Hallo, ich hab in meiner Flosse vorne und hinten die sog. Schlummerrollen verbaut. Das sind ja keine Kopfstützen, sondern eher zeitgenössisches Extra. Ich hab mir damals zwar Gurte besorgt, die aber bislang nicht verbaut - auch, weil ich mich frage, ob Gurte ohne Kopfstützen ggf. das Verletzungsrisiko im Halsbereich noch einmal deutlich steigern. Gibt es hierzu fundierte Erkenntnisse? (Bitte keine Stammtischweisheiten). Vielleicht ist ja hier ein Mediziner mit an Bord, der da was zu sagen kann. Also: Unfallchirurgen, Orthopäden und Kollegen vor... Gruß Ulli
Hallo Ulli, Kurz gesagt: Der Gurt verhindert, dass Du bei einem Aufprall Deines Fahrzeugs auf ein Hindernis nach vorne oder sogar aus dem Auto geschleudert wirst. Die Kopfstütze schützt Dich dagegen vor einer Peitschenbewegung der HWS, wenn von hinten ein anderes Fahrzeug auf Deines aufprallt. Ein gewisses "Lashback" kann auch bei einem Aufprall vorkommen, aber dennoch bist Du mit einem Gurt besser geschützt als ohne, auch ohne gute Kopfstütze. Grüße, Felix
Hallo, Felix, danke, so ähnlich hatte ich mir das auch gedacht, aber man hört immer wieder unterschiedliche Meinungen. In der Pagode hab ich Kopfstützen und Gurte, aber wenn man sich anschaut, wo die Kopfstützen aufgrund der vergleichsweise niedrigen Rückenlehne bei maximal oberer Stellung an Nacken / Hinterkopf anliegen, darf man deren Wirksamkeit auch bezweifeln. Gruß Ulli
Hallo, ich habe keine "wissenschaftliche Erklärung" nur leider gerade einen "Praxistest" von einem Freund mit erlebt. Die Beiden hatten nur Zweipunkt-Sicherheitsgurte angelegt, Kopfstützen gab's nicht (230sl) im Auto. Der Gegner, einer der in einer unübersichtlichen rechts Kurve überholt hat traf den 230sl von vorne bis hinten, der sich dadurch nach links drehte und dann in die linke Leitplanke (Gott sei Dank genau zwischen zwei Pfosten) prallte. Die Widschutzscheibe flog raus. Der Verursacher hat noch zwei weitere Autos dahinter platt gemacht. So mussten 4 PKWs abgeschleppt werden. Meine Freunde kamen mit Prellungen, und der Fahren mit einem verstauchtem Fuß davon. Ich glaube nach diesen Unfallbildern ist die Bilanz zu ziehen, selbst ein Zweipunktgurt ist besser als nichts. Viele Grüße Klaus
Autsch, das nimmt einen echt mit sowas zu sehen. Wenn man ebenfalls einen 230er in der Farbe 571 hat um so mehr - meiner hat nicht mal Zweipunktgurte...
Hallo, genau wegen solcher Szenarien habe ich 3PunktGurte und Hasenohren nachgerüstet. ... die alte Dame sieht doch trotzdem noch gut aus, oder? ... und ich hoffe, daß alles nie zum Einsatz kommt. Gruß aus dem Sauerland Günter
Hallo Ulli, mir ist im letzten Jahr eine Frau mit einem Polo mit ca. 40 km/h in meinen stehenden Mercedes Kombi gefahren. Mein Kombi hat sog. Neck Pro Kopfstützen, die sich bei dem Auftreffen des Kopfes so zerlegen, daß der Nackenbereich gesondert geschützt wird. Dadurch bin ich mit einem Schleudertrauma davongekommen. Seitdem würde ich nie mehr Gurte ohne Kopfstützen benutzen wollen. Aber mal ganz ehrlich: Es gibt auch sehr viele denkbare Unfallszenarien, bei denen auch Gurte ohne Kopfstützen von Vorteil sein könnten. Mit freundlichen Grüßen Bernd
Ich habe seinerzeit nach reiflicher Überlegung nur 3-Punktgurte eingebaut und auf Kopfstützen verzichtet. Aus den gleichen Gründen, die Ulli schon beschrieben hat. Bei 1,93 Körperlänge befürchte ich eher eine negative Wirkung für das Genick. Nach meiner Kenntnis waren Kopfstützen bis Produktionsende immer eine Sonderausstattung. Peter
Hallo, danke für die Rückmeldungen. Dann werde ich sie demnächst mal einbauen. Schließlich hab ich sie ja auch schon hier rumliegen... Gruß Ulli
gute Entscheidung Ulli, man glaubt ja immer es trifft einen nicht und das glauben Alle. Meine liebe Frau hat die Mitfahrt verweigert wenn ich keine Kopfstützen einbaue, Gurte hatten wir schon. Was glaubt ihr wie die Entscheidung ausgefallen ist. Man darf ja auch nicht vergessen, das heute deutlich mehr Autos rumfahren als 1963 und die haben gefühlt alle dreimal soviel Leistung wie der Durchschnittswagen in den 60ern. Dazu kommt, die Karren sind heute alle geleast und gut versichert, was juckt mich da ein Unfall und schon steigt die Bereitschaft zum Risiko und damit zum Unfall. Da hängst Du da in deinem Oldtimer und wirst zum "dummy"! Also wie gesagt, Beckengurt ist besser als nix aber nicht viel besser. Dreipunktgurt ist die Steigerung, und dann noch Kopfstützen hilft zusammen schon ganz gut. Allzeit gute Fahrt! Heiner
Morgen, habe die diesen Winter auch nachgerüstet. Wir nutzen das Fahrzeug (fast) jedes Wochenende und für den Urlaub, da ist mir das Risiko zu hoch, ohne zu fahren. Ich finde es ist auch auf längeren Strecken bequemer und die Nackenstützen sehen auch hübsch aus - auch in den schmalen Lehnen. Grüße
Hallo Ulli, für den Fall, daß wir uns heute Abend nicht beim Stammtisch sehen (lt. Wetterbericht soll es trocken sein ), hier noch einige Anmerkungen, auch wenn Du Dich ja schon entschieden hast. Als ich mein Auto bekommen habe, habe ich mich mit "Notsitz" und "Kopfstützen" beschäftigt, da beides nicht eingebaut war; allerdings waren schon Dreipunktgurte nachgerüstet. Im Hinblick auf mögliche Nackenverletzungen habe ich die Entscheidung aus medizinischen Gründen (Beschleunigungskräfte bei einem Heckaufprall oder eigenem Auffahrunfall wirken lateral) recht eindeutig gegen den Notsitz getroffen. Bei den Kopfstützen habe ich mich in Kombination mit den vorhandenen Gurten für eine Nachrüstung entschieden, allerdings spielen hier sehr viele Faktoren eine Rolle. Zusammengefaßt ist zu beachten, daß nicht nur die Frage, ob entsprechende Rückhalte- und Schutzsysteme vorhanden sind, sondern auch das Wie spielt bei so Punkte wie "Stabilität der verbauten Rückenlehne", "Sitzhaltung", "Abstand des Rückens von der Lehne", "Abstand der Kopfstütze vom Hinterkopf", "Höhe der Kopfstütze" eine Rolle, um Unfallfolgen zu minimieren (siehe auch Beitrag Nr. 10 von Peter). Welche "denkbaren Unfallszenarien" Bernd meint (siehe Beitrag Nr. 9), in denen die Kombination "Gurte ohne Kopfstützen von Vorteil" sein sollen, kann ich nicht sehen; die Folgen eines Aufpralls auf Lenkrad / Armaturenbrett / Frontscheibe oder ein Herausschleudern (Cabrio!!!) sind meines Wissens mit einem deutlich höheren Todesfallrisiko verbunden, als bei der Verwendung eines Gurtes. Ich denke also, daß jedes zusätzliche Schutzsystem besser ist, als keines . Ausführlicheren medizinischen Input findest Du z.B. hier (Kapitel 12): Rechtsmedizin: Grundwissen für die Ermittlungspraxis https://books.google.de/books?isbn=3783200210 Ingo Wirth, Andreas Schmeling - 2012 Stattdessen erfolgt auf der Beifahrerseite ein Aufprall auf das gepolsterte ... dann, wenn Kopfstützen fehlen oder aber nicht angemessen eingestellt sind Das bedeutet, daß auch das Fahren in modernen Autos mit deutlich besseren technischen Lösungen das Problem nicht abschließend lösen kann, insbesondere in Abhängigkeit von den gestiegenen Durchschnittsgeschwindigkeiten im Straßenverkehr. Ich denke, es bleibt also ein "Restrisiko", wie fast immer im Leben! Und: dies ist keine Belehrung oder gar eine medizinische Abhandlung. Zu guter Letzt: jeder Autofahrer ist volljährig und muß seine Entscheidungen eigenverantwortlich selber treffen! Gruß und allzeit unfallfreie Fahrt wünscht Klaus
Habe auch sehr lange mit mir 'gekämpft'..., Original-Optik (ohne Kopfstützen) - finde ich klassischer & schicker oder auf Sicherheit (finde ich auch schick). Ich habe mich für letzteres entschieden und bereue das keine Minute. Safety first. Gruß, Achim
Hallo Klaus, es tut mir leid, daß ich mich so mißverständlich ausgedrückt habe. Ich wollte mit meinem Beitrag sagen, daß Gurte ohne Kopfstützen bei manchen Unfällen sicher besser sind als gar kein Schutz. Für mich ist die Kombination Gurte mit Kopfstützen die erste Wahl. Mit freundlichen Grüßen, Bernd