal eine Frage an den Profi Benzdoktor Lars Thurm.
    Muß der Sprit gekühlt an die ESP wie Robert sagt.
    Wie ich gehört habe hat Lars in letzter Zeit viel Erfahrung mit der ESP und deren Profis gesammelt :)

    Mit Grüßen Peter
     
  8. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Ich kopiere einfach noch einmal die damalige Antwort von Klaus auf besagte Erklärung/Meinung hier herein, damit die Risiken überdimensionierter Pumpenleistungen nochmals deutlich gemacht werden. Ich würde mich danach der Auffassung, man könne beliebig andere Pumpen verwenden, nicht anschließen.
    Gruß

    Ulli
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. August 2008
  9. Pagoden-Klaus

    Pagoden-Klaus Aktives Mitglied

    803
    7. März 2004
    Hallo Ulli,
    der Wert Statischer Druck kommt aus der Physik, Strömungslehre/Staudruck.
    Es ist schon so, wie Robert es beschrieben hat.
    Wichtig für uns ist die Förderleistung und der Systemdruck im Einspritzsystem.
    Gruß Klaus
     
  10. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Dampfblasenbildung und anderes ...

    Hallöchen,
    evtl. noch eine Anmerkung zur "Spritkühlung" durch Umlauf. Das kenne ich von Vergasermotoren deren Gasfabrik in der Nähe des Abgaskrümmers liegt (Gleichstromzylinderköpfe). Hiermit wird verhindert, dass sich in der Schwimmerkammer über die erhöhte Temperatur des "stehenden" Benzinvolumen Dampfblasen (Siedetemperatur Benzin) bilden. Diese Dampfblasen werden dann durch die Düsen angesaugt und der Motor bekommt keinen Sprit mehr und stirbt ab oder springt bei kurzem Abstellen nicht mehr an. Oftmals werden hierfür /oder dagegen dann Wärmeabschirmbleche verbaut, um zumindest die Strahlungswärme abzuschirmen.
    Durch den Umlauf des Benzins über den Tank erfährt das Benzin dann eine Abkühlung durch den Tankinhalt und den Weg dort hin und von dort kommend.
    Da die ESP ja an "exponierter" Stelle neben/dicht am ZKG verbaut ist, wurde hier somit gleich Vorsorge getroffen um der Dampfblasenbildung vorzubeugen.

    Ich hoffe ich konnte es etwas "erleuchten",
    Gr. Axel
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. August 2008
  11. Robert Nolte

    Robert Nolte Robert Nolte

    241
    25. Januar 2005
    Benzinpumpe: Systemdruck/ Statischer Druck

    Hallo Axel,
    guter Beitrag den ich noch ein wenig ergänzen möchte.
    Benzin hat einen Siedepunkt von 4 0 Grad !!!!!!!! Bei dieser Temperatur bilden sich bereits Blasen und mit jedem Grad mehr steigt diese Eigenschaft.
    Deshalb sitzt die Einspritzpumpe auch nicht mit Ihrem Metallgehäuse direkt am
    Metallflansch des Motors,sondern mit einem Isolierflansch bestehend aus einem
    Nichtleiter.
    Beim Abstellen des Motors erwärmt sich die Einspritzpumpe natürlich stärker
    durch die Hitze des Motorblocks. Und deshalb kann es sinnvoll sein, bei einem
    Warmstart des Motors nach dem abstellen, erst ein paar Sekunden die Zündung einzuschalten und damit die Elektropumpe in Gang zu setzen.
    Durch den Umlauf zum Tank gelangt der kühlere Sprit aus dem Tank in die aufgeheizte Einspritzpumpe und spült die Blasen raus.
    Der Tank aus Blech sitzt ja ohne Abdeckung nach unten im Fahrwind der am Unterboden entlang streicht.Und deshalb bleibt der Sprit im Tank kühler als im Bereich Einspritzpumpe. Die Leitungen am Unterboden sind ebenfalls aus Metall
    und sitzen Im Fahrtwind und nicht geschützt/ isoliert im einem geschlossenen Kasten.
    Bei einer mechanischen Einspritztechnik ist das auch immer notwendig um ein akzeptables Heißstartverhalten zu erreichen.

    Gruß Robert:bierkrug:
     
  12. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    :bierkrug:

    Gr. Axel
     
  13. Roadbook

    Roadbook Mit der Lady in red

    184
    14. November 2006
    Hallo,

    ich dachte, mit meiner Weißwein/ Rotwein Lachnummer wäre das Thema durch.

    Reichen die vorhandenen Probleme mit einer Pagode nicht aus, dass man sich Probleme ausdenken muss, diskutieren und dann theoretisch lösen. Wie kann man aus, der an den Haaren herbei gezogenen Notwendigkeit, der Benzin müsste für die Nutzung in einer Pagode gekühlt werden, eine Wissenschaft machen.

    Eine neue MB Pumpe schafft ca. 0,8 Atü im Stand bei laufendem Motor und wenig Benzinverbrauch. Während der Fahrt habe ich es noch nicht im Motorraum beobachtet, aber bei einer Spannungserhöhung von max. 0,5 Volt, ist von keinem relevant höheren Benzindruck auszugehen.

    Laut MB Werkstatthandbuch ist bis zu einem Druck oberhalb 0,4 Atü von einer ausreichenden Benzinversorgung auszugehen. Meine betagte Pumpe schafft 0,6 Atü im Standgas. Sicherlich ist eine große Anzahl Pagoden mit alten Pumpen unter 0,8 Atü unterwegs.

    Da erst die Rücklaufleitung zur „Spritkühlung“ ab oberhalb 0.8 Atü genutzt werden würde, müssten fast alle Pagoden mit Dampfblasenbildung am Straßenrand stehen.

    Lieber Temperaturfachleute, hat schon mal jemand von euch die Motorhaube geöffnet? Der Auspuffkrümmer und alles was extreme Abwärme erzeugt, ist auf der rechten Seite in Fahrtrichtung. Die Benzinleitungen unter dem Auto, der überdimensionierte Benzinfilter, die ESP..... ist auf der linken Seite in Fahrtrichtung, übrigens kein Zufall.

    Jetzt warte ich nur auf noch auf die Frage, könnte ich mit Kupferkühlschlangen die Vorkühlung des Benzins erhöhen und meine Pagode optimieren?

    Auch wenn ich enttäusche, um die Pagode zu verstehen, benötigt man keine Kenntnisse in Atomphysik....................

    Gruß
    Wolfgang

     
  14. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Haben wir jetzt alle zur Kenntnis genommen....

    (ich konnte es sogar ohne Brille lesen!)


    Michael
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. August 2008
  15. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Hallo Wolfgang,
    aus verläßlicher Quelle wurde mir zugetragen...."etwas über den Tellerrand schauen soll keine bleibenden Schäden verursachen...."

    Grüße vom ewig Neugierigen...Axel :)
     
  16. Pagoden-Klaus

    Pagoden-Klaus Aktives Mitglied

    803
    7. März 2004
    Hallo Wolfgang,
    wirklich nee echte Lachnummer :klatsch::klatsch::klatsch::klatsch::klatsch::klatsch::klatsch::klatsch::klatsch:
     
  17. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Blasenbildung während der Fahrt? Natürlich nicht!
    Während der Motor läuft, steht das Fördersytem ja bekanntermaßen unter Druck und es entstehen natürlich keine Blasen.
    Hinzu kommt, daß das nicht genutzte Benzin immer wieder zurück in den Tank läuft und dort mit kühleren vermischt wird.
    Wird jedoch der heißgefahrene Motor abgestellt, dann ist dieser „kühlende Kreislauf“ unterbrochen. Der Druck in dem Benzinkreislauf sinkt.
    Das Benzin dehnen sich aus, beim Abkühlen entstehen Gase (Blasen) im Benzin.
    Beim Einschalten der Zündung läuft bereits die Benzinpumpe um Druck aufzubauen und Gase auszuspülen.
    Es macht also Sinn, beim Starten eines betriebswarmen Motores die Benzinpumpe einige Zeit arbeiten zu lassen.



    Nein Wolfgang, keine Basteleien mit Kupferkühlschlangen zur Benzinkühlung.
    Wer jedoch unbedingt mehr als die „serienmäßige Pagoden Umlaufkühlung“ haben möchte dem wird bei Herrn Väth in Hösbach fündig: http://www.vaeth.com/Benzinkühler

    Ich persönlich lehne das natürlich ab, es würde meinen (den vom Auto!) Oldtimerstatus tangieren (und vermutlich nix bringen):verboten:.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. September 2008
  18. Wasserscheu230SL

    Wasserscheu230SL Aktives Mitglied

    425
    24. Oktober 2004
    COOL bleiben ist doch immer das Beste und das gilt nicht nur für´s "Pagodenbenzin":):bierkrug:
     
Müller Classic Motors
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