Hallo Techniker unter Euch, Vorab, meine Frage hat nichts mit dem 01.04. zu tun. Letztes Jahr waren wir mit zwei Automatik Pagoden 280sl in den Bergen. Wir kamen leider beim Bergabfahren in einen Kolonne hinter einen Abschleppwagen. Hinter uns waren auch viele Autos. Der fuhr sehr langsam, aber nicht so langsam das der erste Gang rein ging. Daher wurden wir immer schneller als die da vorne waren und mussten viel Bremsen. Ein Freund 230sl musste einen "Notausgang" nehmen da die Bremse versagte. Bei mir wurde die Bremse auch schon weich, obwohl die Bremsflüssigkeit ok war. Habe es aber noch ins Tal geschafft. Nun meine Überlegung, Frage kann ich die Automatik z.B. durch das Überbrücken vom Übergasschalter dazu bewegen in den ersten Gang zu schalten, damit ich mehr Motorbremse habe? Geht da etwas anderes kaputt wenn ich dieses versuche? Hat sich schon mal mit dieser Thematik befasst? Viele Grüße und eine sonniges Osterfest wünscht Euch Klaus
Hallo, so einfach ist das nicht. Du kannst nur anhalten und den Wählhebel auf 2 stellen. Dann fährt sie im 1. Gang an. Dann Rollen lassen, damit sie im ersten Gang bleibt. Evtl ist bei euch der Drehzahlanhebungsmagnet zu hoch eingestellt. Wenn man nämlich bei eingelegtem 2. Gang und offener Bremse Rollen lässt, dann liegt bei 1000 Upm schon eine ansehnliche Geschwindigkeit an. Durch einen zu hoch eingestellten Drehzahlanhebungsmagneten wird das Kriechen bis ins Unangenehme verstärkt. Ich mache in solchen Situationen den Hebel auf N und Bremse intermittierend, also Rollen lassen bei offener Bremse, dann kurz bremsen und wieder öffnen. Rückwärtigen Verkehr beachten!!!. Im Normalfall darf man bei Bergabfahrt nie den Kraftschluss unterbrechen! Auch darf man nie ständig mit schleifender Bremse fahren. Wenn die Betriebsbremse versagen sollte, dann hat man ja für den Notfall noch die Handbremse. Alternativ: Pause machen und warten bis das Verkehrshindernis weit genug weg ist. Martin
Hallo Martin, einige Tipps sind sicher richtig blos mit ca. 10 Oldtimern im Rücken kann man sich da nicht viel rumspielen. Zum Anhalten gabs praktisch keine Möglichkeit, ohne den Hintermann zu erschrecken. Außerdem war ich der "Leithammel" einer Gruppe. Nun zum technischen, bis zu welcher Drehzahl bleibt die Automatik im ersten Gang, bzw. unter welcher Drehzahl wird vom 2.- in den 1.- Gang zurück geschaltet? Die Leerlaufdrehzahl ist ca. 800 U/Min. Auch mit eingelegtem Gang. Das ist u.U. auch ein praktikabler Ansatzpunkt. Die Leerlaufanhebung abzuschalten. Damit gewinnt man sicher auch ein paar Umdrehungen weniger. Viele Grüße Klaus
Hallo, 1. Schaltpunkte in Stellung 2: die Drehzahlen der Schaltpunkte von 1 nach 2 und umgekehrt sind nach meiner Kenntnis lastabhängig und sind im WHB ausführlich beschrieben. 2. Bremsversagen/ Motorbremse: Das Problem mit den Bremsen sollte auf keinen Fall mit dem kaum verwertbaren Motorbremsverhalten über die Automatik gelöst werden. Erstens bringt es nicht so viel, Zweitens steigt die Öltemperatur in der Hydraulischen Kupplung und über die Auswirkungen des Verschleiß kann ich nur spekulieren und das lasse ich! Es wird mit Sicherheit einen (für uns leider nicht bekannt -oder kennt jemand den Grund) Grund haben warum die K4A in den Stellungen 3 und 4 in der zweiten Stufe anfahren bzw. zurück schalten. Der 230SL hat an den Vorderädern noch die kleinen Bremsscheiben 253 x 12 mm. Dem 250/280 SL hat man dann die größeren 273 x 12 mm und die hinteren Scheibenbremsen spendiert. Es ist nicht der erste Fall von dem ich höre dass bei Passfahrten mit Automatik Pagoden es zu Bremsausfällen geführt hat. Daher bauche ich auch die Bremsanlagen bei allen Pagoden auf die innenbelüfteten Bremsscheiben 273 x 19 mm des W 109 oder des späten W 108 nebst zugehörigen Bremszangen um und lasse diese Umbauten vom Sachverständigen bescheinigen. Diese Umbauten sind nicht "H Gutachten schädlich".
Hallo Heinrich, passen die vorderen Scheiben dann auch für den 230SL mit dessen Hauptbremszylinder? Die hydraulische Kupplung (Föttinger-prinzip) arbeitet in der Theorie verschleißfrei. Martin
Hallo Martin Achim und ich hatten in 2017 und dieses Jahr jeweils einem Nippelday zu dem Thema Vorderachse und Bremsen. Ja man kann dem 230 SL mit dem Original HBZ und der Trommelbremse auf die innembeöüfteten Scheiben umrüsten zumindest meine Sachverständigen vom TÜV sehen unter Vorlage der technischen Umterlagen kein Problem mit der Begutachtung. Es müssen beim 230 die Achsschenkel vom 280 und auch die starren Bremsleitungen benötigt. Auch braucht man die passenden Sättel mit der größeren Schachtbreite für die 19 mm dicken Bremsscheiben. Bei den massiven 273 Scheiben können die alten Sättel vom 230 weiter benutzt werden. Wie bereits geschrieben habe diese Umbauten bereits mehrfach durchgeführt. Zur Föttimger Kupplung. Ich habe zu wenig Sachkunde um das Langzeitverhalten dieses Bauteils zu beurteilen. Zumindest gibt es Fachunternehmen die diese Hydraulischen Bauteile überholen können. Die Automaten haben inzwischen ein Alter wo es mit der Beschaffung von Ersatzteilen schwieriger wird. Selbst bei den von mir geschätzten Getrags 5 GangSchongetrieben gibt es nur sehr wenige Fachumternehmen für Komplett Überholungen. Sternengrüße heinrichB
Mann o Mann - und das alles nur um ohne qualmende Bremsen einen Berg oder ein paar Passstraßen hinunter fahren zu können. Nichts für ungut, aber ich schalte dazu seit nunmehr 55 Jahren mein Gehirn ein - und siehe da, es geht wunderbar und ich bin nicht auf die wenigen "Fachkollegen" abgewiesen, die innenbelüftete Bremsen warten, bzw. mit Teilen versorgen. BMB Bernd