Doch ein bisschen Rost gefunden - wie konservieren?

Dieses Thema im Forum "Karosserie - Blechteile und Lackierung" wurde erstellt von Magnus86, 13. Januar 2016.

  1. Magnus86

    Magnus86 Aktives Mitglied

    428
    3. September 2015
    Hallo zusammen,

    nachdem ich meine Pagode nochmal intensiv inspiziert habe, ist mir doch eine "leicht" angerostete Stelle aufgefallen. Es handelt sich dabei um das Blech unter der "Hutablage". Vor dem Kauf habe ich mir diese Stelle eigentlich angesehen...dummerweise aber nur auf der Fahrerseite, wo sie tadellos ist.
    Da die Pagode erstmal 5-10 Jahre gefahren werden soll, bevor sie eine Komplettrestauration bekommt, wollte ich euch mal fragen was ihr von dem Zustand haltet und wie ich hier am besten konservieren kann. Ich habe das Blech mit einem Drahtbürstenaufsatz, Schleifpapier, Hammer/Meißel und zuletzt auch mit einem Dremel behandelt, um die tieferen Poren zumindest einigermaßen zu reinigen. Das Blech scheint zwar noch dick genug, dummerweise komm ich leider nicht überall bei (siehe Bilder).

    Ich gehe davon aus, dass das spitz zulaufende Blech dauerhaft nicht mehr zu retten ist? Wie kann ich es besten am Leben halten/konservieren?

    Nachdem ich das Blech blank gemacht habe, und das Bodenblech allgemein von Flugrost etc. befreit habe, hab ich nun erstmal alles dick mit Fertan eingepinselt...und dann?

    Und noch eine Frage:
    Handelt es sich hierbei um den originalen Aufbau dieses Bereiches? Laut Geevers ist die Pagode ungeschweißt, allerdings scheint mir diese kleine "Schweißwulst" etwas eigenartig?

    Ich danke euch für eure Tipps ;)
     

    Anhänge:

  2. Peter H

    Peter H Mosel-Pagode

    28. April 2007
    Sieht original aus.
    War bei mir auch etwas Rost drin.
    Habe nach entrosten auch Fertan behandelt.
    Dann grundiert und Lack drauf.
    Ist deine Verdeckdeckel Dichtung noch gut?
    Da ist Wasser reingekommen. Schraub auch mal die Abdeckung B Säule ab.
    Gruß Peter
     
  3. mercedes-martin

    mercedes-martin Stern, schnell, gut!

    19. März 2006
    Hallo Magnus,

    wenn bei Deiner Pagode grundsätzlich noch eine Komplettrestauration ansteht, dann würde ich damit nicht noch bis zu 10 Jahre warten. In 10 Jahren bekommst Du bei der jährlich in vielen Ersatzteilbereichen sich verschlechternden Situation womöglich benötigte Teile nur noch schwer, und die Teile sind ganz sicher ein vielfaches teurer wie heute.

    Entweder ist Deine Pagode so gut, daß eine Komplettrestauration gar nicht nötig ist, oder Du bist mit dem Zustand grundsätzlich zufrieden, oder es sollte wirklich eine Restauration von Grund auf gemacht werden (damit der Wagen Deiner Wunschvorstellung auch wirklich entspricht), nur dann macht es in meinen Augen keinen Sinn, damit dann noch so lange zu warten.

    Dann würde ich jetzt die Komplettrestauration durchführen (lassen), und den Wagen anschließend dementsprechend erhalten, ist viel preisgünstiger.

    Gruß
    Martin
     
  4. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo,

    ich weiß ja nicht, wie die Pagode sonst so aussieht, aber wegen so einer Lappalie macht man doch keine "Vollrestauration". Es ist meiner Meinung nach letztendlich so, daß wenn man alles machen lassen muss weil man selbst die Fähigkeiten nicht hat (was ja auch nicht schlimm ist) übertreffen die Kosten den erzielbaren Marktwert deutlich. Wenn einem natürlich viel dran liegt und man das will ist es auch OK, aber durch ein komplettes Regenerieren geht eben meiner Meinung nach viel Charme verloren.

    Zum konkreten Fall: Diese betroffene Stelle würde ich mit 2K-Epoxy Rostschutzgrund behandeln, recht hoch verdünnen, damit durch Kapillarwirkung eine möglichst gute Penetration der Falze und Poren erreicht, wird, dann nochmal etwas dicker drüber grundieren und dann einen Polyurethan Decklack, ggf in Wagenfarbe. PU-Lack ist dauerelastisch, ich habe damit gute Ergebnisse im Reparaturbereich.

    Beste Grüße

    MartinK
     
  5. heinrichB

    heinrichB Aktives Mitglied

    991
    24. Februar 2009
    Rost Pagode im Innenraum unter Holzböden

    Hallo,

    wie bereits Peter geschrieben hat sieht dieser Bereich unter den Holzböden nach Deiner Entrostung gut aus.
    Bei unserem 280 SL war dort auf der linken Seite eine Durchrostung. Bei dem jetzigem 230 SL Restaurierungsobjekt) sah es auf beiden Seiten viel schlechter aus. In den letzten 4 Jahren habe ich bei drei Restaurationen von Pagoden doch einiges erlebt. Aus den Erfahrungen sage ich einfach, aus Kostengründen wird in 10 Jahren wohl kaum jemand noch eine Komplett Restauration machen wollen!
    Ich würde daher das Fahrzeug Eisstrahlen, den Unterboden genau ansehen und dann die notwendigen Maßnahmen durchführen.
    Bitte auch die Nahtversiegelung im Motorraum an der Stirnwand genau ansehen.
    Wenn alle Schritte fertig sind. Hohlraumversiegelung und Unterboden zusätzlich schützen. (Ich bin ja ein Liebhaber von Wachs für den Unterboden) Dann sollte bei der heutigen Nutzung der Pagode sich wenig an der Karosserie in Richtung Rost tun. (trockene Lagerung im Winter voraus gesetzt).
    Es ist aber ein Trugschluss, dass ohne sachgemäße Hohlraumversiegelung und Schutz des Unterbodens ein guter Zustand über lange Zeit bestehen bleibt.

    Zur Technik mal ein kurzer Ausflug: Die scheibenbremste nicht originale Hinterachse die in den 230 SL montiert werden soll hat mich mal wieder bestätigt. Viel Fusch!. Der Triebling ließ sich viel zu leicht drehen. Bei der Demontage durch den Fachmann wurde in meinem Beisein festgestellt:
    Achse wurde bereits schon mal komplett demontiert. Anzugsmoment des Trieblings unzureichend dadurch einseitiger Verschleiß der vorderen Kegelrollenlagers zu großes Zahnflankenspiel, unzureichendes Tragbild, Schrauben des Zahnkranzes am Diff.-Korb teilweise nicht ausreichend angezogen. Falsches Radlager auf der rechten Seite. Radlager rechts unzureichend durch Wellenmutter angezogen dadurch Lager nicht fest auf der Antriebswelle. Linke Seite falsche Antriebswelle montiert, Folgeschaden Riss des Schiebestücks zur Differenzialseite hin. Zu Gut Deutsch Fusch Fusch ...

    Diese negativen Erfahrungen (falsche Kolben, Axialhauptlager der Kurbelwelle an falschem Hautlager montiert) habe ich z. B. an einem M180 220S Motor auch machen müssen. Es gibt leider etliche Oldtimerbesitzer die sich zuviel zutrauen bzw. Ihre eigenen Grenzen nicht kennen.

    Sternengrüße

    heinrichB
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Januar 2016
  6. Magnus86

    Magnus86 Aktives Mitglied

    428
    3. September 2015
    Guten Morgen zusammen,

    danke euch für eure Antworten.

    Bei einer Komplettrestauration würde ich die Arbeiten überwiegend selbst bzw. mit einem Bekannten ausführen wollen. Karosserie-technisch sollte da eigentlich weniger zu tun sein (aber man weiß ja nie). Vom Unterboden her ist die Pagode ungeschweißt und auch rostfrei (bis auf 1-2 Stellen mit Flugrost, an denen wohl mal aufgesetzt wurde). Die einzige Stelle die ich evtl. irgendwann mal erneuern möchte, ist der Kofferraumboden. Dieser ist zwar noch nicht durch, wurde allerdings schonmal bearbeitet und hat hier und da ein paar "Narben".

    In diesem Fall jetzt würde ich als nächstes hergehen und eine BOB-Rostschutzversiegelung auftragen, anschließend eine Nahtabdichtung und zuletzt eine Lackierung? Oder ist eine 2K Epoxy-Grundierung wie MartinK sagt doch besser?

    @Peter:
    Ich gehe davon aus, dass die Dichtung nicht mehr in Ordnung ist. Die Pagode kommt ursprünglich aus Californien und die meisten Dichtungen sind inzwischen porös oder teils gar nicht mehr vorhanden.

    @mercedes-Martin:
    Stimmt...das mit den Ersatzteilpreisen habe ich gar nicht berücksichtigt. Soweit sieht es aber zumindest von der Karosserie her so aus, dass ich keinen Ersatz benötige, außer evtl. irgendwann mal ein neues Kofferraumbodenblech.


    Danke noch mal :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Januar 2016
  7. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Magnus,

    Du hast dein Auto ja noch nicht so lange und deshalb wirst du auch noch nicht genau wissen, in welchen Bereichen mehr oder weniger großer Handlungsbedarf besteht. Du sprichst immer von einer nötigen Vollrestaurierung, gibst aber gleichzeitig an, erstmal 5 - 10 Jahre fahren zu wollen. Das ist für mich ein Widerspruch. Vielleicht erläuterst du deshalb erstmal, an was für Arbeiten du denn dabei gedacht hast und vielleicht stellst du mal ein paar Bilder ein.

    Grundsätzlich teile ich die Meinung, das eine umfangreiche Restaurierung in zehn Jahren aufgrund der Teilepreise und Verfügbarkeit so teuer sein wird, dass man da nicht gegen ansparen kann. Auch wirst du nicht 5 -10 Jahre ohne Hand anzulegen einfach so fahren können. Das fängt als erstes bei den Gummiteilen am Fahrwerk an und geht mit den Nebenaggregaten weiter, bis du irgendwann bei Motor und vielleicht auch beim Getriebe angekommen bist. Der Spruch "Irgendwas ist immer" kommt nicht von ungefähr.

    Was die Versiegelung des Bodens angeht, so hat wohl jeder seine eigene Philosophie. Ich habe nach Entfernen des alten Unterbodenschutzes und Trockeneisstrahlen zunächst mit einer Spritze Owatrol in die Blechnähte gespritzt. Dann habe ich ein oder zwei Schichten Brantho Korux aufgebracht. Dann die Nahtstellen mit Karosseriedichtmasse versiegelt und dann den Decklack in Wagenfarbe aufgebracht. Beim Brantho Korux habe ich einen abweichenden Farbton genommen, damit man später evt. Steinschlagschäden besser erkennen kann.

    Gruß

    Ulli
     
  8. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo Magnus.

    Wenn die Karosserie doch so gut ist, warum "Vollrestauration"? Es zeigt sich bei Auktionen und Verkäufen daß authentisch alte (aber nicht verwohnte) Fahrzeuge hervorragend verkaufen und auch begehrt sind.

    Wenn man an Fahrzeuge die Charta von Turin anwendet (Die Charta von Turin | www.oldtimer-markt.de) ist für alle "Vollrestaurierer" dazu interessant was zu lesen. Meine Interpretation ist: ein Fahrzeug ist kulturhistorisch höher zu bewerten je mehr originale Substanz vorhanden ist. Auch ein vernarbter Kofferraumboden ist demnach Originalsubstanz und wenn sie konservierend zu erhalten ist, warum dann neu einschweißen?

    Eine z.B. von Brabus oder wem auch immer weitgehend aus Neuteilen um die alte Fahrgestellnummer herum aufgebaute Pagode ist also interpretationsgemäß kulturhistorisch fast wertlos weil die Historie zerstört ist. Natürlich gibt es Leute, die wollen eine Pagode besser als Neu, aber "original" ist da halt nichts mehr, höchstens "originalgetreu wieder hergestellt." Muss jeder selbst wissen.

    Zum Thema Eigenschrauberei kann ich beifügen daß ich auch genügend Fälle kenne, bei denen "Fachwerkstätten" sich nicht mit Ruhm bekleckert haben. Geht bei nicht entlüfteten Kettenspannern mit Totalschaden des Motors los und geht über hoffnungslos drehmomentüberspannte Kurbelwellenlager bis hin zu echtem Betrug wo eine angeblich grundüberholte Pumpe mit gereinigten Altteilen und neuen Dichtungen wieder an den Kunden übergeben wurde.

    In der Oldtimerei geht es leider immer mehr nur noch um die Kohle als ums Fahren und da tummeln sich nicht nur brave Goldfische im Teich.

    Beste Grüße

    Martin
     
  9. Magnus86

    Magnus86 Aktives Mitglied

    428
    3. September 2015
    Guten Morgen zusammen :)

    Also bei mir sollte die Vollrestauration so aussehen, dass der Wagen komplett blank gemacht und neu lackiert wird. Karoserie-mäßig sollten dabei keine Teile groß ersetzt werden (allerdings weiß man ja nie ob man nicht doch etwas findet).

    Sicherlich kenne ich das Auto noch nicht komplett, allerdings habe ich schon versucht auf eine gesunde Karosserie-Basis zu achten. Die Stellen wie Schwellerenden, Längsträger vorn/hinten, Querträge vorn, Schottwand usw. hab ich mir vor dem Kauf genauer angesehen. Das die Pagode bis zu meiner "Vollrestauration" noch einiges an Kosten verschlingen wird ist mir klar. So muss ich beispielsweise mal die Servo überholen lassen, etliche Kleinteile im Innenraum (Den wabbeligen Blinkerhebel habe ich bereits "restauriert") usw. Mein Ziel ist daher, dass der Wagen bis zur tatsächlichen Restauration technisch wieder gut da steht. Wirklich aussagekräftige Bilder vom Unterboden habe ich aktuell leider keine. Beim Austausch des Hosenrohrs und weiteren Tüv-relevanten Arbeiten habe ich vergessen Bilder zu machen. Im Anhang sind aber ein paar Bilder vom Unterboden. Die sagen aber glaube ich nicht viel über den Zustand? :D

    Danke euch :)
     

    Anhänge:

  10. aleha

    aleha Aktives Mitglied

    185
    31. Dezember 2012
    Grüß' Dich Magnus,

    täuscht dass, oder ist da noch ein (Öl-)Kühler unter/hinter der Stoßstange verbaut? Interessant.

    Gruß Hans
     
  11. sternfan

    sternfan Aktives Mitglied

    709
    26. Juni 2005
    Hallo,
    es ist kein Ölkühler sondern ein Klimakondensator.
    Gruß
    Jürgen
     
  12. MartinK

    MartinK schraubt hemdsärmelig

    19. Mai 2012
    Hallo Hans,

    Das ist der Klimakondensor. Leider funktioniert der dort nicht so gut, deshalb habe ich bei meinem noch einen vor den Wasserkühler gebaut und das verstärkt die Kälteleistung deutlich.

    Gruß

    Martin.
     
  13. shlomo

    shlomo Aktives Mitglied

    230
    22. August 2007
    Baumelt da auf Bild 5 ein Stück gelber Strick am linken Stoßdämpfer?
    Topf um die Benzinpumpe fehlt....

    Grüße
    Knut
     

    Anhänge:

  14. aleha

    aleha Aktives Mitglied

    185
    31. Dezember 2012
    Grüß' Euch,

    ah, danke für die Info.

    Gruß Hans
     
  15. sternfan

    sternfan Aktives Mitglied

    709
    26. Juni 2005
    Zitat Shlomo :
    Baumelt da auf Bild 5 ein Stück gelber Strick am linken Stoßdämpfer?
    .........................................................................................................

    Hallo,
    ja,das ist ein Strick. Damit werden Autos die aus USA kommen im Container festgebunden. Man hat vergessen, den Strick vollständig zu entfernen.
    Gruß
    Jürgen
     
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