Abgasanlage anbohren??

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von Fredrik, 18. September 2007.

  1. Fredrik

    Fredrik Aktives Mitglied

    40
    23. Oktober 2005
    Hallo,
    ich habe gehört, dass viele ihre Abgasanlage/Topf anbohren, damit Schwitzwasser ablaufen kann. Die Anlage soll dann länger halten. Der hiesige bilprovning "TUEV" erlaubt Bohrungen bis zu 2 mm.
    Frage 1 : macht es Sinn?
    Frage 2 : macht es auch Sinn bei Edelstahlanlagen?
    Frage 3 : wird der Wagen dann nicht erheblich lauter?

    Gruesse
    Fredrik
     
  2. Tobi

    Tobi Aktives Mitglied

    26. April 2005
    hmmmmm......

    wirklich sinn macht das glaube ich nur bei den merkwürdigen menschen, die sich an's ende der anlage so ein nach oben zeigendes endstück à la DTM anbasteln - da kann nix mehr raus.

    ich habe die erfahrung gemacht, dass kurzstreckenbetrieb eh nicht gut ist, und achte daher immer darauf, dass - wenn ich fahre - ich so lange fahre, dass motor und anlage wirklich warm sind. dann verdampft das schwitzwasser eh, und du brauchst auch keine löcher.

    wenn du nicht sicher bist, ob er wirklich die richtige temperatur hatte, dann gib im stand mal gas und schau, ob er hinten noch 'rausrotzt' oder alles trocken ist.

    das wasser ist ja nur kondenswasser, was durch den unterschied der temperaturen von warmem abgas und kaltem auspuff entsteht.....

    also ich bohre jedenfalls keine löcher.....(hat der wagen eh schon genug :()

    greetz

    T:)BI
     
  3. baschbret

    baschbret Aktives Mitglied

    768
    8. November 2005
    Bei mir sind an der Stelle (Übergang Endtopf - Endrohr) ein paar Rostlöcher, die der TÜV sogar gesehen und toleriert hat. :) Demnach habe ich meinen natürlichen Ablauf. Wenn da aber kein Loch ist, bleibt trotz geraden Auspuffs ja dennoch immer etwas im Endtopf stehen, zumindest wenn man viel Kurzstrecke fährt und das Kondenswasser keine Chance hat zu verdampfen. Wenn man das eine Weile so treibt, dann verwandelt sich das Kondenswasser durch die Stick- und Schwefeloxide im Abgas in Salpeter- und Schwefelsäure, was bei mir die Löcher gefressen hat. Kann also schon sein, dass ein Ablaufloch hier Schlimmeres verhindert. Wenn man fast nie Kurzstrecke fährt, ist es aber sicher unnötig.

    Sebastian
     
  4. baschbret

    baschbret Aktives Mitglied

    768
    8. November 2005
    Ach so, da gab's ja noch zwei weitere Fragen. Bei Edelstahl bringt es wohl nix, denn das sollte so oder so nicht rosten. Und lauter wird es auch nicht, kann ich zumindest von meinen "nätürlichen" Löchern sagen. Ein Spezialist mag's hören, ich kann keinen besonderen Sound feststellen
     
  5. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hi,

    sehe ich auch so. Kurzstrecken sind nicht nur für den Auspuff schlecht, sondern auch für den Motor. Am besten vermeiden. Falls ohnehin ein Auspuffkauf ansteht, sollte eine Edelstahlanlage erste Wahl sein. Dann ist auf recht lange Sicht Ruhe angesagt.

    Gruß

    Ulli
     
  6. Roadbook

    Roadbook Mit der Lady in red

    184
    14. November 2006
    Hallo,

    ich habe seit 16 Jahren verschiedene Oldtimer. Alle paar Jahre sind die Töpfe durch. Es ist eine Oldtimerkrankheit. Klar, Kurzstreckenbetrieb schadet nicht nur dem Auspuff. Ich vermute das Problem eher in den Standzeiten. Alles ist heiß, alles ist verdampft, dann wird das Fahrzeug abgestellt, der Auspuff kühlt ab und es bildet sich Kondenswasser. Wenn der Oldtimer dann nicht jeden Tag wieder gefahren wird....

    Jetzt habe ich Edelstahl an der Pagode, mal sehen...

    Gruß
    Wolfgang
     
  7. Tobi

    Tobi Aktives Mitglied

    26. April 2005
    edelstahl, lochfrei?

    wenn ich das richtig verstehe ist aber eine edelstahlanlage dann genauso gefährdet, da ja nicht rost sondern schwefelsäure die quelle des lochfrasses ist. das sollte doch dann auch bei edelstahl 'wirkung' zeigen, oder?

    greetz

    Tobi

     
  8. BMB

    BMB deaktiviert

    30. Juli 2006
    Das Material entscheidet...

    ... über die Lebensdauer der Edelstahlanlage.

    Edelstahl und Edelstahl sind zwei verschiedene Sachen.
    Hier gilt:
    die Stahl­art V4A ist besser als V2A!

    Nach 20 Jahren mit ein und der selben Edelstahlanlage, habe ich noch keine Löcher festgestellt. (Ich weiß allerdings auch nicht, ob es V4A oder V2A ist. Damals gab's nur bei einen Anbieter eine Anlage für unsere Pagoden zu kaufen, und die kam aus England und paßte saumäßig)

    Kleiner Tip: Auch die Schellen und Schrauben/Muttern sollten aus VA sein.
    Bernd

    Also beim Kauf nachfragen bzw. schriftlich zusichern lassen.
     
  9. traveller

    traveller Aktives Mitglied

    100
    16. Juni 2005
    Edelstahl

    Hallo Tobi und die Anderen,

    wenn eine zertifizierte Edelstahlqualität aus europäischen Landen zum Bau einer Auspuffanlage verwendet wird "z.B 1.4301 Edelstahlqualität" (ist der Fall bei allen Namhaften und genannten Anbietern hier - z. B. beleifert Sobkowiak z.T. auch andere bekannte Teilehändler im Lande) und beim Zusammenschweißen entspechend den Normen ein entsprechender Schweißdraht und Schutzgas verwendet wird, sollte das auch auf Dauer kein Problem sein. Diese Iindustriequalität, die auch für den Anlagenbau für Chemieanlagen verwendung findet, hält die entstehenden Konzentrationen an Schwefel- und Salpetersäuren aus. Da passiert auch in 10 Jahren nichts dran.
    Handelt es sich um "Billigkram", der irgendwo in Asien zusammengebraten wird, mag das anders sein. Die zertifizieren Dir zwar was Du willst, nehmen dann doch das billigste und versuch' dann mal jemanden nach 3 Jahren und Löchern drin , Schweißnähte offen, etc. in Regreß zu nehmen - viel Erfolg dabei !

    Also Finger weg von dem Kram. In einem solchen Fall ist Geiz nicht unbedingt Geil ..............

    Ich habe vor kurzem auch nach vielen guten und langjährigen Referenzen von Sobkowiak gekauft und bin durchaus zufrieden. Preis war gut, Paßgenauigkeit war gut, was will man mehr. Da stellt sich das Thema "anbohren" erst gar nicht mehr.

    Zur Ergänzung:
    Die Stahlbezeichnungen V2A und V4A sind zwar geläufig, aber alt.
    V2A bezeichnet einen legierten Edelstahl mit 18 % Chrom und 8 % Nickel Anteil. V4A enthält zusätzlich 2 % Molybdän.

    Die neuere Bezeichnung 1.4301 (die Amerikener sagen ASTM 304 dazu)bezeichnet Edelstahl mit 18 % Cr und 10 % Ni (also etwas höherwertiger als V2A) und ist heute der meißt verwendete Industrie- Edelstahl.
    Die nächst höhere Qualität ist 1.4401 (ASTM 316) mit 17 % Cr, 12 % Ni und 2% Mo was wiederum höherwertiger als V4A ist.

    Da die Zuschlagsstoffe den Preis ausmachen und 1.4401 wesentlich teuerer als 1.4301 ist aber für die Anwendung keine Vorteile bringt, wäre die Verwendung von 1.4401 für einen Auspuff unnütz ohne zusätzlichen Vorteil und eine Verschwendung von Material und Geld.

    Ich hoffe das klärt etwas den Namenswirrwar auf.

    Viele Grüße
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. September 2007
  10. Tobi

    Tobi Aktives Mitglied

    26. April 2005
    danke für die deutliche aufklärung

    :klatsch::klatsch::klatsch::klatsch::klatsch::klatsch:

    T:)BI, dem nun alles klar ist
     
  11. bochy3699

    bochy3699 Aktives Mitglied

    10. Februar 2005
    Abgasanlagen: Entwässerungsbohrung

    Hallo,
    evt. noch einen Nachtrag zu Travellers Infos. Im Innern der Schalldämpfer sind ja für die akustischen Abstimmung üblicherweise auch Rohre verbaut (geschlossen oder gelocht). Das/die Austrittsrohr/e sind im innern dann so abgesenkt, dass sie das Kondensat schnell absaugen und die Schalldämpferbox innen sehr schnell trocken gelegt wird. Somit wird eine Pfützenbildung verhindert, bei dem das Kondensat den Grundwerkstoff angreifen kann. Bei mehrschaligen Schalldämpfern (üblich sind Aussen- und Innenblech in unterschiedlicher Wanddicke) sollte der Innenmantel immer in Edelstahl ausgeführt sein um eine entsprechende Korrosionsfestigkeit und Langlebigkeit zu erreichen. Aussenmäntel sind bei günstigen Abgasanlagen dann aus alluminiertem Stahlblech. Bei sehr günstigen "After Market"-Angeboten sind auch die Innenmäntel aus alluminierten Blechen. Solange die Alluminiumplattierung nicht angegriffen wird ist auch so ein Oberflächenschutz recht langlebig. Beim Anbringen der Aussenböden (üblicherweise durch bördeln) wird diese Alluschicht jedoch aufgerissen. Beim Anschweissen der Haltebügel oder Verbindungsrohre verdampft die Alluminierung und die Korrosion geht los.
    Mit einer "Entwässerungsbohrung" durch beide Schalldämpfermäntel tut man sich also keinen Gefallen.
    Gr. aus Calber..., Axel
     
  12. Fredrik

    Fredrik Aktives Mitglied

    40
    23. Oktober 2005
    Abgasanlage anbohren

    Hallo,
    ich Danke Euch allen fuer die Infos. Guter Rostfreier Stahl ist wohl die Lösung.
    Gruesse
    Fredrik
     
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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