Bremszangen im Austausch

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von schlüssellos, 16. Juni 2025.

  1. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Hygroskopisch ist das richtige Wort...
    Du musst die komplette Anlage zerlegen, reinigen und alle Gummiteile erneuern.

    Andererseits, wenn man eh 2x2 neue Bremssättel kauft, dann ist n neuer HBZ und 4 Bremsschläuche auch nicht mehr die Welt, ggfls. plus 2 Kupplungszylinder und man hat Jahrzehnte Ruhe mit dem Thema.
     
  2. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Moin -

    und e voila sind wir in der nächsten Grundsatzdebatte :autofahrer:.

    Ich bin bei DOT4 geblieben und alle "2 Jahre wechseln" [dauert mit der Überdruckmethode auch keine 30 Minuten] , weil DOT5 selbst eben kein Wasser aufnimmt und potentiell nicht "gebundenes" Wasser dann sich in bestimmten Ecken im Bremssystems sammelt und dort Rost verursacht.
    • Keine Wasseraufnahme:
      Im Gegensatz zu Glykolbasierte Bremsflüssigkeiten nimmt Silikonbremsflüssigkeit kein Wasser auf, was zwar den Vorteil hat, dass der Siedepunkt nicht mit der Zeit sinkt, aber auch bedeutet, dass sich Wasseransammlungen im Bremssystem bilden können.

    Nichts für ungut
    Oliver
     
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  3. coca-light

    coca-light Aktives Mitglied

    553
    16. Juli 2006
    Hallo Felix,

    HL und HR ?
    hast Du definitiv festgestellt, dass der/die Bremskolben klemmen?

    Die Belagführungen sind freigängig?

    Kannst Du ausschließen, dass es nicht an der Feststellbremse liegt?

    Den Reparatursatz hattest Du seinerzeit vorne verbaut?

    Hast Du das selber gemacht, oder machen lassen?

    Hinten ist noch kein Reparatursatz verbaut und noch nichts näher überprüft?

    Mache sowas selber und weiß von daher keine Adresse.

    Wenn Du den Reparatursatz damals selber eingebaut hattest, dann kannst Du es wieder bzw. dann kannst Du erst mal die Bremskolben rausholen und nachschauen, warum es klemmt.

    Wenn es nur oberflächlicher Rost ist ohne Krater, dann lässt sich das entfernen und überarbeiten.

    Gruß
    Peter
     
  4. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Das halte ich für n Theoretisches Mährchen. Wo Silikonöl drinnen ist, kommt gar kein Wasser rein. Sonst müsstest du wenn du n offenes Glas DOT 5.0 irgendwo stehen hast, irgendwann am Schluss Wassertropfen unten sehen können.

    Ich hab 14 Jahre lang ne ATE Manchette in nem Glas liegen gehabt und die letzten 4 Jahre in ner feuchten Garage den Deckel abgelassen, da war kein Wasser drinnen und die Manchette wie neu.

    Mein Lehrmeister hat die DOT 5.0 in den 90ern in seinen Spider gekippt und die Bremse hat nie wieder Theater gemacht.
    Ich hab die seit 2002 in meinem Opel Rekord und außer Nachstellen / Staub ausblasen und Bremsbeläge erneuern weil abgefahren war da nie wieder was dran. Sonst kannst auch alles neu machen, die Gusszylinder sind nach 6, 8 Jahren wieder undicht...
    Der stand zuletzt 9 Monate, setzt man sich rein und bremst wie gestern abgestellt...

    Und im Opel Manta habe ich das 2005 oder 2007 eingefüllt, eben mit der Problematik der kaputten Verzinkung an den vorderen Scheibenbremssätteln die im Prinzip das gleiche wie bei der Pagode sind und der bremst seit 20 Jahren...

    Und bei manchen Pagoden habe ich das auch eingefüllt, wenn neue Bremssättel zu teuer waren, zu viel gejammert und zu wenig gefahren wurde, auch alle ohne Probleme.

    Die Wassertheorie ist ne reine Internettheorie die nie bewiesen wurde und offensichtlich nicht der Praxis entspricht.

    Es gibt eigentlich sehr wenige Gründe die dagegen sprechen und das ist:
    - Aufwand bei der Montage (Alle Gummiteile erneuern, alles reinigen, 2x entlüften, etc.)
    - Gefahr dass jemand der keine Ahnung hat konventionelle Bremsflüssigkeit einfüllt
    - Man kann als Werkstatt nicht mehr Regelmäßig Bremsen / Kupplungsteile verkaufen.

    Grade aus letzterem Grund habe ich die nicht jedem verkauft, man macht sich ja nicht das Geschäft kaputt.
     
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  5. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    @Peter: Den Reparatursatz vorne habe ich selber eingebaut.

    Das Problem lag daran, dass die Laufflächen der Zylinder weiter innen angerostet waren und ich das trotz bestmöglicher Politur nicht ganz beheben konnte.

    Das hätte ich wohl tatsächlich hohnen und neu verzinnen müssen, aber das kann ich leider nicht. Richtig heiss wird es nur HL, HR aber etwas wärmer.

    Die Bremszange HL habe ich noch nicht näher überprüft.

    Grüsse, Felix
     
  6. coca-light

    coca-light Aktives Mitglied

    553
    16. Juli 2006
    Wenn das HL/HR auch so ist, dann hilft leider kein Überholen.

    Bei Rostkratern sind die Teile auch bei Ate nicht mehr überholungsfähig.

    Die Lauffläche ist nicht verzinkt …


    Gruß
    Peter
     
  7. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Das stimmt so nicht ganz.
    In der Regel sind "Rostkrater" oberhalb des Rechteckringes und die sind da technisch egal, so lange sichergestellt ist dass der Rost weg ist und da nichts mehr wieder rostet. Da läuft der Kolben auch nicht, da die Bohrung oberhalb vom Rechteckring minimal größer ist als unterhalb.

    Die Lauffläche selbst kann man nachhonen, selbst darin sind kleine Rostkrater technisch völlig unbedenklich.
    Die Abdichtung kommt ja -im Gegensatz zu Radbremszylindern- vom Rechteckring zum Kolben und den Kolben kann man neu machen.

    Eine Bremszange die "in Betrieb" war und dann klemmt, kann man so gut wie immer überholen, außer die hat 10 Jahre draußen im Wasser gelegen oder jemand hat die Befestigungsaugen komplett vergurkt.

    Die Lauffläche wird bei ATE mit Verzinkt und anschließend gehohnt, der Bereich über dem Rechteckring wird nicht gehohnt, da dort wegen der größeren Bohrung kein Kontakt zum Kolben vorhanden ist.
     
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  8. coca-light

    coca-light Aktives Mitglied

    553
    16. Juli 2006
    Mag’ sein…

    Es geht um die Lauffläche und Ate lehnt da bei Kratern die Überholung ab.

    Gruß
     
  9. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Bei "Kratern" klar, aber die kriegste da auch nur hin, wenn die Bremszange Ewigkeiten im Wasser gelegen hat.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. Juni 2025
  10. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    So, Urlaub und endlich Zeit zum Nachsehen:

    Nach Ausbau der Bremsklötze dreht sich das Hinterrad ganz gut. Ich habe einen Kolbenrücksteller eingesetzt und stelle fest, das sich der äussere Kolben nur schwer bewegen lässt, viel schwerer als der innere.
    Ich versuche es in den nächsten Tagen noch einige Male, aber ich fürchte, ich komme um neue Bremszangen nicht herum.

    Übrigens: Ist es normal, dass der "Topf" mit der Bremsscheibe nur durch die Radbolzen fixiert ist und sich nach Abnahme des Rads und Ausbau der Bremsklötze in Achsenrichtung leicht hin- und herschieben lässt? Ist mir vorher noch nie aufgefallen, vielleicht einfach, weil ich nie versucht habe, ohne Rad zu drehen!

    Viele Grüsse!
     
  11. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Ja - ein Kumpel von mir hat sich wie Bolle gefreut, dass Mercedes Trommelbremsen so viel leichter zu warten sind als andere, weil auch dort die Trommel konstruktiv leichter von der Achse kommt !
     
  12. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Moin -

    wenn er sich überhaupt noch bewegt, dann ist das wahrscheinlich alles andere als schlimm. Wegen "zu wenig Gebrauch", rosten die gerne mal fest.

    Genaue Diagnose und wie man die dann bearbeitet steht auch ausführlich im WHB (zumindest der originalen Version).

    Ich hatte einen festsitzenden Kolben:

    1. Neue Gummimanschetten bestellt (kleines Geld)
    2. Bremszange ausgebaut (neue Bremsflüssigkeit ist ja nie eine schlechte Idee, ich nehme DOT 4 - aber da gibt einen Glaubenskrieg zu)
    3. gründlich reinigen (Bremsenreiniger)
    4. auf der Werkbank einspannen, Hölzchen in der Mitte einlegen
    5. vorsichtig mit Druckluft die Zylinder rauspressen
    6. sanft die Öberfläche reinigen, oberflächlichen Rost entfernen (wenn tiefe Krater, dann neue Zylinder = auch kleines Geld)
    7. nach WHB und Bremsenhersteller vorgeschrieben mit etwas Bremsengleitmittel die Zylinder mit den neuen Dichtmanschetten wiedereinsetzen
    8. noch ein paar Mal mit Druckluft Probeläufe machen (Hölzchen in der Mitte)
    9. Einbau
    10. neue Bremsflüssigkeit und entlüften

    Ergebnis: gleich beim ersten Bremsversuch auf der Rolle beim TÜV den Bremstest bestanden (2 Jahre früher mit einem festsitzenden Kolben, haben wir 20 Versuche gebraucht um den "richtigen" Wert zu ermitteln).

    Viel Erfolg -
    Oliver
     
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  13. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Danke, Oliver.

    Ich habe da etwas den Mut verloren: Beim letzten Mal, als ich diese ganze Prozedur am rechten Vorderrad ausführte und sogar einen neuen Kolben einsetzte, war das Problem schon nach einem halben Jahr wieder da, weil wohl die Zylinderlauffläche zu angegriffen war.

    Allerdings gelingt es mir im Moment auch nicht, neue Bremssättel (oder überarbeitete) zu finden, wenn ich online suche, werden mir zwar viele Auswahlmöglichkeiten angezeigt, die angeblich alle für eine 1969er Pagode 280SL passen sollen, aber wenn ich dann genauer hinsehe, stelle ich fest, dass die Kolbengrösse überall 38 mm beträgt und es müssen für den 280SL doch 42mm sein!

    Alle Bremssattel entsprechend der Original-Teilenummer 0004202983, ob von Brembo, Budweg, Lauber, Elstock, Triscan u.s.w. werde seltsamerweise mit "Derzeit nicht auf Lager" angezeigt.

    Ich bin ziemlich ratlos, wie ich nun weiterkomme.

    Viele Grüsse, Felix
     
  14. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Das Problem ist selten der Kolben. Kolben gibts auch neu und die sind in der Regel verchromt.

    Das Problem ist der Bereich im Sattel oberhalb vom Rechteckring. Da rostet der Sattel auf und das klemmt den Kolben fest.
    Das kannst du wie du schon fest gestellt hast, sauber machen wie du willst, das dauert nicht lange dann klemmt der da wieder...
    Abhilfe schafft auf Dauer nur, das Bremssystem einmal komplett auf DOT 5.0 Silikonbremsflüssigkeit um zu stellen oder eben eine neue verzinkung der Sattelhälften, was dann in der Regel durch ein Austauschteil passiert.
     
  15. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Ja, Mark, genau so ist es. Aber ich finde kein Austauschteil.....
     
  16. 230sl64

    230sl64 Aktives Mitglied

    391
    29. März 2008
    Hallo Felix,
    bei Mercedes-lager.de bekommst du die hinteren Bremszangen mit 42 mm im Austausch für 334€ je Stück.
    VG Norbert
     
  17. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Danke, Norbert. Das ist eine Nachfertigung (NF), aber es wird keine Firma genannt. Weiss jemand, ob die Qualität dem Original von ATE entspricht?

    Und warum ist diese Nachfertigung ca. drei mal so teuer wie die von Budweg oder Brembo?

    Ich will nicht an den Bremsen sparen, aber ich möchte gerne verstehen, was die Unterschiede sind.

    Grüsse, Felix
     
  18. Sead

    Sead Aktives Mitglied

    939
    16. Februar 2016
    Wir hatten neulich auch Probleme Bremssättel für HA zu finden.
    Letztlich bei mbclassics.de fündig geworden. um 400,-€ das Paar. Es kamen ein ATE und Brembo Sattel an. Es waren letzte Teile und haben die daher so verbaut.. Sehen eh alle fast gleich aus..
     
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  19. goldhamme_rulez

    goldhamme_rulez Aktives Mitglied

    20. Juli 2004
    Ich bin dazu übergegangen, dass wenn ich alleine fahre und keiner sonst da ist, mehrmals hintereinander kräftige Vollbremsungen hinzulegen.

    Habe keinen Bock jede Saison mich um hängende Bremsen zu kümmern...
     
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  20. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    @felix @Sead
    Ihr sprecht von 280SL HA mit Scheibenbremsen?
     
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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