Dünner wässriger Lack als erste Schicht auf blankes Metall

Dieses Thema im Forum "Karosserie - Blechteile und Lackierung" wurde erstellt von og152, 16. November 2024 um 15:28 Uhr.

  1. og152

    og152 Aktives Mitglied

    111
    28. Januar 2006
    Hallo Zusammen,
    ich habe mir einen Beitrag von Schad Originale bei Youtube angeschaut
    Porsche Oldtimer Restaurierung AB 8,15 min

    Ich kann mich erinnern , dass ich vor 15 Jahren schon mal sowas in der Hand hatte das war gelblich dünnflüssig war aber eher für Aluminium gemacht .

    Ich finde den Ansatz mit dem wässrigen dünnflüssigen Lack sehr gut und da ich gerade an den Punkt komme das mein Projekt Farbe braucht würde ich gerne diesen Weg gehen .
    Ich werde fein Sandstrahlen / abbeizen dann würde ich gerne diesen Dünnen Lack auftragen und dann die Hauptflächen Epoxi Grundieren.... und dann den übliche Lackaufbau.
    Für mich kommt KTL nicht in Frage zumindest nicht bei der Karosserie .
    Kennt jemand dieses Produkt, das Schad da verwendet ?

    Danke für eure Hilfe
     
  2. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Da kann ich dir nicht weiter helfen, aber überlege dir das nochmal mit dem EP.
    Die neuen EP Grundierungen sind Chromatfrei und haben keinen aktiven Korrosionsschutz mehr.
    Schau mal in die Spies & Hecker Richtlinie Oldtimerlackierung (Gibts ohne Anmeldung auf deren Homepage)...
     
  3. og152

    og152 Aktives Mitglied

    111
    28. Januar 2006
    ich dachte es geht nichts über EP grundieren .
    Das verunsichert mich jetzt wieder um so mehr ???
     
  4. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Ja, es ging nichts über EP Grundieren und dann kam REACH, EU Gefahrstoff Grundverordnung und mit der sind die Produkte die früher im EP Grund für einen aktiven Korrosionsschutz gesorgt haben, schon vor einigen Jahren verboten worden.

    Vor 10 Jahren konntest was EP Grundieren und egal ob du n Loch rein gebohrt hast, nen Steinschlag bis aufs Blech hattest, beim Zusammenbau irgendwo ne Macke reingemacht hast oder das Teil im Garten verbuddelt hast, das hat nie wieder angefangen zu rosten.

    Vor ein paar Jahren im Rahmen von REACH hat man dann die Rezepturen geändert und der aktive Korrosionsschutz ist entfallen. Das ist bei so ner Pagode, wo man überall noch Schrauben direkt ins Blech dreht, halt auf Dauer nicht so der Hit. Machst du in die neuen EP Grundierungen ne Macke rein, werden die von da an unterrostet. Und jetzt erklär mir keiner dass ich ne Blechschraube in ne Karosserie schrauben soll, ohne dabei den Lack kaputt zu machen.

    Das Problem in der Praxis ist, dass es keine Grundierungen mehr gibt die einen aktiven Korrosionsschutz haben auf welche man Spachteln darf, denn die Grundierungen die noch einen aktiven Korrosionsschutz haben, egal ob angefangen von Sprühdosenprodukten wie Würth Rot Braun, Normfest Rednox bis hin zu 2k Produkten wie Spies & Hecker Priomat Haftgrund, alle nicht übergespachtelt werden dürfen. Das fängt schon bei Nahtabdichtung / Steinschlagschutz an und geht bis Füllspachtel, die Korrosionsschutzsäuren lösen diese Produkte an und dann hat man irgendwann die bekannten Risse im Spachtel...

    Deshalb hat man bei Spies & Hecker auch die Lackierrichtlinie für Oldtimer geändert und gesagt, dass nach dem Sandstrahlen 2 Schichten 2k Priomat auf zu tragen sind (als aktiver Korrosionsschutz) und anschließend das ganze binnen 48h (oder waren es 24h? Steht aber drin im Blatt) mit Vario Füller ab zu füllern ist und bei großflächigem Durchschleifen wärend des Spachtelns mit Variofüller nachgefüllert werden soll, bevor weiter gespachtelt wird. Ist halt im Prozess alles eine sehr aufwändige Sache geworden.

    Meine Erfahrungen aus der Praxis belegen das leider.

    Die alten EP Grundierungen wurden aber teilweise weiter produziert, ich hab für mein vorletztes Projekt noch EP Grundierung mit Chromat von Lechler bekommen, allerdings nur als Exportprodukt und nicht mehr für die Verwendung in der EU.
     
  5. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Wir stehen uns in Deutschland und Europa immer mehr selbst im Weg.
     
    sternfan gefällt das.
  6. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Ja, das ist mitlerweile mit sehr vielen Dingen so. Geht los bei Lötzinn und Karosseriezinn, C6 Gelbverzinkung von Schrauben und Fahrwerksteilen, Dinge wie Curil Dichtmasse die verboten wurde oder die alte ATE Bremsenpaste bei der man die Rezeptur anpassen musste. Die neuen Kontaktsprays taugen auch nix mehr. Ich musste am Schluss für ne Flasche Autopolitur auf Wasserbasis und jede Dose Füllspachtel meine Zettel einreichen dass ich über die notwendige Sachkunde verfüge diese Produkte in gewerblichem Umfang zu verarbeiten... Genau so wie Dichtmittel für Klimaanlagen bei meinem Lieferanten ebenfalls aus dem Programm genommen werden musste...

    Ich hab meinen Autolack für meine letzten Sachen einfach im Urlaub in Tunesien gekauft, 40€ / kg Mischlack, made in Germany by Akzo Nobell... Die Verwendung ist ja nur bei uns verboten, Produktion und Export sind erlaubt...

    Und das wird noch schlimmer, Stichwort Bleiverbot, dann darfst nicht mal mehr Lagerschalen fürn Motor importieren...

    70 Jahre hält Curil ne Hinterachse dicht, dann kommen irgendwelche Ökospinner und verbieten die Inhaltsstoffe um mir danach was von Nachhaltigkeit zu erzählen...
     
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