Restaurationsgeschichte 250SL

Hier und da noch etwas Kleingefuckel, Amaturenbrett hat mal einer n bisschen aufgesägt und n Sony Radio reingeschnitzt, usw. usf.
Anschließend hab ich mir dann nochmal n gescheites Sandstrahlgerät geliehen und dann hab ich n paar Tage nur noch Sand gesehen, bzw. Hochofenschlacke ist das glaube ich... Die Flächen (Seitenteile, Kotflügel) hab ich aber brav geschliffen, da hab ich mich mitm Sandstrahlgerät nicht getraut. Den Sand hat man hinterher echt in ALLEN Körperöffnungen...

 

Wenn man schonmal großes Sandstrahlgerät da hat, den Tank der von innen Jungfräulich aussah sauber gemacht, und die Kiste direkt nachem Sandstrahlen mit 3 Schichten 2K EP Grundierfüller durchgrundiert.
Anschließend die Nähte alle schön versiegelt, dann lohnt es sich wirklich erstmal sich davor zu setzen, sich ne Flasche Krombacher auf zu machen und einfach nur mal in Ruhe zu genießen

 

Ja, das Zechenthema ist Ende des Jahres durch...

Dann kam einiges an Füller drauf, einiges war zu schleifen, es ging aber... Danach dann Innenraum, Unterboden, Motorraum und Kofferraum in 050 Classicweiß auslackiert

 

Leider bin ich beim Amaturenbrett mitm Luftschlauch hängen geblieben, Argh... Aber, wer keine Nasen macht ist nur zu Faul zum schleifen...

 

Joah, da war dann auch langsam der Punkt erreicht, an dem meine handwerklichen Fähigkeiten ihre Grenzen erreicht haben.
Haube, Türen und Kofferdeckel habe ich zum Kunststoffstrahlen und Grundieren weg gegeben, dass hab ich lieber wem überlassen, der sich damit aus kennt. Nun stand aber die Außenlackierung an. Lackierer gibts ja genug, aber die wenigsten haben Lust Oldtimer zu lackieren.
Und dann ist meine Wunschliste so lang gewesen, das kann sich ja keiner merken und wenn mans dem Lackierer aufschreibt, ist noch die Frage ob er den Zettel ließt oder mitm Abklebeband wegwirft... Eine Lackiererei kenne ich, aber da kam ich mit meinem Budget nicht hin. Also hab ich n Kumpel gefragt, der ist gelernter Autolackierer, arbeitet aber mitlerweile in nem anderen Zweig... Der hat schon früher für mich hier und da mal was lackiert, aufm Hinterhof in ner Garage... Also, nützt nix, Pagode aufgeladen und ihm in seine Garage gestellt...

Ohohoh. Das waren harte Zeiten... Eigentlich wollte er gar nicht, aber Auto stand ja nun schon drinnen. Und kannst du hier nochmal, und da, und dort, und dass, und die Schweißpunkte lass wie sie sind, und da keinen Füller drauf, und da mach mal glatt, usw. usf.
Und hast du den Kühlergrill angepasst? Und den Scheinwerfer? Und passt die Haube? Und und und...

Immerhin, ich habe eine Dose Spachtel gekauft, damit habe ich Motorraum, Amaturenbrett & Kofferraum gemacht, er den Rest vom Auto und seinen BMW...

Das Ergebnis ist top geworden, alles so wie ich es haben wollte, naja, bis auf eine Kleinigkeit, aber irgendwas ist ja immer. Wir sind sogar noch Freunde, auch wenn das ziemlich an den Nerven gezerrt hat... Lackschichtdicke ist auch sauber und durchgehend gleich und gering, also, nix mit Spachtelbude oder so...

Ich bin gefühlt glaube ich 100x da gewesen, um mit ihm die Hauben an zu passen, die Türen, die Schweißpunkte zu kontrollieren, usw. usf. Am Ende hab ichs ihm vorm Lackieren auch noch wieder weggenommen und mir nochmal 2 Monate in die Garage gestellt, damit der Füller durchtrocknet, und dann wieder zurück gebracht, damit er den letzten Schliff macht und Farbe drauf macht. Alles in allem Zog sich das Thema über 8 Monate...

 

Zeit, sich mit der Vorderachse zu beschäftigen. Eigentlich hatte ich ja die Hoffnung, da nicht alles neu machen zu müssen, aber die Hoffnung starb zuletzt, mit der letzten Schraube. Achsschenkel, klar, Federn gebrochen, Stoßdämpfer sowieso, Radlager auch, Dichtflächen an den Achsschenkeln nachgedreht für die Radlagerdichtungen, usw. usf. Am Achsträger waren aber auch 3 von 4 Lenkerachsen hin, also einmal alles neu bitte...

 

Dafür hatte ich bei der Hinterachse Glück, Radlager waren hin und Dichtungen und die Gummibuchse, die Manchette natürlich auch, aber sowohl Teller/Kegelradsatz als auch Difflager waren in Ordnung. Das habe ich daher zusammen gelassen.

 

Die Kardanwelle war auch gut, Mittellager musste neu, aber Kreuzgelenk, Schiebestück, Zentrierstern, etc. war in sehr brauchbarem Zustand.
Die Kraftstoffpumpe dafür ein Totalschaden, von den ich glaub 24 Schrauben sind bis auf 2 alle abgerissen. Zum Glück hatte mein Kumpel noch ne Originale irgendwann mal überholte Pumpe, die habe ich zerlegt, die Dichtungen erneuert, bisschen hübsch gemacht. Preislich sind wir uns noch grade so einig geworden...

 

Weiter dann zum Getriebe, das war recht gut beeinander, vordere Eingangslager war hin, also 4 neue Lager, n Dichtsatz und neue Schaltbuchsen, war dass schnell fertig...

 

Aber da fehlt ja noch n bisschen was an Technik... Man merkt, ich fang an mich mit Kleinscheiss zu beschäftigen...
Anbei noch zwei Bilder zum Thema Gelenkwelle... Dann wäre da ja noch das Lenkgetriebe... Wenn der Lenkstockhebel sich hin und her wackeln lässt, auch ein Fall für die Revision... Min. das untere Nadellager hat Spiel, also 2 neue Nadellager (Autsch, was n Preis), n Dichtsatz, alles zerlegen, reinigen, zusammen bauen und sauber einstellen...

 

Felgen habe ich auch Sandstrahlen und grundieren lassen und mangels Lust beim Lackierer um die Ecke zum lackieren abgegeben.
Tja, dann überholen wir mal den Gebläsemotor, paar neue Lagerbuchsen, Kohlen waren noch gut, Kollektor abgedreht, alles neu gefettet, der läuft wieder wie neu
Dann das gleiche mit dem Scheibenwischermotor, und weiter die Zeit mit Kleinkram verbringen... Servopumpe bekam neue Dichtungen, den Anlasser habe ich zerlegt, gereinigt, gefettet, der war wohl noch nicht so alt wie er aussah, auch den Tankgeber überarbeitet und geprüft, tut auch wieder seinen Dienst...

 

Tankgeber fertig...
Ansonsten noch so die ganzen Kleinen Blechteilchen Sandgestrahlt, grundierung und lackiert. Natürlich alles mit 2k Autolack von Spies & Hecker, nix aus der Sprühdose, dass rostet ja nach wenigen Jahren sonst wieder. Sprühdosenfarbe allgemein ist eh nix für mich...

Kühler hat mein Kühlerbauer nebenan 300m weiter gemacht, leider hat der n neues Kühlerschwarz, naja, war gut gemeint, aber ... So ist das halt, wenn mans nicht selber macht, aber weichlöten ist nicht mein Ding...
Den Heizungskühler hat er mir auch überholt, das Ventil hab ich aber vorher selber geschliffen und poliert und hinterher mit neuem Dichtring montiert. Den Ölwasserwärmetauscher hat er mir auch abgedrückt.

Scheibenwischergestänge habe ich auch zerlegt, eine Achse war völlig weggerostet. Hm, ich hab sie aufgeschweißt, auf Übermaß abgedreht und die Buchsen nachgerieben, das läuft nun auch wie es soll

 

Scheibenwischermotor habe ich auch komplett überholt, aber da find ich grade die Bilder nicht mehr alle wieder. Ansonsten habe ich die Schlösser zerlegt, da ist das ein oder andere schonmal neu gekommen, aber wir sind ja nicht Schließer im Knast. Also alles gereinigt, gänig gemacht, die Schließungen gleich gestellt damit die Schlüssel am Bund mal weniger werden, gefettet, läuft.
Bei der Pedalanlage war der Kupplungszylinder hin, und eine Buchse ausgebombt, paar neue Pedalgummis, bisschen Farbe, das übliche. Und alles schön ordentlich einstellen

Im Tacho war der KM Zähler auseinander gefallen, war aber recht einfach repariert...

So, nun erstmal durchatmen, sobald ich Zeit finde, gehts weiter... Da fehlt ja noch irgend son Scheissteil von der Technik...
Ach ja, der Motor... Der verdammte Motor... Naja, der lief ja, wird sicher nicht so schlimm werden. Den liefer ich die Tage nach, wenn ich Zeit finde. Bis dahin erst einmal viel Spass beim Bildergucken.

 

Danke fürs Feadback. Ich bin noch dabei, die Bilder zu ordnen und zu sortieren und als Polaroidabzug zu bestellen. Da hatte ich mir halt gedacht, ich lade mal hier ein paar hoch, dann haben alle anderen was nettes zu lesen. Wenn ich mit dem Motorkapitel fertig bin, reiche ich die nach

 

Ja, seit gestern. Wie gesagt, ich sortiere noch die Bilder, so wie ich Zeit habe.
Danke für die Blumen...

Zum Motor werde ich aber wohl heute nicht mehr kommen...