Verzinnen

Dieses Thema im Forum "Karosserie - Blechteile und Lackierung" wurde erstellt von hummel, 19. Mai 2008.

  1. hummel

    hummel Aktives Mitglied

    265
    11. August 2005
    Hallo an alle
    Habe jetzt nach abgeschlossenen Karosseriearbeiten angefangen, die diversen
    Übergänge der kot fügel usw zu verzinnen. Bei meiner Frontmaske die ich instandgesetzt habe, (Blechstück eingeschweißt) überkommen mich allerdings leichte Bedenken.
    Welche Erfahrungswerte habt ihr ? Kommt an einer Stelle die vielleicht noch
    einen kleinen Rostansatz hat später nochmal was durch? Mit Spachtelmasse wie sie heute verwendet wird hat man ja so seine Erfahrung.
    Über eine Meinung von euch wäre ich dankbar.
    Viele Grüsse Dirk
     
  2. pagodeW113

    pagodeW113 Aktives Mitglied

    572
    2. September 2005
    Den , auch noch so kleinen , Rostansatz solltest Du schon restlos beseitigen.
     
  3. d.Hahn

    d.Hahn Aktives Mitglied Mitarbeiter Administrator

    20. November 2003
    Hallo Dirk,

    wenn du schreibst vielleicht einen kleinen Rostansatz, dann muß es irgendwelche Zeichen geben die dich das vermuten lassen.
    Ein Rostansatz ist wie der Name schon sagt ein Anfang (Ansatz) von Rost und der darf weder beim spachteln und erst recht nicht beim verzinnen dort bleiben.
    Rost muß restlos weg, sonst könntest du in ein zwei Jahren schon die ersten Bläschen finden.

    viele Grüße
    Detlef
     
  4. Ulli

    Ulli Altbenzlenker

    3. April 2004
    Hallo, Dirk,

    wie schon oben gesagt; die Blechhaut muß zuvor einwandfrei sein, egal wie du den weiteren Aufbau vornimmst.

    Zum Verzinnen gibt es jede Menge unterschiedliche Ansichten pro und Contra. Für viele eine reine Glaubensfrage. Selbst unter namhaften Restaurierern. Falls du verzinnen willst, dann sind zumindest Bereiche mit Spalten (Scheinwerfertöpfe, usw.) tabu. Die Gefahr, dort dank nicht restlos entfernter Vorverzinnungspaste, etc. später säurefressende Rostnester produziert zu haben, ist groß. Außerdem ist aus gleichem Grund größte Sorgfalt beim anschließenden Abwaschen der verzinnten Flächen oberste Pflicht.

    Ich habe mich letztes Jahr im Zuge meiner Blecharbeiten mal länger über das Thema "verzinnen" mit Georg Grosser ("Grosser SL Service" in Menden) unterhalten. Der hielt - wohl auch aus o. g. Gründen - gar nichts vom Verzinnen. Dort gibt man den heute zur Verfügung stehenden verschiedensten Spachtelmassen aus diversen Gründen den Vorzug. Das Zeug wird ja auch nicht zentimeterdick aufgetragen, wenn die Vorarbeiten stimmen... Und ganz ohne Spachtel geht es sowieso nicht.

    Gruß

    Ulli
     
  5. hummel

    hummel Aktives Mitglied

    265
    11. August 2005
    Hallo
    Vielen Dank für eure Antworten.Waren auch recht einleuchtend,
    dachte aber, das der eine oder andere Forumsteilnehmer aus eigener Erfahrung
    berichten kann ,ob sich bei ihm nach dem verzinnen
    wieder Rostblasen gezeigt haben . Naja, mein Autolackierer ist
    auch kein Freund vom verzinnen.Ich werd wohl noch einmal drüber schlafen
    und dann entscheiden wie es weitergeht.
    Viele Grüsse nochmal
    Dirk:bierkrug:
     
  6. Lindi

    Lindi Aktives Mitglied

    203
    6. September 2004
    Hallo Dirk,

    habe bei meiner Pagode auch selbst verzinnt, nachdem sich sonst niemand daran getraut hatte. Ist nun schon 23 Jahre her und hält. Ich hatte aber auch viel Glück, denke ich, denn damals hat niemand über die Korrosionsgefahren wg. evtl. Säureresten gesprochen. Man hat halt die Arbeitsschritte gemacht, wie man es gesagt bekommen hat und das wars. Einem Kollegen ging es nicht so gut, der hatte nach kurzer Zeit die besagten Blasen.

    Seither habe ich bei allen Projekten immer mit Zinn gearbeitet und ebenfalls nie Schwierigkeiten gehabt. Ich find es einfach praktisch, wenn man alles bei der Hand hat, ist es nur ein Arbeitsgang von vielen.

    Andererseits sieht man selbst bei hervorragenden Fachleuten (ich hatte da mal einen Unfallschaden...), dass zunehmend Spachtelmasse verwendet wird, die natürlich mit dem alten Presto nichts mehr gemein hat. Die Ergebnisse sprechen ebenfalls für sich. Nur, ich hätte das mit diesem Zeugs wohl nicht so hinbekommen.

    Es dürfte also ziemlich gleich sein, was verwendet wird, es sollte nur so sein, dass derjenige, der die Arbeit machen soll, in der jeweiligen Technik wirklich fit ist.

    Beste Grüsse
    Lindi
     
  7. ChiliDasSchaf

    ChiliDasSchaf Aktives Mitglied

    25
    4. September 2004
    hallo jungs...

    meine bescheidene meinung...:

    wenn du es perfekt machen willst,hat spachtel am auto nichts verloren.spritzspachtel ist ein anderes thema,aber selbst die großen namen nehmen doch nur das plastikzeugs um geld zu sparen.richtiges verzinnen will gelernt sein und erfordert reichlich übung.da gibt es nicht so viele,die damt gut umgehen können.fakt ist aber,daß bei hochwertigen autos nicht gespachtelt werden sollten.wenn man später mit nem lackdichte-messer drüber geht,ziehst du immer die a-karte....außerdem möchte ich teilweise fehlende blechsubstanz nicht durch plastik ersetzt haben...wir sind uns aber einig,daß zinn wie auch spachtel immer nur auf dem bestmöglich vorbereitetem untergrund zur anwendung kommen sollte...sonst ist beides für die katz....also ich halte zinn für unerlässlich,wenn es perfekt werden soll....egal,was "große" namen machen.....zum thema große namen....im e9-forum hat sich jemand ein coupe bei mirbach angesehen...war schon interessant...und ich habe vor kurzem erst mit jemandem gesprochen,der einen 600er bei einer sehr bekannten firma in der nähe von stuttgart hat restaurieren lassen...für ganz viel asche....und nun verkehren beide parteien nur noch über ihre anwälte und es kommt wohl vor gericht....ach ja,es geht in dem fall nicht um eine nicht gezahlte rechnung,sondern um die qualität der ausgeführten arbeiten...zwei unabhängige gutachter haben den 600er schon gesehen und nur mit dem kopf geschüttelt.....tja....so ist das teilweise mit großen namen...

    gruß,benzman
     
  8. lack-dieter

    lack-dieter Aktives Mitglied

    166
    15. Mai 2006
    Hallo
    Wer gegen verzinnen spricht hat keine Berufserfahrung in dieser Art .
    Ich arbeite schon seit über45 Jahren in dieser Branche und wir verzinnen noch alles .
    Bisherige Reklamation sogut wie Null.Gekonnt Wie.
    Gruss Dieter
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Mai 2008
  9. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Altkarossen wie z.B. 356er und BMW 501/502 (Barockengel) wurden immer gezinnt, da die Passungen wegen des hohen Handarbeitsanteils individualisiert werden mußten, sogar die Zierleisten wurden individuell als Rohlinge vor der Politur (Alu) oder dem Verchromen (Messing oder Druckguß) "gematcht". Ich habe schon viele 501/2 gesehen und rosten können die Mobile an reichlich allen Stellen, nur an den Zinnflächen taten sie's nie.
    Immer nur an Reparaturstellen bei unfachmännischer oder fehlerhafter Arbeit (überlappend statt stoßgeschweißt beispielsweise) trieb es den Lack hoch, da eingeschlossene Blasen oder Lunker (mit Einschlüssen von Säure oder Schmutz) oder lieblose Neutralisierung der Korrosion Vorschub leisteten.

    Zinnen ist mir allemal lieber als Spachtel!


    Michael
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 22. Mai 2008
Schlagworte:
Müller Classic Motors
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