Wechsel Bremsflüssigkeit

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von CATI, 23. März 2016.

  1. benzdoktor

    benzdoktor Aktives Mitglied

    690
    30. Mai 2006
    Metallabrieb

    Hallo Forum,

    und bei mir laufen 154 Pagoden mit der SL6 Bremsflüssigkeit....und es sind alle sehr zufrieden....+ alle weiteren Kunden in den Werkstätten die regelmässig ihre Bremsflüssigkeit tauschen lassen....es steht jetzt also 14 zu 154

    Gruß Lars
     
  2. R.Schw.280SL

    R.Schw.280SL Aktives Mitglied

    35
    14. Januar 2007
    Wechselintervall Bremsflüssigkeit

    Hallo Pagodenfreunde,
    eine kleine Ergänzung meinerseits. Ich wechsele alle 2 bis max. 3 Jahre die BF. Fahre mein Auto seit 2002 ohne Probleme mit der Bremshydraulik. Letztes Jahr stellte sich dann eine Leckage
    im Bereich unterhalb der Hauptbremszylinders mit der üblichen „Sauerei“ und sich auflösenden Lackschichten an den dort befindlichen Baugruppen ein. Das geschah innerhalb von 3 Monaten nach der regulären Winterdurchsicht. Ich wechselte dann die Dichtungen des Ausgleichbehälters. Die hatten es nötig. Danach war zunächst Ruhe. Zu meiner Überraschung stellte sich das Problem, zwar vermindert aber deutlich wahrnehmbar, nach einigen Wochen wieder ein. Der Ausgleichbehälter war an der Unterseite ständig nass. Also baute ich den HBZ aus und untersuche den Anschlussbereich mit Licht und Lupe. Es zeigte sich eine feine Korrosionsschicht in Teilbereichen der Innenwandungen der Grundbohrung des vorderen Bremskreises. Also dort wo der alte, poröse Dichtring zur Aufnahme des Ausgleichbehälters einen unzulässigen Kontakt zur Umgebungsluft zugelassen hatte. Im Wechsel mit der Temperaturschwankungen der Bauteile und der Umgebungsluft hatte sich dort (nach meiner Meinung) Kondensat bilden können. Und das in einer beheizten Garage wo der Wagen immer steht. So was habe ich noch nie gesehen und ich schraube schon ein paar Jahrzehnte. Dank Dremmel und weicher Bürste war der Korrosionsbelag schnell entfernt. Zur Montage von Teilen der Bremshydraulik verwende ich Ate Montagepaste womit ich sehr gute Erfahrung mache. Die Bauteile lassen sich leicht montieren und empfindliche Dichtungen und Passungen werden geschont. Seither ist dann Ruhe, alles trocken und dicht.
    Ich schildere das hier so ausführlich weil der Vorgang sehr schön zeigt, welche Herausforderungen das Überdauern der Zeit an unsere Fahrzeugtechnik stellt. Der Teufel steckt eben im Detail. Man muss Wachsam sein und immer wieder mal querdenken. Wie alt die Dichtungen wohl waren, ich weiß es nicht.
    Hinweis: Arbeiten an Bremsanlagen dürfen nur von sachkundigen Fachleuten versehen werden. Keine Experimente wenn man das nicht gelernt hat. Für die „Nichtschrauber“: Im Rahmen der nächsten Inspektion einfach mal die Dichtungen des Ausgleichbehälters mit wechseln lassen. Das erspart die aufwändigen Sanierungsarbeiten wenn Br.-Flüssigkeit austritt und den Lack auflöst bezw. Korrosion auslöst. Der Kostenrahmen dürfe überschaubar sein.
     
  3. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo.

    Danke für die Hinweise, Es ist sehr wichtig, daß Teile der Bremsenhydraulik nicht mit Mitteln auf Mineralölbasis gereinigt werden. Bremsflüssigkeit ist in aller Regel auf alkoholischer Basis und sollte auch nur mit Alkoholen, z.B. Spiritus gereingt werden.

    Der Hinweis mit Fachmann und sicherheitsrelevanten Teilen ist gut gemeint, aber am Auto ist irgendwie alles sicherheitsrelevant und man sollte immer wissen was man tut.

    Selbst beim Räderwechsel kann man so viel falsch machen und hinterher gegen einen Baum knallen, man kann beim Ölwechsel viel falsch machen, im schlimmsten Falle zieht man eine Ölspur und der Biker hinter einem verheddert sich in der Leitplanke, man kann einen Auspuff verlieren, man kann sein Auto abfackeln wenn man Stromkabel dusselig verlegt oder am Kraftstoffsystem herumbastelt. Streng genommen ist ein Fahrzeug in Selbstschrauberhand eine fahrende Apokalypse.....:hammer:

    Schönes Osterwochenende, ich baue jetzt einen zu 99% selbst grundüberholten Motor ein und wenn alles gut läuft, alles dicht ist und ich nicht allzuviele Teile übrig habe gibt es einen Kaffee in der Klassikstadt. :tanzen:

    MartinK
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. März 2016
  4. heinrichB

    heinrichB Aktives Mitglied

    991
    24. Februar 2009
    Bremsflüssigkeit Unterschiede DOT 4 / Silikon

    Hallo,
    ich möchte kein Öl ins Feuer gießen. Nach meiner Kenntnis sind die Bremsflüssigkeiten nach DOT 4 fähig gewisse Mengen von Wasser aufzunehmen und in "Schwebe" zu halten. Durch diese Eigenschaft soll verhindert werden, dass sich Wasser an den "wandungsinneren" ablagert und zu Korrosion führt. Der turnusmäßige möglichst gesamte Wechsel der mit frischer nicht gesättigter Bremsflüssigkeit erhält somit die Lebensdauer der Bremskomponenten.
    Wie verhält sich Silikon haltige Bremsflüssigkeit? Nimmt diese Bremsflüssigkeit auch Wasser auf? Wenn nicht wo bleibt dann das Wasser?

    Sternengrüße
    heinrichB
     
  5. lowin

    lowin Aktives Mitglied

    18. April 2004
    Silikon ist nicht hygrostatisch

    Heinrich, mein bescheidenes Wissen sagt mir, daß Silikon nicht hygrostatisch ist.
    Ganz einfach ausgedrück, es bemüht sich nicht aktiv Wasser aufzunehmen. Das dürfte das nicht vorhandensein, oder das nur ganz mäßige Vorhandesein von Wasser im Bremskreislauf bei Nutzung von Silikon erklären.

    Grüße norbert
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. März 2016
  6. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Hallo,

    ich habe eine Verständnisfrage und bitte um Entschuldigung, falls es eine dumme Frage sein sollte:

    Das ganze Bremssystem muss doch wohl völlig druckdicht sein; wie also kommt denn überhaupt Wasser in die Bremsflüssigkeit?

    Grüße, Felix
     
  7. schlüssellos

    schlüssellos Aktives Mitglied

    4. Februar 2009
    Danke, Memmo,

    ich hätte nicht gedacht, dass Wasser in nennenswertem Umfang durch die Wandungen der Bremsschläuche hindurch aufgenommen werden kann!

    Gibt es denn keine "dichteren" Schläuche, die das verhindern?

    Grüsse, Felix
     
  8. 280igSL

    280igSL Aktives Mitglied

    216
    27. Dezember 2014
    Ich denke nicht, dass es zu 100% feuchtigkeitsdicht zu machen ist. Sicher gibt es schon Beschichtungen in den Bremsschläuchen die das möglichst verhindern, aber was ist mit Feuchtigkeit die über die Manschetten der Bremskolben eindringen kann, oder über den Nachfüllbehälter, Kondensfeuchtigkeit im Winterlager wenns schlecht läuft...
    was ist schon 100% im Leben ausser das Universum und ...
    Und bei herkömmlicher Bremsflüssigkeit wird diese Feuchtigkeit homogen aufgenommen denke ich, wie das bei Silikon ist bin ich mir nicht sicher, ob da nicht dann kleinste Wassertröpfchen sich letzlich bilden können, die dann erst wieder leicht bei Temperatur durch Bremsen die Dampfblase bilden mit bekannt negativer Auswirkung wenns denn so eine ist.
    Darum wechsle ICH lieber öfters, selber und mit herkömmlicher Bremsflüssigkeit..

     
    Zuletzt bearbeitet: 29. März 2016
  9. hummel

    hummel Aktives Mitglied

    265
    11. August 2005
    Hallo Gemeinde ,ich fahr in meiner alten Karre
    DOT 4 ,Wechselintervall alle 4 Jahre , alles Top.
    Find es echt unterhaltsam wie man dieses Thema so wissenschaftlich
    abhandeln kann .
    VG und möglichst kurze Bremswege
    Dirk:bierkrug:
     
  10. SANDRIN

    SANDRIN Hammering Shit Can Driver

    598
    5. Oktober 2008
    My 2 cents:

    DOT4 ist langlebig und druckkonstant, aber es nimmt kein Wasser auf. Damit kann es zu einer Wasseransammlung in den Bremsleitungen kommen, was bei Frost/Gefrieren der Wasseransammlung die gesamte Bremsleistung auf Null bringt (der Wassertropfen wird quasi zu einem unbeweglichen Stopfen in der Leitung). Deshalb ist DOT4 z.B. bei Militärfahrzeugen nicht mehr zugelassen.
    Bei Fahrzeugen, die nie Frost sehen, ist diese Erscheinung wohl nicht relevant.
    Ciao
     
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