Hitzeproblem

Hallo Mark,

ich hab leider bei Mercedes 2 sog. umgenummerte Ersatzteile gekauft, weil Mercedes das Original nicht mehr liefern konnte.

1) Lichtmaschine: Anschlüsse passten nicht, Anschlußkabel wurde heiß wegen der mehr Ampere, MBCP beschädigte den empfindlichen Stecker beim Motoreinbau. Ersatz aus England und selber eingebaut. Ich hätte die alte Lima reparieren lassen sollen.
2) Bremsflüssigkeitsbehälter: Das hatten wir schon. MBCP tauschte den alten Bremszylinder mit einem neuen Bremszylinder alte Version und den Bremsflüssigkeitsbehälter, alte Version, gegen einen Bremsflüssigkeitsbehälter neue Version, anstatt Beides in der neuen Version, damit der Behälter nicht im Motorraum nach unten hängt. Ich hab einen passenden Behälter von Niemöller eingebaut auf den neuen Hauptbremszylinder, alte Version. Alles gerade. Lieferzeit 2 Tage. War 100 € preiswerter als das krumme Klump.

Ich hab kein Angebot für einen 87 mm Kolben gefunden, bei dem nicht ein Drittel abgefräst war und auch noch die Verdichtungshöhe 0,6 mm reduziert war. Die berechnete Verdichtung fällt von 9,5 auf 8,52.

Ich finde das Umnummern, so wie es heute passiert, unprofessionell. Das Ergebnis ist einfach Murks. Es besteht kein sachlicher Grund, ein Drittel der Kolbenboden- Oberfläche 1,3 mmm abzufräsen, wenn schon die Kompressionshöhe 0,6 mm niedriger ist. Oder hält das Kölble die 9,5 Verdichtung nicht aus ? Nein, sie wissen nicht was sie tun.

 

Also hat deiner Meinung nach die Fa. Mahle keine Ahnung wie Kolben hergestellt werden?

 

Hallo Martin,
ich sagte, dass Umnummern unprofessionell ist, nicht dass Mahle nicht weiß, wie man Kolben baut.
Beim Umnummern wird ein nicht mehr lieferbares Ersatzteil durch durch ein Teil ersetzt, das für einen anderen Zweck gebaut wurde. Wäre es Original, müsste man es nicht umnummern und als Sonderangebot verscherbeln. Die hier bekannten umnummerierten Ersatzteile Kolben, Bremsflüssigkeitsbehälter und Lima haben alle drei erhebliche finanzielle und technische Nachteile gegenüber dem Original.
6 Kolben komplett in den Original Abmessungen kosten 2500.-- €, Behälter 250.-- € und Lima überholen zwischen 150 und 250.-- €.
Viele Grüße Peter

 

Für die Stufe im Kolben gibt es einen technischen Grund. Sonst hätte man die nicht rein gemacht.
Ich wusste den auch mal, habe den aber ehrlich gesagt vergessen.

Einerseits willst du das beste Produkt, andererseits forderst du dass es genau so scheisse wird wie im Original. Nicht umsonst hat Daimler in der Produktion Dinge geändert und verbessert. Nun willst du das Originale schlechte Produkt, aber mit der Leistung des besten Produktes? Du bekommst n modernen verbesserten Kolben und jammerst einerseits das der Modern ist, andererseits willst du aber den besten Kolben, das beißt sich meiner Meinung nach in den Schwanz.

Bei diversen Firmen sitzen halt Ingenieure, egal ob das im Aftermarket ist oder auch bei Daimler, die die Aufgabe haben, die Teileversorgung so zu gestalten dass die Autos fahren. Es geht dabei primär darum, ein Auto zu "reparieren" damit es fährt und nicht unbedingt um die "Oldtimergerechte" Instandsetzung des Werksauslieferungszustandes. Deshalb sehen heute eben Bremsflüssigkeitsbehälter anders aus, aber auch die als "neu" verkauften Generatoren bei denen man den Anschluss "anpassen" muss, tja, da muss man eben selbst entscheiden ob man "neu" kauft damit man "neu" hat, dann bekommt man ein neues Produkt welches in dem Fahrzeug verwendet werden kann und seinen Zweck erfüllt oder ob man es "original" wünscht.

Den Generatorstecker für den Originalkabelsatz gab es vor 2 Jahren noch einzeln bei Daimler für einen einstelligen Eurobetrag zu kaufen...

 

Was die Ölverbräuche angeht, muss man bedenken dass die so angegeben sind, das dabei auch ein gebrauchter Motor in der Garantiezeit mit entsprechendem damaligem Verschleißbild unter Berücksichtigung der Werksseitigen Produktiondifferenzen abgedeckt ist. Und das der Ölverbrauch natürlich auch bei Volllast angegeben ist, so wie heute kein geistig normaler Mensch mehr mit so einem Auto fährt... Wenn du so nen Motor in "gebraucht" richtig durchfeuerst, dann geht der Ölverbrauch schon in Messbare Bereiche, wenn man natürlich nur spazieren fährt, dann ist das erheblich weniger...

 

Die Stufe ist mitunter reingekommen, weil Motoren mit ebenem Kolben bei stark geschliffenen Zylinderköpfen und Motorblöcken zum Klingeln neigten. Die Stufenkolben sind daher etwas Verdichtungsreduziert und nun wegen der Vereinfachung der Lagerhaltung das Originalersatzteil. Die Unterscheide Europa und USA liegen nur noch in der Verdichtungshöhe. Ich sag ja: Für 2,8k EUR kann man bequem Individualkolben machen lassen. Beim 230er ist das alles noch viel Schlimmer, da gibt es nicht mehr alle Kolben und die Kosten liege locker beim 2-fachen des M130-Kolbens.

 

Genau das wars, die Klingelneigung ist reduziert worden. Aber auch mit den Stufenkolben sollte die Kompression passen.
Zu der Kolbenhöhe kann ich jetzt nix sagen, ich kann den Überstand nicht messen weil ich sie noch nicht eingebaut habe und Vergleichsmessung geht auch nicht, weil in meinem Motor USA Kolben waren...

Es ist schön das man für 2800€ Individualkolben machen kann, aber zum einen muss das auch erstmal jemand machen, sprich da muss sich jemand hinsetzen, muss die Kolben bestellen, dafür genau ausrechnen was man haben will, usw. usf. Für 900€ kann man passende Kolben kaufen die funktionieren und sich bewährt haben, also außer das man 1900€ mehr ausgegeben hat und nen hohen Aufwand hat, sehe ich den Vorteil nicht...

 

wie Martin ja schon mehrfach beschrieben hat sind die Kolben deutlich leichter und kürzer und in Verbindung mit entsprechenden Pleuelstangen ergibt sich dann sicherlich ein feines Motörchen was zudem die Kubelwelle entlastet, wenn alles vernünftig gewuchtet ist. Es gibt Mortorenbauer, die können das und wenn mein Motor mal dran ist würde ich den Weg auch gehen,
lg Heiner

 

Ich kann nur sagen, dass ich nach Peters Geschichte, der man ja einen guten Schluss nun auch schon wieder seit einem Jahr oder mehr wünscht, sehr froh bin, damals eine Motorrevision mit sehr wenigen Worten in einem kleinen Betrieb in Iserlohn beauftragt zu haben und zu allen Vorschläge "Ersatzblock" etc. nur "ja" gesagt habe.

Die Endrechnung war im Rahmen des Besprochenen.

Nach 10 Jahren Zwischenlagerung, die ich verschuldet hatte, sprang der Motor auf den zweiten Versuch an und am Motor selbst war auch nichts weiter seitdem. Einzig diverse Komponenten der Zündanlage und Anlasser haben nacheinander den Geist aufgeben.

Die Empfehlung war den Motor mit simplen Öl und mit bleifrei 98 zu fahren.

Hätte ich damals gewusst, mit wieviel Erfahrung man hier arbeiten muss, um keinen Murks zu machen, dann hätte ich wahrscheinlich das Projekt abgebrochen und den damaligen Schrotthaufen komplett verschrottet.

Wenn ich es recht überlege, muss die entscheidende Empfehlung hier aus dem Forum gekommen sein...

Der Verband Kfz-Werkstätten sollte mit dem ADAC und/oder DEUVET tatsächlich an einem Siegel oder einem Classic-Oscar arbeiten, um die Spreu vom Weizen zu trennen.... Das Mercedes eigene Siegel hat ja ganz offenbar null Aussagekraft!

Schönen 3. Advent noch -

Oliver

 

Das hängt natürlich auch von der Ausgangsbasis ab.
Wenn man nen Motor hat der sich im Originalmaß befindet, dann ist das nicht so Anspruchsvoll, dann wird man auch mit nem normal geplanten Kopf und nem normal geplanten Motorblock keine Probleme damit haben dass die Kolben die Ventile treffen oder die Ventile so tief im Kopf sitzen, das die Wege der Einsteller nicht mehr ausreichen, usw. usf. Dann bohrt man den auf, macht 6 neue Kolben rein, wenn die Pleullagerzapfen OK sind braucht man die auch nur über zu polieren, schleift da 12 neue Ventile ein, macht n paar Führungen rein und dann ist die Sache mit bisschen Kette, Gleitschienen, paar Kleinteile, etc. schon erledigt... Ggfls. prüft man noch die Ölpumpe, aber so richtig viel falsch machen kann man dann nicht.

Bei der zweiten oder dritten Überholung wird das halt alles kniffliger und anspruchsvoller, das Material selbst wird ja auch nicht besser...

 

Ich meine, dass das Umnummern eine hauptsächlich kaufmännische Angelegenheit ist.
Man nimmt einen reichlich im Lager liegenden Kolbentyp mit dem gewünschten Durchmesser, aber mit einer etwas falschen Kompressionshöhe, (die mit -0,6 mm schon alleine genügend groß ist, um das Klingeln zu vermeiden) und trimmt dann das 8 gr. zu hohe Gewicht durch Abfräsen des Kolbenbodens, wie bereits geschildert. So spart man das Auswuchten.
Alles ok, nur muss man das mit dem Kunden vor dem Auftrag besprechen. Vielleicht möchte er es wie MartinK machen, ganz besonders wenn im Angebot der verlangte Preis für Schmiede-Kolben langen würde.
Übrigens steht in meinem DB Handbuch, dass der Kopf nach dem Planen nachzuarbeiten sei, bis das Verdichtungsverhältnis wieder stimmt.

 

Am Ende ist ja natürlich ein kaufmännischer Akt. Man legt sich natürlich für ein 50 Jahre altes Auto nur eine Kolbensorte hin, die in allen Motoren funktioniert. Das ist Jammern auf hohem Niveau, denn für andere Autos gibt es nicht mal einen Satz Kolben nach 50 Jahren. Dem Reihensechser ist es im übrigen wurscht, was ein Kolben wiegt, weil er von der Konstruktion aus bereits harmonisch ausgewogen ist. Wenn alle Kolben dasselbe wiegen ist alles im Lack. Wir haben uns die Arbeit gemacht, die Brennräume auszulitern, die waren aber alle OK und ohne Nacharbeiten zu gebrauchen. Allerdings ist noch eine Frage offen: wenn Du einen USA Reimport hast und der MBCP die Kolben mit niedriger Verdichtung gemäß Fahrgestellnummer eingebaut hat, dann wäre das für deinen Wagen auch noch in Ordnung. Es sei denn, du hast explizit andere Kolben bestellt.

 

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... also selber machen

Gruß
Ingo

 

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..... es ist ganz einfach: Der SL war immer im Schwabenland zugelassen und hatte einen Original Mercedes Benz Austausch-Motor, eingebaut 1975 mit 280 SE/SL Zylinderkopf und original Mercedes-Benz AT Motor Schild (Zylinderbohrung war 86,5 mm). Die DB Werkstatt hatte wohl ziemlich dilettantisch und krumm die alte Motornummer (matching numbers) eingeschlagen, die für einen frühen Motor (Version 1) steht (also z.B. einen Kopf mit nur 280 eingegossen, alter Brennraum).
Der 1975 Motor wurde 2017-18 kaputt renoviert /nachgebessert, er war nach 4000 km Klappern nicht mehr reparierbar. Jetzt ist ein Limousinen-Mix Motor mit 280SE Kopf und 09-er Nocke installiert, mit der alten frühen Motornummer höchst korrekt eingeschlagen. Zur eingeschlagenen Motornummer gehört eigentlich ein Kopf mit der Gußinschrift 280.
Es gibt 4 Versionen des 280 SL Motorblocks, der 1975 Block war Version 4, der jetzt installierte Block ist Version 2.

 

hallo Sinan,
ich hatte eine Generalüberholung in Mercedes Benz AT Qualität bestellt, bezahlt und schriftlich bestätigt bekommen. Der Kostenvorschlag wurde kräftig überschritten und bezahlt. Ein generalüberholter Motor ist ein Motor im Neuzustand bezüglich seiner Funktionen wie Lebensdauer, technische Daten, Verbräuche etc. Sicher ist das Aufbohren der Zylinder und neue Kolben zulässig, der Ölverbrauch muß aber einem Neumotor entsprechen. Das gilt auch für die Verdichtung, Kompressionshöhe und den Druckverlust. Juristisch bin ich der Laie und der MBCP der Fachmann. Wir haben in diesem Land ein freies Vertragsrecht, man kann Nachträge machen.
Bei der Gerichtsverhandlung meinte der MBCP: PeterU sagte: Wichtig sei, dass der Motor läuft. Deshalb sollten wir nur das Notwendigste machen, alles Weitere sollte nach und nach gemacht werden.
Inzwischen ist Generalüberholung akzeptiert, nur ihre Umsetzung/Ergebnisse nicht, es gibt zu viel "nur das Notwendigste".

 

Hallo,

eine weitere Erkenntnis aus den letzten Beiträgen ist, dass die wesentlichen Eigenschaften von Gegenständen vor der Übergabe an einen Dienstleister dokumentiert werden sollten. Das gilt nicht nur für Fahrzeuge und deren Teile.

Gruß
Eberhard

 

Es gibt sogar Leute, die bekommen ihre Pagode mit anderen und sogar falschen Anbauteilen wieder zurück, weil sie bei einem anderen Kundenfahrzeug offensichtlich dringend gebraucht wurden. Am Ende muss man den Zustand bei einigen "Spezialisten" sogar vor der Fahrzeugübergabe genau fotografisch dokumentieren.

 

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