Hitzeproblem

Dieses Thema im Forum "Technik - Motor, Getriebe und Fahrwerk" wurde erstellt von Martinus, 8. Juli 2006.

  1. PeterU

    PeterU Aktives Mitglied

    203
    11. Oktober 2019
    Ein generalüberholter Motor muß nach wenigen Stunden Betrieb die Werte eines neuen Motors mit vergleichbaren Betriebsstunden erreichen. Professionell gemachte Motoren, auch die in meiner Lehrzeit, sind besser als am Fließband produzierte, darauf hat man aber kein Recht. Sie sind besser, weil man die Toleranzen besser anpassen kann, sofern man die Teile nachmisst >>> z.B. Kolbendurchmesser und Bohrungsdurchmesser.
    Warum sollte man sonst einen 50 Jahre alten Motor generalüberholen? Eine Reparatur ist billiger.
    Der generalüberholte Motor profitiert auch vom Fortschritt bei Ölen, Lagerschalen, Kolbenringen, etc. etc..
    Von den ersten 2000 km hat der MBCP 1200 km selber gefahren und ich hatte nur eine viel befahrene Strecke mit max. 120 km/h benutzt.
    Der 5000 U/min Fehler hatte sich beim Test des Kickdowns gezeigt. Hitzeschild Muttern vergessen.
    Der MBCP hatte auch nicht gemerkt, dass der Motor 3 Liter Kühlwasser pro 1000 km verliert.
     
  2. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Das erste Problem bei den Motoren ist eigentlich, dass die in der Regel mehrfach überholt wurden, dabei nicht immer alles richtig gemacht wurde und sie oft aus dem zusammen geschraubt wurden, was da war. Die Autos haben ja auch fast alle das Tal der Tränen durchschritten, wo die mit den verfügbaren Autozubehörersatzteilen und Teilen vom Schrottplatz am Leben gehalten wurden...

    Da hat man es oft, das die Motoren aus vielen nicht unbedingt passenden Einzelkomponenten zusammen gesteckt wurden, siehe mein M130 Thread... Man muss dann eigentlich nach dem zerlegen eine ganz genaue Bestandsaufnahme machen. Ich prüfe wenn ich nen Motor mache jedes Einzelteil darauf ob es richtig ist, messe jedes Maß nach, da kommen manchmal kuriose Sachen raus. Wenn das Protokoll fertig ist, dann setze ich mich mit dem Tabellenbuch hin und überprüfe jedes Maß und jede Kleinigkeit. Wenn der Motorinstandsetzer die erforderlichen Unterlagen und das entsprechende Tabellenbuch nicht hat, dann wird das halt schonmal schlecht und da kann man noch so viel Routine und Erfahrung mit bringen, es bleibt dann ein Glücksschuss... Wenn dein Motor dann schon frisch überholt Wasser verliert und auf wenigen tausend KM die Kompression so nach lässt, dann ist da irgendwas falsch gelaufen. Und Möglichkeiten an den Motoren was falsch zu machen gibt es sehr viele... Das ist kein alter Opel Motor den man aufm Campingtisch zusammen steckt. Wasser verliert son Motor eigentlich gar nicht, außer vielleicht am Anfang etwas über die Kopfdichtung, aber das ist nicht im messbaren Bereich...
     
  3. the_one

    the_one Aktives Mitglied

    246
    10. November 2016
    Meiner ist auch ein zusammengestelltes Etwas gewesen. Nur der frühe Block ist original, später Kopf mit später Ansaugbrücke von einem ehemals renommierten Mercedes Motoren Instandsetzer zusammengewürfelt. Ist mir aber durch reine Unwissenheit erst später nach dem Kauf aufgefallen. Kann man ja machen (wenn man auf die richtige Kopfdichtung achtet) aber muss nicht unbedingt sein. Aber er scheint zu halten. Bin schon 10tsd KM so gefahren und hab dann nach deinem Kommentar gedacht … muss dann ja halten ;)
    Ging noch mehr, hab mich aber nicht getraut
     

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  4. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Man kann viel machen und basteln, die Frage die ich mir dann immer gestellt habe ist, baut man das für sich selbst, muss man da ne Gewährleistung drauf geben und was ist die Zielsetzung? Bei den Preisen die heut zu Tage an nem komplett überholten M130 stehen, spätestens wenn der Motor dann auch noch schön aussehen soll immer im deutlich 5 stelligen Bereich würde ich das aber als Kunde irgendwo nicht mehr wollen...
    Da ist halt dann der Punkt an dem der Kunde auch mal Geld für nen neuen Kopf oder ähnliches raus reißen muss...
     
  5. the_one

    the_one Aktives Mitglied

    246
    10. November 2016
    Die Frage ist: Hat der Kunde das gewusst? In meinem Fall nicht !!!
    Es sollte eine große Motorinstandsetzung sein, nachweislich wurden 11k EUR in 2018 dafür in Rechnung gestellt… Gemacht wurde nicht viel bis auf den kompletten Kopftausch … und das noch nicht mal richtig. Ich konnte erst nach der Gewährleistung die Rechnungen einsehen da der Motorenpapst sich geweigert hat mir (als Nichtauftraggeber) trotz Besitznachweis die Rechnungen in Kopie auszuhändigen. Der Auftraggeber hatte sie nicht mehr gefunden (er hat mehrere zig Fahrzeuge in einer Sammlung aus der ich den SL gekauft hatte) und nicht die allergrößte Ordnung. Da er sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in einem Rechtsstreit mit besagter „Fachfirma“ befand (wegen einer anderen Instandsetzung) waren dort die Fronten verhärtet. Also, nicht jeder arbeitet sorgsam, selbst wenn er Gewährleistung geben muss. Ich war damals noch unwissender als heute und ein entscheidendes Kaufargument für mich persönlich war der große Namen der Motorüberholung. Ich dachte ich muss da nie mehr ran. Falsch gedacht, hatte über Verteiler, ESP, Kopf, Reguliergestänge, etc jedes Teil schon in der Hand ;(
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. April 2023
  6. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Ja, das mit der Gewährleistung ist im Oldtimerbereich eigentlich eh zu vergessen.
    Die meisten Autos fahren ja nicht viel, was sind da 2 Jahre? Und es gibt ja auch viele, die Arbeiten in Auftrag geben dessen Erfolg sie erst viel viel später kennen. Grade wenn Autos restauriert werden, was in der Regel Jahre dauert und man lässt dann irgendwo n Motor, Achsen, etc. machen dann ist die Gewährleistung ja im Prinzip schon abgelaufen, bevor das Aggregat erstmalig in Betrieb kommt.

    Ich denke da hilft es nur, sich vorher etwas besser um zu hören als Peter das gemacht hat und zu jemanden zu gehen, der entsprechende Erfahrung hat und auch einen entsprechenden Ruf hat und nicht nach 4.000km und nem Motorschaden sagt "Gewährleistung ist abgelaufen, Pech gehabt" oder "ist egal, bin eh insolvent".
     
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  7. PeterU

    PeterU Aktives Mitglied

    203
    11. Oktober 2019
    Ich hab mich vorher umgehört und die Werkstatt des MBCP Subunternehmers besucht. In der maschinell super ausgestatteten Werkstatt standen für mindestens für eine Million € Mercedes Oldtimer. Erst dann hab ich das ok gegeben meinen Motor auszubauen und komplett zu zerlegen. Es wurden "preiswerte" Reparaturen vorgeschlagen, von mir aber abgelehnt und ich hab den klaren Auftrag gegeben, den Motor zu generalüberholen, Mercedes AT Qualität zu erfüllen und 2 Jahre Garantie zu geben. Es liegt nun beim Auftragnehmer, die Garantie nicht zu geben oder den Preis zu verlangen, den die Garantie erfordert. Ich dachte auch wie the_one: ...ich muss da nie mehr ran.

    Garantie und Gewährleistung sind die Grundlage jedes ordentlichen Geschäfts. Es gibt keinen Grund warum ein generalüberholter Motor nicht einem Neuen gleichwertig ist. Die im generalüberholten Motor verbleibenden Altteile sind vom Hersteller beim M130 so bemessen, dass sie nach x00 000 km auf ein Reparaturmaß gebracht werden können und damit so lange halten wie der Neu-Motor. Das ist der 99,9 % Fall.

    Da anscheinend die Handwerksehre völlig abhanden gekommen ist, hat der BGH den generalüberholten Motor genau definiert. Zum großen Glück der Kunden schützt die Unwissenheit der Fachfirmen was eine Generalüberholung ist, nicht vor den Konsequenzen der Nichterfüllung des Vertrages. Es dauert halt.
     
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  8. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
    xxxxxx
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Oktober 2023
  9. the_one

    the_one Aktives Mitglied

    246
    10. November 2016
    Probiere ich demnächst mal. Ging ja leicht bergauf ;)
     
  10. the_one

    the_one Aktives Mitglied

    246
    10. November 2016
     

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  11. PeterU

    PeterU Aktives Mitglied

    203
    11. Oktober 2019
    Hallo Sinan,
    Zitat: Die Nadel muß unter den Rücksteller. Das steht auch so in der Betriebsanleitung, Anhang U.
    Wie wäre es mit einem Foto, Seite Anhang U, hier ?
    Viele Grüße Peter
     
  12. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
    xxxxxx
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Oktober 2023
  13. PeterU

    PeterU Aktives Mitglied

    203
    11. Oktober 2019
    Habs verstanden. Brausen !
     
  14. PeterU

    PeterU Aktives Mitglied

    203
    11. Oktober 2019
    Ich warte noch auf den Gerichtstermin, nicht ganz einfach in der Urlaubszeit. Ich hab aber das Auto und fahre damit.

    Grüßle Peter
     
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  15. the_one

    the_one Aktives Mitglied

    246
    10. November 2016
    Das ist ja wenigstens schon mal sowas wie ein Teilerfolg. Drücke weiterhin die Daumen.
     
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  16. PeterU

    PeterU Aktives Mitglied

    203
    11. Oktober 2019
    Hallo Zusammen,

    Mitte August ist nun der Gerichtstermin. Der MBCP versucht nun dem Gericht klar zumachen, dass ich der Schuldige an der Misere bin und nichts von Oldtimern verstehe. Mein erstes Auto habe ich mit 12 gebaut, 300 ccm 6,5 PS.
     

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  17. ursodent

    ursodent ursus antennae

    9. Mai 2004
    Grins....nicht nur der Motor, nein, auch die Passagiere luftgekühlt!
    :)
     
  18. Mahawi

    Mahawi Aktives Mitglied

    598
    12. März 2021
    Hallo Peter,
    Das mit dem ersten Auto würde ich vor Gericht nicht erzählen. Es könnte passieren die Gegenseite macht dir zum Vorwurf , das du ja viel mehr Fachkenntnisse hast als die MBCP Mitarbeiter…..
    In diesem Sinne , viel Glück und Gerechtigkeit im August
    Viele Grüße Mario
     
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  19. Mark-RE

    Mark-RE Aktives Mitglied

    19. Juni 2018
    Hättest deinen Motor mal selber gebaut, dann würde er jetzt wenigstens laufen :)
     
  20. Sinan

    Sinan Aktives Mitglied

    23. November 2004
    xxxxxx
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Oktober 2023
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Schlagworte:
Müller Classic Motors
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