Umbau auf elektronische Zündung

Hallo Bernd,
Vielen Dank für Deine Nachricht
Jetzt brauche ich nicht weiter eine Fehleranalyse durchführen.
auch ich habe eine 1 2 3 und ab 4500 Umdrehungen ein Stottern

Liebe Grüße
Reinhold

 

Ulli, dem kann ich so nicht zustimmen: Die Öldiskussion ist eine absolut theoretische, philosophische bzw. Glaubensdiskussion, weil der Nachweis ob das Öl gut oder schlecht für einen Pagodenmotor ist, kann erst erbracht werden, wenn der Motor demontiert wird und man die Einzelteile untersuchen kann. Während des Fahrbetriebs wird kaum ein Unterschied zu spüren sein.

Die Diskussion ob 1-2-3 oder Pertronix oder aber im Original belassen ist weder theoretisch, noch philosophisch noch eine Glaubensdiskussion, weil das Resultat sofort nach Einbau der Anlage spürbar ist.

Das Ergebnis ist nicht kilometerabhängig, weshalb Aussagen wie "habe ich seit 10 tausenden von Kilometern drin, läuft bestens" sind da wenig hilfreich, weil ein sehr, sehr großer Teil der vorgenannten Pagodenfahrer ihr Fahrzeug "niemals" oberhalb der 4.500 U/Min Grenze bewegt, denn "das schadet dem Motor", der Oldtimer "soll es gut bei mir haben" etc. etc.
Beim Cruisen im Stadtverkehr und auf der Landstraße mit maximal 50 oder 80 bis 100 Km/h und beim "Reisen" auf der Autobahn mit max. 130 Km/h erreicht man eben keine 4.500 U/Min. und stellt deshalb auch jahrelang bzw. 10tausende von Kilometern nicht fest, wie sich die nachträglich eingebaute elektronische Zündung im oberen Drehzahlbereich verhält.

Das soll weder eine Kritik noch ein Schlechtreden sein - es ist einfach die Pagodenrealität, die ich in den letzten 45 Jahren in hunderten von Fällen kennengelernt habe.

Insofern gebe ich MartinK Recht (was eigentlich noch nie vorgekommen ist) - und gehe sogar soweit mit meiner Meinung - wenn umsteigen, dann auf Pertronix, selbst wenn dafür ein ausgeschlagener Verteiler erneuert werden sollte.

BMB
Bernd

 

also, so wie sich das hier liest gibt es zwei Fraktionen, sorry drei mit dem Originalverteiler. Was ist der scheinbare Grund die Petronix zu bevorzugen. Wahrscheinlich die ggf. andere Zündkurve, ein anderer Grund fällt mir nicht ein. Nachteil ganz klar, der alte Verteiler mit all seinen Schwächen bleibt drin. Deshalb habe ich auch schon einmal überlegt die programmierbare 123 zu kaufen um die Zündkurven anzupassen.
http://www.123ignition.de/123tune-p...-230sl-250sl-280sl-w113-pagode-tune-plus.aspx
Hat da jemand Erfahrungen mit?
LG Heiner

 

Hallo Heiner.

Da komme ich jetzt aber nicht mehr mit.

Im Gegensatz zur 123 bleibt bei der Pertronix die originale, für den jeweiligen Motor ausgetüftelte Zündkurve erhalten. Bei der 123 muss man dann nach dem Einbau die richtige Zündkurve finden, programmieren und er-fahren ob es passt. Der original Bosch Verteiler hat im Grunde keine Schwächen. Er hält im Normalfall genau so lange wie der Motor selbst. Ausser Kappe und Finger, natürlich. Ulli schreibt aber richtigerweise dass der Verteiler vor der Pertronixifizierung natürlich 100% in Ordnung sein muss, sonst funktioniert die Pertronix auch nicht. Martin

 

Hallo Zusammen,

auch ich habe die 123 seit Jahren eingebaut, fahre ohne Probleme und Ruckeln auch über 4500 U/ min und auch beim Kickdown. Das hat auch bei mir Klaus Falke damals eingebaut. Neben einer neuen Zündspule auch die Kabel mit Stecker. Allerdings hat er bei meinem US-Model auch noch etwas an der amerikanischen Abgastechnik geändert.

Gruss

Jürgen

 

Hallo Martin,

ich habe mich da etwas misverständlich ausgedrückt, es gibt drei Varianten

- Originalverteiler (mit oder ohne Petronix) mit fest vorgegebener wahrscheinlich optimaler für das Auto berechneter Zündkurve wenn er funktioniert und da beginnt auch schon das Problem. Die Verteilerfeder zur Fliehkraftverstellung leiert aus oder verharzt, Lagerung hat Spiel ... und schon ist der theoretische Wert nicht mehr erreichbar. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, entfällt bei der Petronix nur der mechanische Kontakt mit all seinen Nachteilen.
- zweite Variante, 123 mit fest vorgegebener Zündkurve für den ensprechenden Wagen. Leider rückt 123 die einprogrammierte Zündkurve für unsere SL's nicht heraus, ich habe den Hersteller vor einiger Zeit einmal angemailt, "Betriebsgeheimnis". Ich vermute hier gibt es einen Unterschied in der Zündkurve zum Originalverteiler auch weil 123 nicht für alle Oldtimer die entsprechenden Zündkurven einprogrammieren kann, das müssten dann 1000e sein. Also wird es eine Zündkurve sein, die ungefähr passt.
- dritte Variante, die programmierbare 123. Hier wäre dann die entscheidende Frage ob da schon jemand Erfahrungen hat, die dem Originalverteiler identische Zündkuve einzuprogrammieren. Vorteil: Originalzündkurve mit langer Lebensdauer weil keine mechanische sondern elektronische Zündverstellung. Das kann nicht so schwer sein, die u.a. beispielhafte Zündkuve vom 230SL sieht nicht so kompliziert aus.

LG Heiner

 

Hallo Heiner, und schon da liegt genau der Hase im Pfeffer: Die Petronix funktioniert natürlich nur, wenn der Verteiler in Ordnung ist. Der Verteiler ist optimal auf den Motor abgestimmt. Wenn er nicht in Ordnung ist, dann funktioniert auch die Kontaktzündung nicht. Einen Verteiler zu reinigen, neu zu lagern und neue Federn einzubauen ist gar kein Hexenwerk und wenn man das einmal gemacht hat, dann läuft der wieder 20 Jahre. Daran ist nichts kompliziert. Die 123 mag mechanisch verschleißfrei auskommen, aber was nützt das, wenn man ihr einfach nicht die richtige Kennlinie beibringen kann?

Martin

 

Grüß dich Martin,
den Verteiler zu reinigen etc. ist in der Tat nicht so wirklich ein Problem. Schwieriger fand ich es allerdings, die korrekten Federn für die Fliehkraftverstellung zu finden.
Ich habe meinen Verteiler auch auf 123Ignition umgebaut, den Verteiler vorher zerlegt und gründlich gereinigt. Die Federn wollte ich eigentlich ersetzen...habe jedoch hierfür keine Quelle gefunden.
Kannst du hier weiterhelfen? Meine Federn schienen noch gut zu sein, jedoch würde ich mir dann welche auf Reserve legen.

Magnus

 

Hallo 1-2-3 er, es gibt hier sowohl positive, als auch negative Erfahrungen mit dem Verteiler. Leider hat keiner geschrieben mit welcher Kennlinie = eingestellte Zahl er zu dieser Aussage gelangt ist. Es wäre für die "stotterer" sicher von Vorteil zu wissen mit welcher Kennlinie die Zufriedenen eingestellt haben. Schreibt doch dieses einmal hier, also welcher Motor mit welcher Kennlinie. Vielleicht werden die Anderen damit auch das Stottern los.
Viele Grüße Klaus

 

ich habe Zündkurve 6, läuft ganz gut der 230er. Beginnend mit 1500 u/min bis 2500 U/min mit max Verstellung von 22 Grad. Da sieht man kaum einen Unterschied zu der o.a. originalen Zündkurve. Was nicht klar ist, wie steil die Verstellung ansteigt und das wollte mir 123 auch nicht mitteilen.



lg Heiner

 

Hallo Heiner.
Nach Studieren der Listen und Grafiken (danke dafür) müsste meiner Meinung nach eher die 6 "richtig" sein.

Wenn ich aber jetzt über die Grafiken schaue, dann erkenne ich dass der Bosch-Verteiler zwischen 1400 und 1800 anfangen muss nach früh zu verstellen. Die Kurve 3 verstellt aber bereits ab 800, die 6 ab 1500, was dem Mercedes Verstellintervall näher kommt. Die Gesamtverstellung soll zwischen 21° und 27° liegen. Die Kurve 6 hat 22°, die 3 eher 25°, was beides ins Intervall passt. Gefühlsmäßig würde ich die 25° bevorzugen. Das Ende der Vakuumverstellung bei 300mm Hg zu 11° passt auch eher von der 6. Bei einer frei programmierbaren 123 würde ich im Grunde die 6 als Grundeinstellung nehmen, aber die Maximalverstellung eher bei der 27 als bei der 21 ansiedeln. Bei 21 Grad Frühverstellung kann man aber locker 95 Oktan fahren, bei 27° dann eher nicht mehr...

Martin.

 

Da mein 280SL den Bosch Verteiler xxx 009 hatte wurde die Kurve "8" ausgesucht. Läuft einwandfrei und ohne Ruckeln.

Hallo Norbert,
nicht alle 230SL haben Vakuum Vorstellung (Kurve 3 oder 6), sehr viele haben schon Verteiler xxx 059, d.h. Nachstellung ("retard")!
Zum Verteiler gehört natürlich auch das richtige Drosselklappengehäuse; man kann nicht einfach einen xxx 046 gegen einen xxx 051 austauschen.
Siehe hier: https://www.sl113.org/wiki/Fuel/Throttle

 

Hallo,
ich habe die 123 jetzt 15km in drei Jahren gefahren. Normalerweise im cruiser Drehzahlbereich bis ca. 3500, aber in den Bergen, manchmal auf langen Stücken auf der Autobahn oder auch einfach wenn das Auto und ich Lust zum Sporteln hatten auch bis 5500 in Spitzen 6000. Ich konnte kein Stottern feststellen. Lief immer einwandfrei. Bei mir war ein 051 Verteiler (Lagerung defekt und noch nicht repariert) verbaut und ich habe dementsprechend die Kurve 8 eingestellt.
Mit neuem passenden Widerstand und neuer Zündspule.
Grüße

 

Hallo Alfred,


vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe nicht gemeint daß beliebige Komponenten genutzt werden können bzw. sollen.


Aber z.B. nach meiner 230SL Fahrgestellnummer hätte ein anderer Klappenstutzen und Verteiler vorhanden sein müssen.


Natürlich gibt es keine Info was in den rund 25 Jahren vor meiner Zeit in den USA mit den Auto passiert ist. Daher meine Aussage, nicht was lt. Handbuch sein sollte, sondern was real vorgefunden wird, ist wichtig.

Grüße

norbert

 

Hallo Alfred,
wie Du selbst schreibst, lebst Du in San Diego, also den USA.
Ich persönlich glaube nicht, dass die Verkehrsverhältnisse in den USA ( max. 55 mp/h) geeignet sind um dazu herangezogen zu werden, um die Probleme der 1-2-3 in Ländern ohne Geschwindigkeitsbegrenzung zu beschönigen bzw. eine eingestellte Kurve "8" für diese Länder zu empfehlen.

Nichts für ungut, aber das war eigentlich genau das was ich meinte, wenn jemand schreibt, dass er keine Probleme hat (weil er eben in der Regel nicht über 4.500 U/Min kommt).

BMB
Bernd

 

Hallo lieber Bernd,
leider stimmt das was Du persönlich glaubst nicht immer mit der Wirklichkeit überein. Aber ich nehme Dir das nicht übel, viele Diskussionen rund ums Auto sind oft eine Frage des Glaubens und nicht unbedingt des Wissens.

1. 55 mp/h ist hier NICHT die Höchstgeschwindigkeit, auf Autobahnen (Interstate Highways) meistens 75 mp/h in in 6 westlichen Staaten 80 mp/h, in Texas manchmal 85 mp/h. Das heisst aber noch lange nicht, dass man sich auch daran hält. Kalifornien hat 75 mp/h; wenn keine Verstopfung, dann fährt man 85 mp/h.

2. Man fährt nicht nur im 4. Gang. Solltest Du mal auf Besuch kommen dann fahren wir mal ein paar Bergstrecken hier wo es im 3. Gang wesentlich höher als 4500 rpm geht und fast dauernd.

3. Die Kurve "8" wurde vom Hersteller nicht NUR für USA Verhältnisse programmiert sondern allgemein für Mercedes Typen mit dem Bosch 051/009 Verteilern in allen Ländern.
Was hast Du persönlich an der Kurve "8" auszusetzen? Ist sie Dir zu lahm, zu rassig, oder ist "8" nur eine Unglückszahl? Welche Kurve könntest Du aus persönlicher Erfahrung für Länder ohne Tempolimit empfehlen? Oder glaubst Du dass die "123" Zündung auf Grund von 10 Probefahrten alllgemein nichts taugt?

4. Zum Glück bin nicht der einzige der sich hier an dieser Diskussion nicht beteiligen darf. Diese ungläubigen Schweizern, Belgier und Iren mit 120 km/h Tempolimit (74.5 mp/h) sollten irgendwelche Erfahrungen mit der "123" auch besser für sich behalten. Würdest Du vielleicht die restlichen Europäer in 130 km/h Limit Ländern (https://de.wikipedia.org/wiki/Zulässige_Höchstgeschwindigkeit) hier erdulden?

 

Tja,

so ist das halt mit festen eigenen Meinungen. Aber man muss sie ja nicht teilen.

Klaus Falke übrigens, dessen Know how wohl niemand hier ernsthaft infrage stellen will, baut in neu aufgebaute Motoren - von möglichen Ausnahmen mal abgesehen - stets eine 1-2-3 ein. Und das seit Jahren. Reklamationen bislang: Null. In Zahlen: 0,00. Gehen die etwa alle an Sonntagsfahrer, die unterwegs Blumen pflücken? Kaum anzunehmen. Eine ganz ähnliche Aussage war neulich auch von einem Profi zu lesen, der in einer MB-Classic-Werkstatt jeden Tag an unseren Automodellen arbeitet und regelmäßig seit vielen Jahren diese Anlagen verbaut: Reklamationen null. Doch, eine: Der Kunde hatte die Anlage beim Selbsteinbau zerschossen...

Gruß

Ulli

 

Wie vereits beschrieben hatte ich weiland nur beste Erfahrungen gemacht. Und Nancy hat - wie alle meine Oldies - bisweilen ordentlich Sporen bekommen.

Eingebaut auch von Klaus Falke.

Michael

 

Dann von mir auch noch einer: Ich hatte das besagte Stottern ab 4500 mit der Pertronix über Jahre, hat mich nie gestört. Dann bin ich vor etwa 5 Jahren zu Markus Trompka gewechselt und hatte ihn gebeten, sich das mal anzusehen. Er hat dann nur mal spaßeshalber auf U-Kontakt rückgerüstet, jetzt sind 6500 kein Problem und ich bin wieder siliciumfrei unterwegs.

Grüße,

Sebastian