Vorstellung und die Geschichte von 9966

Hallo Pagodenfreunde,

danke Euch allen für die aufmunternden Beiträge.

Rolf-Dieter, ich schreibe Dir einen Text für das Pagoda World Magazin. Ich hoffe, dass der Vorbesitzer damit einverstanden ist. Ein grosser Zeitraum des bisherigen Lebens von 9966 hat ja mit ihm zutun. Ich habe ihm heute morgen geschrieben und ihn gefragt. Zu wann benötigst Du den Text?

Tobi, ja tatsächlich hatte der Wagen einen Verdeckkasten aber eben kein Softtop. Ich habe gerade nochmal in die Rechnung geschaut. Geliefert wurde er mit folgenden Sonderausstattungen:

384 Lackierung zweifarbig
980 KFZ Brief
200 Frostschutzfüllung
226 und 227 Katacalor-Glas für Kurbelfenster und Coupédach
391 MB Tex GA (was heisst denn eigentlich das GA dahinter??)
401 Einzelsitze (gab es die Pagoden auch mit Sitzbank?)
415/1 Coupédach ohne Roadsterverdeck
422 Servolenkung
431 Sicherheitsgurte
522 Automatik Antenne ohne Radioeinbau
533 Entstörung
551 Lenkrad weiss
565/1 Quersitz im Fond MB Tex
600 Zierstäbe für Coupédach

Machte damals alles zusammen 22.161 DM.

Zur Zeit sind wir am Demontieren. Die Innenausstattung ist raus sowie die Hinterachse. Ebenso der Motor. Den habe ich heute Nachmittag zum Motorenüberholer gebracht. Mal sehen was dabei so zu Tage kommt. Jetzt kommen die Schweissarbeiten.

Ich bin noch am Überlegen den Wagen entweder zu reparieren ihn aber nicht aller Narben der letzten 50 Jahre zu berauben oder doch mehr in Richtung Restaurierung zugehen. Wenn er fertig ist möchte ich ihn gern nutzen und nicht nur in der Garage bewundern. Wie seht Ihr das?

Viele Grüsse

Hubertus

 

Hallo Rolf-Dieter,

kannst du mir den Text als Word Datei auf meine hier hinterlegte E-Mail Adresse senden? Dann kann ich evtl. noch etwas hinzufügen?

Viele Grüsse

Hubertus

 

Hallo Pagodenfreunde,

nun ist es schon länger her seitdem ich hier geschrieben habe und ich möchte Euch über den Stand der Dinge berichten.

Einiges hat sich getan und manches läuft halt nicht so gerade heraus wie man es sich vielleicht zu Anfang vorstellt. Die ursprüngliche Idee war, den Wagen zu reparieren und möglichst viel der Substanz zu erhalten.

Neben anderen Durchrostungen sind die Schweller unten beidseitig von vorn bis hinten durchgerostet. Das wurde von Vorbesitzern mit zwei darüber geschweissten Blechen „repariert“. Versteht sich von allein, dass die Wagenheberaufnahmen unter den Blechen verschwunden sind. Wir haben dann weitere Reparaturbleche entfernt und den Unterboden gesäubert. Am Ende mussten wir feststellen, dass eine einfache Reparatur wohl nicht die gute Lösung ist.

Ich habe mich nun für die „grosse“ Lösung entschieden und der Wagen ist mittlerweile komplett auseinander gebaut. Im Moment wird die Karosse geschweisst und neu lackiert. Anfang April sollten die Arbeiten fertig sein. Dies können wir allerdings nicht selbst und ich habe die Arbeiten fremd vergeben.

In der Zwischenzeit wurde der Motor überholt und die Einspritzpumpe geprüft. Nun fertig zum Einbau.

In den nächsten Wochen stehen Getriebe, Anlasser, Lima, Benzinpumpe u.a. Dinge auf der to do Liste. Desweiteren die Beleuchtung, Chrom, Innenausstattung etc. Beim VdH habe ich mich an der Nachfertigungsaktion Frontscheibe beteiligt und die sollte in Kürze auch verfügbar sein. Die alte zeigt doch die Spuren der bisherigen mindestens 260.000 KM. Das können aber auch durchaus 360.000KM sein. Teile zur Überholung der Vorderachse sind gekauft. Die Hinterachse ist in Arbeit.

Diese Woche ist der neue Kabelbaum geliefert worden. Nach guten Referenzen aus diesem Forum hatte ich den im Sommer bei Herrn Krieg bestellt.

Und irgendwann kommt dann der Zusammenbau. Ich sollte auch noch erwähnen, dass ich all dies nicht allein gewagt hätte. Ich habe im Laufe des Projekts fachmännische Beratung und Unterstützung gefunden, die sich mittlerweile in Freundschaft entwickelt hat. Neben der irgendwann wieder fahrbereiten Pagode ist mein Leben dann um neue Freunde bereichert. Was will man mehr?

Last not least, danke an alle, die Ihre Erfahrungen und Kenntnisse hier veröffentlichen und natürlich an die Familie Hahn, die dieses Forum erst möglich macht. Das ist ein unschätzbarer Wert für diejenigen, die sich an die Restaurierung einer Pagode begeben.

Viele Grüsse

Hubertus

 

Hallo zusammen,

ich hole jetzt mal diesen alten Thread wieder hervor. Nicht zuletzt hat mich Oli's Zusammenbautagebuch dazu animiert hier nun nach Jahren wieder zu berichten. Ich hoffe, ich langweile Euch nicht. Neben dem hoffentlich eintretenden Unterhaltungswert dieser Zeilen kann meine Erfahrung der letzten 10 Jahre vielleicht auch dazu dienen, unbedarften Oldtimer Interessenten zu raten, niemals, nie nicht einen Oldi nach Fotos oder ohne technisch auf das Objekt der Begierde versierte Begleitung zu kaufen, egal wie schön die Geschichte ist. Das wurde hier schon oft erwähnt. Ich mache das jetzt dennoch noch einmal.

Um es vorweg zu nehmen, kann ich sagen: Ende gut, alles gut.

Aber es gab Zeiten, da war meine Zuversicht, mein Projekt zu Ende bringen zu können, ziemlich klein. Mein Freund Andreas, der mich seit dem Zeitpunkt begleitet, an dem ich feststellen musste, das der 230er nicht mit einfachen Mitteln zu restaurieren ist, hat mich immer wieder motiviert und unterstützt. Ohne sein großes handwerkliches Geschick, seine umfassenden Kenntnisse der Mercedes Fahrzeuge der 60er und 70er Jahre und die Möglichkeit seine technische Ausstattung zu nutzen, wäre die Pagode sicherlich als abgebrochene Restaurierung in den Kleinanzeigen gelandet. Es handelt sich also hier nicht um meine eigene Restaurierung sondern um eine Restaurierung in Eigenregie. Daher wird dies auch in keiner Weise mit Sead's (der meine größte Hochachtung hat) Restaurierungsbericht vergleichbar sein.

Ich werde in der nächsten Zeit Stück für Stück berichten wie es weitergegangen ist. Hier nun erstmal ein paar Fotos von der Abholung in Canada im Juni 2014 und den ersten Wochen in Deutschland. Offensichtlich hatte der von mir beauftragte Spediteur in Canada keine richtige Vorstellung von der Größe des Wagens.

Viele Grüße

Hubertus

 

Hallo Sead, Martin und Norbert,

ich habe arg mit mir gerungen, ob ich das wirklich hier veröffentlichen soll. Auch aus den von Martin und Norbert genannten Gründen. Aber ich mache das jetzt und hoffe, daß die Ausführung der Arbeit nicht zerrissen wird. Andreas und ich haben unendliche Zeit in dieses Projekt gesteckt und es hat fast immer Freude bereitet. Dabei ist, nach unserer Meinung, ein toller Wagen herausgekommen. Wir haben, da wo es möglich war, originale Teile aufgearbeitet. Teile die einfach nur kaputt waren, mussten wir natürlich erneuern.

Über die Jahre habe ich viele Dinge hier im Forum gelernt, Mitglieder haben mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden, ich habe Teile angeboten bekommen, die anderweitig nicht zu beschaffen waren. Dafür bin ich allen sehr dankbar und dieser Bericht ist das Mindeste was ich dafür zurück geben kann.

@Ulli
In den letzten Wochen habe ich mich mit der Versicherung meiner Pagode beschäftigt. Dein Beitrag in den Benzheimer Flosskeln 113 war da sehr hilfreich.

Also es geht bald weiter.

Viele Grüße

Hubertus

 

Hallo in die Runde,

Ende Juni 2014 habe ich die Pagode von Bremerhaven abgeholt und auf eigener Achse überführt. Der Motor lief, aber nach ca. der Hälfte der Strecke nicht mehr richtig rund. Ich wundere mich noch heute was mich geritten hat, den Wagen nicht einfach auf einem Hänger zu holen.

Die erste Überprüfung auf der Hebebühne ließ nichts Gutes erwarten. Bei Mercedes hat man mir geraten, den Wagen zur „weiteren Verwendung“ wieder abzuholen. Also was nun? Die nächsten Monate erstmal Stillstand. Erste Überlegungen, neue Schweller einzuschweissen und alles wird gut, erwiesen sich als Trugschluß. Je mehr wir ins Detail gingen, um so größer wurde die Aufgabe. Irgendwann kam dann die Entscheidung einmal alles richtig zu überholen. Also zunächst die üblichen Verdächtigen auf eine Karosseriesanierung angesprochen. Einhellige Antwort ja, können wir, aber wir sind die nächsten drei Jahre ausgebucht. Ein freundlicher Teilehändler, bei dem ich schon die Schweller gekauft hatte, gab mir schließlich einen Hinweis auf eine Firma in Polen. Die erwies sich als Volltreffer. Ende 2015 konnte ich nun endlich die ausgeräumte Karosse dahin bringen. Im April 2016 sollte voraussichtlich alles fertig sein. Das hat sich dann zwar noch auf August 2016 verschoben, es war aber vernünftig und gut kommuniziert. Die Entscheidung den Wagen dahin zu geben war richtig und gut. Top Arbeit und eingehaltene Zusagen. Das hatte schon mal gut geklappt.

Hier nun ein paar Fotos aus der Zeit.

Viele Grüße

Hubertus