Gradanzeiger Drosselklappe

Dieses Thema im Forum "Allgemeines - Innenraum, Pflege und Wartung" wurde erstellt von Pagodino, 13. März 2005.

  1. Pagodino

    Pagodino Aktives Mitglied

    536
    4. November 2004
    Hallo, an diesem schoenen Morgen in Italien, bei euch schneit es wohl noch, hihihi!

    Hat jemand eine Idee wo man fuer ein vernuenftiges Geld die Gradscheiben fuer Drosselklappe und Einspritzung beziehen kann. Oder hat jemand eine Repro z.B in Plasik aufgelegt?

    Aus 12 Grad: pagodino
     
  2. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Die Gradscheiben, wie im Reparaturhandbuch beschrieben, werden nicht gebraucht. Soweit ich weiss, sind die sogar beim Bosch-Dienst schon Jahrzehnte nicht mehr im Gebrauch, wenn man sie überhaupt je benutzt hat... Zu haben sind sie ebenfalls schon lange nicht mehr.

    Die Grundstellung des Reguliergestänges wird durch die Bohrung im Ansaugtrakt hinreichend hergestellt.

    Gruss Chris
     
  3. Pagodino

    Pagodino Aktives Mitglied

    536
    4. November 2004
    Toll!

    Vielleicht fehlt in meinem Buch dieser Teil, aber welche Bohrungen meinst du denn?

    Saluti pagodino
     
  4. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Hi Pagodino,

    da ist auf der Ansaugbrücke direkt hinter der Stelle, wo die Stange nach vorn zur Drosselklappe und die Regulierwelle zusammenkommen (Kugelgelenk), eine Bohrung, in die man einen geeigneten Einsatz einsetzen kann, der die Regulierwelle in "Grundstellung" (s.u.) bringt und dort fixiert.

    Einstellen des Reguliergestänges funktioniert dann so:

    1.) Stange zur EP und Stange zur Drosselklappe aushängen (natürlich auch das Gestänge zum Pedal). Prüfen, ob die beiden Lager der Regulierwelle Spiel haben, ggfs. Welle ausbauen und neue Lager einpressen.

    2.) Mit Hilfe des o.g. Einsatzes (kann man sich leicht z.B. aus einer Messingstange selbst drehen, hab ich so gemacht, oder eine Schraube in passender Stärke nehmen, die man am Ende kugelförmig ausbohrt) die Regulierwelle an ihrer Gelenkkugel festsetzen. Man schiebt dazu den Einsatz zuerst so weit in die Bohrung, dass man die Regulierwelle davor noch bewegen kann und zieht ihn dann soweit wieder heraus, dass die Kugel der Regulierwelle hereinpasst. Die Kugel der Regulierwelle steht jetzt fest in der Flucht genau vor der Bohrung auf der Ansaugbrücke (wichtig!!!). Die Regulierwelle ist damit jetzt (und nur so!) in ihrer "Grundstellung". Stellt man die Regulierwelle in einer anderen Stellung ein, bekommt der Motor beim Gas geben nicht das richtige Verhältnis von Luft und Benzin (die Drosselklappe wird nicht "linear" zur EP gesteuert, siehe die Kreisbewegung des Kugelgelenks an der Regulierwelle).

    3.) Jetzt die Stange zur EP so in der Länge einstellen und einhängen, dass die Pumpe ebenfalls in Nullstellung ist. Vorher testen: Die Regulierung der Pumpe muss nach Betätigung ohne rasten wieder in ihre Nullstellung zurückkehren, sich also ohne Rastungen/Widerstände verstellen lassen, ansonsten ist die Pumpe nicht o.k!

    4.) Jetzt die Drosselklappe leicht "beissend" in ihrer Nullstellung einstellen. Dazu natürlich erst prüfen, ob die Lager der Drosselklappe spielfrei sind und die Klappe leichtgängig ist und nicht irgendwo hängt! Wenn man schon jetzt den Motor mal im Standgas laufen lässt, muss er mit seinem gewohnt "satten" Geräusch ruhig durchlaufen. Wenn nicht, an der Einstellung der Drosselklappe arbeiten und hier ggfs. etwas "feintunen" (Endanschlag des Klappenmechanismus einstellen, hier merkt man, wie sich der Motorlauf schon bei geringsten Änderungen der Drosselklappennullstellung dramatisch verändert!). Danach den o.g. Einsatz an der Regulierwelle wieder entfernen und die Stange zur Drosselklappe entsprechend in der Länge einstellen und einhängen (Achtung: Stellung der Drosselklappe muss so erhalten bleiben und darf sich hierdurch nicht ändern!).

    5.) Jetzt prüfen, ob beim Gas geben (drehen an der Regulierwelle) EP und Drosselklappe zusammen e x a k t zum gleichen Zeitpunkt aus ihrer Grundstellung bewegt werden und wieder ohne "Hänger" in die Grundstellung zurückkehren!!! Die Kugelgelenke dürfen kein Spiel haben, ansonsten sind sie auszutauschen.

    6.) Gestänge zum Pedal wieder einhängen, evtl. einstellen. Hier ist jetzt etwas Spiel in diesem Teil des Gestänges nicht tragisch (Pedal hat dann eben etwas Spiel), nur freigängig sollte es sein.

    7.) Leerlaufdrehzahl mit Hilfe der Zusatzluftschraube vorn rechts am Zyl.-Kopf und der Rastschraube an der EP (diese nur bei stehendem Motor betätigen, ansonsten wird die Pumpe zerstört!!!, Rasten nach rechts=fetter, nach links=magerer, immer nur eine Raste weiterdrehen, dann testen) auf 850 U/min einstellen.

    Jetzt ist das Reguliergestänge richtig eingestellt. Wenn jetzt auch noch die Zündung, Ventile, Kompression usw. o.k. sind, läuft der Motor wie ein Kätzchen...

    Nur so kriegt man den Motor überhaupt dazu, richtig rund zu laufen. Man kann sofort sehen, ob ein Gestänge richtig eingestellt ist: Man stellt sich dazu auf die Fahrerseite neben das Fahrzeug und sieht mit Blick auf die Beifahrerseite nach, ob die Regulierwelle im Standgas (Nullstellung) mit ihrem Kugelgelenk auf der Drosselklappenseite in der Flucht vor der o.g. Bohrung auf der Ansaugbrücke steht. Wenn nicht, kann der Motor nicht richtig laufen! Ist leider oft der Fall, der Motor schüttelt sich dann meist schon merklich im Standgas (Verhältnis Luft/Benzin falsch). Manche denken dann sofort an die EP, die aber in über 90% der Fälle o.k. ist.

    Ich hoffe, es war verständlich. Habe das ganze dem Matti schon früher mal beschrieben, denke, das ist hier noch irgendwo zu finden.

    Viel Erfolg und fragen, wenn noch was unklar ist!


    Beste Grüsse

    Chris
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. März 2005
  5. matti

    matti Aktives Mitglied

    140
    29. März 2004
    Hallo , ja das hat auch geklappt damals bei mir. Ich hatte ein Aluröhrchen aus dem Baumarkt genommen und es an einem Ende mit einem Splintentreiber vergrößert damit der Kugelkopf halb passte. Ging so am schnellsten.

    GR
    Matti
     
  6. friese

    friese Aktives Mitglied

    806
    11. Januar 2004
    Einstellung Gasgestänge / ESP/ Luftklappe

    Hallo Chris:p ,
    Dein Bericht ist super geworden ...
    Gruß friese
     
  7. ZwoachtzigSL

    ZwoachtzigSL deaktiviert

    5. September 2004
    @ Pagodenschrauber

    Danke für Deine Superinfo. Da kommt selbst so'n Viertelwissender wie ich so langsam dahinter, wie man die arteriellen Verkalkungen der alten Dame wieder beseitigt.

    Spass beiseite. Optimal wäre natürlich, wenn solche sachkundigen Tips wie von Dir nicht nur mal endlich im Forum in einer übersichtlichen Form in einer Rubrik Einspritzanlagen, Kraftsoffversorgung bspw. archiviert würden, sondern auch für Laien verständlich, auch mal bebildert wären.

    Deine Ifo ist hoch interessant Ich habe deshalb mal meinem Namen alle Ehregemacht und was abge'kupfer't. Könntest Du nicht wenigstens diese eine Mal diese techn. Info von Dir an hand der von mir beigefügten Bilder - bspw. "Seite 1 - Nr. XX" - etwas ergänzen? :D
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. März 2005
  8. schopi

    schopi Aktives Mitglied

    45
    11. Oktober 2005
    Hallo Pagodenschrauber!

    Dein Bericht zur Einstellung des Gasgestänges ist echt super.
    Ich habe versucht alles nach deinen Angaben einzustellen und es hat zu Beginn echt gut ausgesehen.
    Aber leider habe ich einiges nicht wirklich verstanden.
    Du schreibst die Drosselklappe auf "Biss" einstellen! Was meinst du da?
    Meine Drosselklappe ist, wenn der Motor nicht läuft bereits etwas vom Anschlag, da der Unterdruckversteller die Klappe weghebt!
    Wie stellt man da die Grundstellung richtig ein!

    Nach dem ich den Motor gestartet habe, habe ich dann versucht das Standgas mit der Luftregulierschraube einzustellen (die Drosselklappe war auf dem Anschlag). Wenn ich die Schraube reindrehte hat der Motor weniger oder fast garnicht geruckelt, die Drehzahl ist jedoch auf ca. 600 1/min gefallen. Die Gasannahme war auch OK.
    Dann wollte ich die Einstellung bei einer Testfahrt prüfen, leider hat der Motor beim Wegfahren wieder ein Loch gehabt. Dazu muss ich jedoch sagen, dass meine Drehzahlanhebung (Automatikgetriebe) nicht funktioniert (bei mir gibt es keine Druckschalter am Getriebe die den Hubmagneten ansteuern, ich habe leider auch noch nicht verifizieren können ob das Getrieb wirklich original 280Sl ist, da als Getriebetype auf dem Typenschild GA280SE steht). Ich habe leider keine Ahnung ob es mit der Drehzahlanhebung wirklich besser wäre.

    Aber nichts destotrotz eines macht mich mehr stuzig, als ich von der Probefahrt zurück kam und in den Park ging, hatte ich plötzlich 1200 1/min Leerlaufdrehzahl, der Unterdruckversteller hat die Drosselklappe vom Anschlag gehoben.

    Ich bin ratlos!
    Kann mir jemand helfen, wie ich das in den Griff bekomme!

    Viele Grüsse
    Schopi
     
  9. Pagodenschrauber

    Pagodenschrauber lebt schon fast hier

    14. Mai 2004
    Hallo Schopi,

    zunächst zu meiner Ehrenrettung: Der Bericht (samt Bildern) liegt schon seit geraumer Zeit bei Dominik zur Veröffentlichung für die Wissensdatenbank. Er will ihn demnächst einstellen (Wink mit dem Zaunpfahl, Dominik!).

    Die Sache mit der Drosselklappe: "Biss" heisst, dass die Drosselklappe im Standgas leicht "greift", also Kontakt mit dem Ansaugrohr hat. Wenn sich die Drosselklappe bereits im Standgas ohne Gas zu geben bewegen lässt bzw. sich allein durch den Unterdruck bewegt, ist sämtliches Spiel im Gestänge (Kugel am Klappenmechanismus!) zu beseitigen. Evtl. ist der angenietete Kugelkopf am Klappenmechanismus auszubohren und durch einen anschraubbaren Kopf (wie am übrigen Gestänge) zu ersetzen. Wie gesagt, kein Spiel im Gestänge! Die Klappe darf sich nur durch bewusstes Gasgeben zusammen mit der Einspritzpumpe bewegen lassen!

    In dieser Stellung muss der Motor im Standgas ruhig und satt (ohne sägen und schütteln) durchlaufen bei 850-900 U/pM. Sägen = zu fett, schütteln = zu mager.

    Bzgl. der Automatik und der Standgasanhebung habe ich selbst leider keine Erfahrung, da ich einen Schalter habe.


    Beste Grüsse

    Chris
     
  10. Peter Stern

    Peter Stern Mitglied

    11
    8. Oktober 2007
    Einstellung Gasgestänge

    Erstmal an alle ein HALLO,

    bin neu hier, hab vor kurzem einen 250SL gekauft, Motor hat 1000 KM drauf, ist alles mit Rechnungen belgt, nur mit der Gasgestänge Einstellung bin ich noch nicht klar gekommen, gibt es die Fotos für den super Bericht?

    Danke
     
  11. hansen

    hansen Aktives Mitglied

    289
    7. Februar 2005
    Guck mal unter Kontrollzentrum, und dort unter Wissensdatenbank.....
     
Müller Classic Motors
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